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Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsern
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erbost aus. »Ich soll mich beruhigen, während eines nach dem anderen dieser Mädchen einfach hingeschlachtet wird? Warum tun Sie nichts, Monsieur Kommissar?«
    »Wir tun alles, was in unserer Macht steht.«
    Hinter dem Kommissar tauchte nun Pierre, der Clochard, auf. Lilly kannte ihn nur mit dem Vornamen. Er hielt sich mal hier und mal dort auf und ernährte sich vom Betteln oder von dem, was ihm die Dirnen und Marktfrauen einmal freiwillig schenkten.
    »Hallo, Lilly«, sagte Pierre und kraulte seinen verfilzten Bart. »Ist doch schrecklich, oder?«
    »Es ist furchtbar«, stammelte das Mädchen.
    »Gestern Abend habe ich sie noch gesehen«, sagte Pierre. »Sie war in Begleitung eines stinkvornehmen Kerls ...«
    »Was sagst du?«, fragte der Kommissar verblüfft.
    »Ja, dort drüben auf der Bank haben die beiden gesessen!«
    »Wie sah dieser Mann aus?«
    »Wie alle reichen Leute aussehen«, sagte der Clochard, der zu diesen Dingen wohl gar kein Verhältnis hatte. »Er war jedenfalls sehr gut angezogen. Ich habe Nadine nie vorher mit einem so gutgekleideten Monsieur gesehen. Es hat mich etwas verwundert. Nadine kam dann später noch zu uns herüber und spendierte uns eine Flasche Wermut. Ja, sie war sehr großzügig, unsere Nadine.«
    »Wieder dieser ominöse Monsieur«, murmelte Palon.
    »Ach, übrigens, Monsieur Kommissar«, sagte Lilly. »Dieser Typ, den Sie um Feuer gebeten hatten, der hat mich angesprochen. Wenig später, nachdem Sie weggegangen sind.«
    Wie elektrisiert zuckte der Kommissar zusammen.
    »Und was wollte er?«
    Er hat sich nach einem Mädchen namens Nathalie bei mir erkundigt. Weiter nichts, dann ist er gegangen. Sie müssen diesen Mann festnehmen.
    Kommissar Jacques Palon lachte ein paarmal herb und trocken auf. »Festnehmen?«, fragte er. »Mit welcher Begründung? Weil er sich hier im Dirnenviertel herumtreibt? Kein Haftrichter in Paris würde mir diesen Haftbefehl ausstellen. Es gibt keinerlei Gründe, diesen Mann festzunehmen. Ich müsste jeden festnehmen, auf den diese Beschreibung passt.«
    »Dann wollen Sie also zuwarten, bis noch mehr Mädchen umgebracht werden?«, fragte Lilly zornig.
    »Pardon, Mademoiselle, aber was soll ich tun? Aus Ihrem Milieu kann ich nicht auf Hilfe hoffen.«
    »Doch!«, sagte Lilly in einer wilden Entschlossenheit. »Auf meine Hilfe können Sie hoffen, Monsieur Kommissar.«
    »Bist du verrückt?«, zischte Marcel. »Halt du dich da raus«, verlangte Lilly.
    »Wer ist das eigentlich?«, wollte der Kommissar nun wissen.
    »Marcel Lelouche, ein Bekannter«, sagte Lilly. »Ich bin vorläufig in seiner Wohnung untergekrochen. Nein, keine Stunde länger wäre ich in der Rue de Piedre geblieben. Ich lass mich doch nicht abmurksen.«
    »Hören Sie, Lilly«, sagte der Kommissar ein wenig förmlich, »versuchen Sie sich an alle Nathalies zu erinnern, die Sie kennen. In dieser Nathalie, die jener Mann vielleicht sucht, könnten wir einen Ansatzpunkt finden, sofern es sich natürlich bei diesem Mann um den Dirnenmörder von Paris handelt.«
    »Ich werde darüber nachdenken, Monsieur Kommissar. Dürfen wir jetzt gehen?«
    »Bitte«, sagte Palon, nahm eine schwarze Zigarre hervor und steckte sie umständlich in Brand.

     
       Lilly presste sich eng an Marcel, nachdem sie die grauenhafte Szenerie verlassen hatten. Das Gesicht der jungen Dirne war kreidebleich. Marcel musterte Lilly besorgt.
    »Nun fange ich an, dich zu begreifen«, sagte er.
    »Es ist die dritte«, sagte Lilly nun tonlos. »Wie viele werden noch folgen, wenn man den Kerl nicht rechtzeitig schnappt?«
    »Du sagtest, du bist auf dem Place de Fleur angesprochen worden?«
    »Ja«, bestätigte sie, »und zwar von diesem Mann, der ...«
    »Komm, Lilly«, bat Marcel. »Dort drüben ist eine Bank. Wir setzen uns, und du wirst mir alles erzählen, was du weißt.«
    Lilly versuchte nun aus ihrer Erinnerung herauszuholen, was möglich war. Marcel furchte bei Lillys Bericht die Stirn.
    »Wenn es dieser Mann ist«, meinte er dann, »oder wenn er nur irgendetwas damit zu tun hat, dann hat er ein Auge auf dich geworfen, Lilly.«
    »Meinst du?«
    »Ich halte es zumindest für möglich«, sagte Marcel. »Aber wie Palon schon sagte, kann es sich bei diesem Mann um eine ganz harmlose Persönlichkeit handeln. Vielleicht sucht er nur eine Jugendliebe.«
    »Aber weshalb wurde er dann immer wieder mit den Getöteten gesehen? Und immer wieder so kurz vor der Tat? Hältst du denn das auch für einen Zufall, Marcel?«
    »Weißt du,
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