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Dinnerparty

Titel: Dinnerparty
Autoren: Anke Clausen
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bringen.«
    »Ganz so einfach ist die Sache leider nicht.«
    »Nein?« Lasse sah sie mit gespieltem Entsetzen an. »Dieser Haufen hier gehört zur Crew. Der Rest der Bande sitzt bereits in der Lounge-Ecke und betrinkt sich. Wir haben heute eine Sendung in Hamburg aufgezeichnet und uns gerade mit einem netten Essen belohnt.«
    Sophie grüßte in die Runde.
    »Wir wollten gerade nach hinten zu den anderen, noch was trinken. Komm doch mit.«
    »Ich müsste dich unter vier Augen sprechen.«
    Er lächelte sie an. »Nur wir beide und ein schönes Glas Rotwein? Ich warte seit Jahren auf meine Chance.«
    Sophie grinste und rollte mit den Augen. Mit Lasse war es sofort wieder wie früher. Sie hatten immer geflirtet und dabei waren sie einfach nur gute Kumpel geblieben.
    »Der Lounge-Bereich ist groß genug und meine Leute sind verschwiegen«, meinte Lasse augenzwinkernd. »Wir können aber auch an die Bar gehen.«
    Sie setzten sich an den eleganten Tresen und bestellten. Nachdem der Barkeeper die Getränke gereicht hatte, nahm Lasse den Faden wieder auf.
    »Du willst also über meine Sendung schreiben?«
    Sophie nippte an ihrem Milchkaffee und schüttelte den Kopf.
    »Nein, das nicht ganz«, gab sie zu. »Wir wollen eine Story über Laura Crown machen. Die ›Dinnerparty‹ und ihre neue Serie wären der Aufhänger.«
    »Laura Crown? Die ist grauenhaft!«
    »Weiß ich. Aber wir kennen uns von früher. Model-Kolleginnen. Sie ist dann Schauspielerin geworden, und das doch mit ziemlichem Erfolg. Sie war in Hollywood!«
    »Ja, sonst hätten wir sie auch nicht für die Sendung genommen«, stellte Lasse nüchtern fest.
    »Woher kennst du sie?«
    Er sah sie irritiert an. »Ich? Ich kenne sie nicht. Ich habe nur mit ihr telefoniert, und das hat mir schon gereicht.«
    Sophie konnte sich gut vorstellen, mit welch kühler Arroganz Laura ihn behandelt hatte.
    »Sie war noch nie einfach. Jetzt zu meinem Problem. Ich bin auf deine Hilfe angewiesen. Bevor ich für die Story endgültig grünes Licht bekomme, will mein Chef wissen, wer die anderen Dinnergäste sind.«
    Lasse riss die Augen auf. »Ich soll dir unser großes Geheimnis verraten?«
    »Ich fürchte, ja. Immerhin bekommst du eine Menge PR. Also, wer wird zu Lauras ›Dinnerparty‹ kommen?«
    Lasse blickte sie ernst an. »Kein Sterbenswörtchen zu Laura. Das musst du mir versprechen. Ich kenne dich lange, ich mag dich und ich vertrau dir. Ich würde diese Informationen keiner anderen Redakteurin geben. Ich hoffe, du weißt das zu würdigen! Die Sendung lebt von diesem Überraschungsmoment. Vielleicht ist Laura tatsächlich eine gute Schauspielerin, aber ich persönlich trau ihr nicht zu, dass sie echte Überraschung vortäuschen kann. Dafür sind die Gäste zu gut.«
    »Lasse! Ich platze gleich vor Neugier!«
    »Also gut. Nummer eins ist Sascha Richter.«
    »Sascha Richter? Dieser gebotoxte sonnenbankgebräunte …«
    »Ja, genau der. Ist seit ein paar Jahren nicht mehr gut im Geschäft, aber damals spielte er in dem Film mit, der Laura den Durchbruch brachte.«
    Sophie sah Sascha Richter genau vor sich. Sie verglich ihn immer mit Mickey Rourke, auch wenn Richter seinem Gesicht nicht ganz so viel zugemutet hatte.
    »Weiter!«
    »Marcello Mari.«
    »Schicker Mann.«
    »Du auch?« Lasse seufzte genervt. »Gibt es irgendeine Frau in Deutschland, die diesen geleckten Italiener nicht attraktiv findet? Was ist mit uns blonden Schweden?«
    »Jetzt reg dich nicht auf.«
    »Nicht aufregen? Er ist das genaue Gegenteil von mir. Dunkelhaarig, immer im Anzug, gepflegte Frisur …«
    »Er ist einfach nur ein anderer Typ Mann. Auf meiner Skala von eins bis zehn habt ihr beide eine Acht.«
    »Ach, und wer kriegt die zehn?«
    »George Clooney. Wer ist der letzte Gast?«
    Lasse lehnte sich zurück und lächelte zufrieden. »Ja, das ist der Oberknaller. Victor Rubens himself gibt sich die Ehre.«
    »Der Victor Rubens?« Sophie konnte kaum glauben, dass der erfolgreichste TV-Produzent der Republik bei einer Kochsendung mitmachen würde.
    »Abgefahren, oder? Ich hätte nie gedacht, dass er in unsere kleine Show kommen würde, aber er war sofort Feuer und Flamme, als er erfahren hat, dass er Lauras Überraschungsgast sein soll.«
    »Das klingt ja nach einer echten Erfolgs-Show!«
    »Kein Witz. Unsere Sendung läuft wirklich nicht schlecht, aber eine so interessante Runde hatten wir bis heute noch nicht. Das Spannende ist, dass wir vorher nie wissen können, wie die Leute sich tatsächlich verstehen.
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