Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diplomat der Sterne

Diplomat der Sterne

Titel: Diplomat der Sterne
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
Sessel und setzte sich selbst hinein.
    »Ich habe eine Überraschung für dich, Retief«, sagte er in Terranisch. »Ich habe selbst die Lehrmaschine benutzt, die du uns so freundlich geliehen hast.«
    »Das ist gut«, meinte Retief. »Ich bin sicher, Mr. Spradley ist sehr interessiert daran, zu hören, was wir uns zu sagen haben.«
    »Das macht nichts«, entgegnete der Yill. »Ich mache heute nur einen Höflichkeitsbesuch.« Er sah sich im Raum um.
    »So einfach schmückt ihr eure Kammer – aber es hat einen gewissen düsteren Charme.« Er lachte ein herzhaftes Yill-Lachen. »Oh, ihr seid seltsame Geschöpfe, ihr Terraner. Ihr habt uns alle überrascht. Du weißt ja, man hört so allerlei ausländische Geschichten. Ich sage dir im Vertrauen, daß wir euch für sehr zudringlich hielten und erwarteten, daß ihr uns ziemlich überfahren würdet.«
    »Überfahren«, murmelte Spradley tonlos.
    »Welch eine Zurückhaltung! Und welch ein Vergnügen ihr jenen von uns bereitet habt, die euer Verständnis des Protokolls zu würdigen wußten! Eine solche Finesse! Wie subtil ihr den Eindruck erwecktet, jede Ouvertüre zu ignorieren, während ihr doch jede tatsächliche Beschmutzung geschickt vermieden habt. Jetzt kann ich es dir ja sagen: Es gab einige unter uns, die dachten, daß ihr keinerlei Verständnis für Etikette besitzt. Wie erfreut waren wir Professionellen, die deine Virtuosität würdigen konnten, als du die Dinge ins rechte Lot brachtest, indem du das Katzenfutter verschmähtest. Es war dann die reinste Freude, zu warten und zu sehen, in welcher Form du dein Kompliment anbringen würdest.«
    Der Yill bot orangefarbene Zigarren an und stopfte dann eine in sein Nasenloch.
    »Ich gestehe, nicht einmal ich hatte gehofft, daß du unseren Bewunderungswürdigen auf so bemerkenswerte Weise ehren würdest. Oh, es ist ein Vergnügen, es mit professionellen Kollegen zu tun zu haben, die sich auf die Bedeutung des Protokolls verstehen.«
    Botschafter Spradley gab ein heiseres Geräusch von sich.
    »Dieser Bursche hat sich eine Erkältung zugezogen«, meinte T’Cai-Cai. Er beäugte Spradley zweifelnd. »Treten Sie etwas zurück, guter Mann, ich bin höchst empfindlich und stecke mich leicht an.« Er wandte sich wieder Retief zu.
    »Da wäre noch eine geschäftliche Angelegenheit, der ich mich allerdings sehr gern annehme, mein lieber Retief«, fuhr T’Cai-Cai fort. Er zog ein großes Dokument aus seinem Beutel. »Seine Bewunderungswürdigkeit ist entschlossen, daß niemand anderer als du persönlich hier akkreditiert werden soll. Ich habe hier die amtliche Anerkennung meiner Regierung, die dich als Terrestrischen Generalkonsul für Yill bestätigt. Wir werden uns auf deine baldige Rückkehr freuen.«
    Retief blickte auf Spradley.
    »Ich bin sicher, das Corps wird zustimmen«, sagte er.
    »Dann werde ich jetzt gehen«, erklärte T’Cai-Cai und stand auf. »Eile zu uns zurück, Retief. Es gibt so vieles, das ich dir von dem großen Imperium von Yill zeigen möchte.« Er zwinkerte ein Yill-Zwinkern. »Zusammen, Retief, werden wir viele wunderschöne Dinge sehen.«
     

 
    Angesichts der vielfältigen Bedrohungen des Friedens, die natürlicherweise aus der komplizierten galaktischen Situation entstanden, bewiesen die von den Corps-Theoretikern entworfenen eleganten Taktiken in tausend schwierigen Konfrontationen ihren Wert. Selbst anonyme, jüngere Beamte, gewappnet mit Aktentaschen, die detaillierte Instruktionen enthielten, waren imstande, mit dem Geschick erfahrener Unterhändler die Wogen der Unruhe zu glätten. Ein besonders herausragender Fall war Konsul Passwyns eindrucksvolle Handhabung der Jaq-Terrestrischen Streitigkeiten auf Adobe …
    Band II, Spule 91.480 A. E. (AD 2941)
     
Versiegelte Order
     
    »Es stimmt«, sagte Konsul Passwyn, »ich habe um Berufung auf einen kleinen Posten gebeten. Aber ich hatte dabei an eine jener charmanten Erholungswelten gedacht, mit nur einem gelegentlichen Visa-Problem oder vielleicht ein oder zwei gestrandeten Raumschiffen im Jahr. Statt dessen bin ich auf einmal Zoowärter für diese verdammten Siedler, und wohlgemerkt, nicht etwa für eine Welt, sondern für acht!« Er starrte düster auf Vizekonsul Retief.
    »Immerhin«, meinte Retief, »verschafft es uns die Gelegenheit, zu reisen.«
    »Reisen!« rief der Konsul. »Ich hasse Reisen. Und ganz besonders hier in diesem abgelegenen System …« Er hielt inne, zwinkerte Retief zu und räusperte sich. »Nicht, daß ein bißchen reisen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher