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Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Titel: Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC
Autoren: Mark Evans
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(so hieß sie natürlich nicht wirklich) und ich liefen uns gelegentlich über den Weg, wir grüßten uns, ich half ihr gelegentlich manchmal beim Tragen ihrer Einkäufe und gab mir Mühe, einen netten Eindruck zu machen. Sie war allerdings auch jemand, in dessen Gegenwart man einfach immer nett sein wollte, und davon abgesehen ein ziemlich heißer Feger von Ende 20. Bei der Party zu ihrem 30. – sie hatte mich eingeladen – hatte sie ein bisschen zu viel getrunken und ließ es sich deutlich anmerken, dass sie ein Auge auf mich geworfen hatte. Jedenfalls guckten mich einige der anderen Frauen ziemlich komisch an, und ich denke mal, die merkten, dass da was im Busch war. Glücklicherweise war ihr Gatte hackedicht und bekam nicht mit, dass seine Frau mich gern mal rangelassen hätte.
    Ich zähle wahrscheinlich zu den wenigen Menschen, die ihre Jungfräulichkeit verloren, als sie eigentlich nur eine neue Lee-Rider-Jeans durchwaschen wollten. Das ist ja das Tolle am Leben – man weiß einfach nicht, was hinter der nächsten Ecke auf einen wartet. In meinem Fall war das Helen.
    Auf jedem Stockwerk im Hilton gab es eine Waschküche, in der eine große Industrie-Waschmaschine und ein altmodischer, freistehender Trockner mit Schleuderautomatik stand, der einen höllischen Lärm machte und wie verrückt vibrierte. Ich war kurz zuvor bei Schneider-Boris gewesen, einem alten, jüdischen Schneidermeister, der uns Jungs mit unseren Levis und Lees, Cowboyhemden und ähnlichem versorgte, und der mir immer einen besonders günstigen Preis machte, weil er meine Mutter gut leiden konnte. Und wie wir alle wissen, muss man eine neue Jeans vorm ersten Tragen erst einmal waschen, damit sie nicht so steif ist, dass man rumläuft wie der Blechmann aus Der Zauberer von Oz . Also ab zur Waschküche.
    Die Trockenschleuder rotierte vor sich hin und dröhnte dabei in ihrer üblichen Lautstärke, und daher hörte mich Helen nicht, als ich eintrat. Zuerst kapierte ich gar nicht, was sie da trieb, aber dann erkannte ich, dass der Trockner sich nicht nur den Handtüchern widmete, die in ihm rotierten. Ich war völlig hin und weg und stand wie erstarrt da. Gerade wollte ich mich umdrehen und mit Lichtgeschwindigkeit verduften, da bemerkte Helen mich, und ich nehme an, sie war schon viel zu gut dabei, als dass es ihr etwas ausgemacht hätte, dass ich das Ganze mitbekam. Sie griff nach mir, umschlang mich in einer geradezu bärigen Umarmung und zog mich zu Boden. Zu diesem Zeitpunkt machte ich mir bereits fast in die Hose.
    Helen zeigte mir natürlich, wo es langging. Ich war 14 und hatte nicht die geringste Ahnung von Sex. Aber so verlor ich meine Unschuld, auf dem kalten, harten Betonboden einer Waschküche. Es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

    Als Kind der späten Sechziger und frühen Siebziger hatte ich zwei weitere große Interessen außer Mädchen: Australian Football und Musik. Ich spielte beim East Hawthorn Football Club auf der Position des Rovers im Mittelfeld und war vorm Tor ein echt gefährlicher kleiner Drecksack. Klar liebte ich es, den Ball rein zu machen. In einer Saison schlug ich einmal Robbie Flower, der später bei den Meisterschaften der einzelnen Bundesstaaten als Kapitän spielte, in einem Torschusswettbewerb. Gerne wäre ich Profi-Footballer geworden, und ich war total verrückt nach meinem eigenen Team, Carlton. Bin ich heute noch. Damals stellte Carlton die ganze Liga auf den Kopf und besiegte in den Schlagerspielen vor allem die Lokalrivalen vom Collingwood FC, dank Spielern wie Alex Jesaulenko, John Nicholls, Sergio Silvagni, Robbie Walls und dem großartigen Ron Barassi, mit dem alles begann.
    Es gibt ein Foto von Ron und mir, das noch immer einen Ehrenplatz über meiner Bar einnimmt. Es entstand bei einem „President’s Lunch“ vor einem Spiel der Sydney Swans gegen Melbourne, das 1997 im Sydney Cricket Ground stattfand. Es ist eines der ganz seltenen Fotos, auf dem ich mit Schlips zu sehen bin, denn ohne den fand man keinen Einlass. Ron war einer meiner großen Helden gewesen, seit er 1966 bei Carlton als Captain-Coach unter Vertrag stand. Ich hatte ein paar Mal Gelegenheit, mich mit ihm zu unterhalten, und habe es jedes Mal genossen. Er ist eine überlebensgroße Gestalt im Football, ein eigenwilliger, ganz spezieller Typ und ein richtiger Gentleman. Und ganz sicher hat er das umwerfendste Lächeln im ganzen australischen Sport. Ein paar Jahre später traf ich Ron bei einem Barbecue der Swans
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