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Diktator

Diktator

Titel: Diktator
Autoren: Stephen Baxter
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Webstuhl-Bunker einbrechen. Wir hatten immer ziemlich gute Informationen über diese Einrichtung, und wir glauben, dass momentan nur Standartenführer Trojan und Unterscharführerin Fiveash im Bunker sind. Sie haben die Webstuhl-Technologie immer für sich behalten – haben darauf gewartet, sie als Geschenk an Himmler weitergeben zu können.« Er warf Gary und Willis einen Blick zu. »Zwei Nazis, mehr nicht, einer davon eine Britin. Glaubt ihr, wir werden mit denen fertig, Jungs?«
    Willis grinste auf seine beunruhigende Weise, mit geschwärztem Gesicht. »Zeigen Sie uns, wie man reinkommt, Sir.«

    Gary prüfte seine Waffen, war jedoch vorsichtiger. »Ich glaube, es wäre ein Fehler, die beiden zu unterschätzen. Insbesondere Julia Fiveash.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Mary nachdrücklich. »Aber ich würde die Sache gern hinter mich bringen, bevor ich völlig die Nerven verliere.«
    »Ich passe auf dich auf, Mom«, versprach Gary.
    »Keine Sorge, ich gerate schon nicht in die Schusslinie.«
    »Na schön«, sagte Tom Mackie, »dann wollen wir mal. Wir erreichen den Bunkereingang, indem wir diesem Graben folgen und dann über den Zaun da drüben springen. Corporal Wooler, wenn Sie den Gefangenen mitnehmen – Farjeon, Sie gehen voran, wenn ich bitten darf.«
    Willis grinste erneut. »Aye, aye, Captain.« Er drehte sich um und huschte durch den Graben.
    Die anderen folgten ihm. Sie planschten durch Schlamm und bespritzten sich die Stiefel mit Blut und Öl.

XVI
    Die Tür flog aus den Angeln. George, der mit Handschellen gefesselt auf seinem Stuhl saß, duckte sich.
    »Lasst die Waffen fallen! Hände hoch! Runter mit den Waffen!«
    Rennende, schreiende Gestalten, Silhouetten vor dem Tageslicht, kamen durch den Rauch und den Staub und schwärmten rasch aus, die Gewehre auf Schulterhöhe erhoben. Ihre Gesichter waren geschwärzt. Es waren Soldaten mit Waffen, Soldaten in britischen Kampfanzügen, sechs, sieben, acht Mann, dahinter weitere Gestalten. Josef Trojan wich unsicher zur Colossus-Maschine zurück, die Luger in der Hand.
    Julia lief zu George. Sie packte ihn unter einer Achsel, zerrte ihn mit der Kraft eines Rugby-Spielers auf die Beine und drückte ihm den Lauf ihrer silbernen Pistole an die Schläfe.
    Und mit ihrer freien Hand drehte sie einen Schalter an dem Glaskasten. Ben hatte sich bemüht, wach zu bleiben; er hatte gegen seine Fesseln angekämpft, wenn auch nur schwach. Jetzt sank er in tieferen Schlaf. George sah ein weiteres Mal, wie dem Jungen automatisch die Medikamente zugeführt wurden. Es würde einige Minuten dauern, bis er den Kampf aufgab.

    Einer der Soldaten schaute in den Glaskasten. »Das ist er, Gary, das ist Ben Kamen! Mein Gott, er muss der unglücklichste Mensch auf Erden sein.« Er lachte tatsächlich über Bens beklagenswerten Zustand.
    Der andere rief: »Ben, ich habe dir ja gesagt, dass ich dich rausholen würde.« Er hatte einen amerikanischen Akzent. George erkannte die Stimme; er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Gary ?
    »Ich weiß nicht, ob er dich hören kann«, sagte der andere. Er trat mit erhobenem Gewehr näher an den Kasten heran.
    »Noch ein Schritt, und ich töte den Polizisten und den Juden«, fauchte Julia. »Ist das klar?«
    George war schwindlig vom Mangel an Nahrung, Wasser und Schlaf, und er steckte in einer schmuddeligen Uniform, aus der er seit zwei Tagen nicht mehr herausgekommen war. Er konnte sich nur mit Mühe das Lachen verkneifen. »Das ist also alles, was noch zwischen uns ist, Julia? Was, in aller Welt, habe ich bloß jemals in dir gesehen?«
    Zur Belohnung bekam er einen Ellbogen in die Niere.
    Ein anderer Eindringling trat vor. Er trug eine Offiziersmütze der Navy. »In Ordnung, Leute. Runter mit den Waffen. Regeln wir die Sache, ohne dass noch jemand sterben muss. Runter mit den Waffen, habe ich gesagt.«
    Die anderen sahen ihn unsicher an, bevor sie gehorchten. Julia behielt die Pistolenmündung jedoch an Georges Schläfe.

    Die Rechenmaschine lenkte den Captain ab. »Schaut euch dieses verfluchte Ding an. Dagegen kann ich mit meinen verdammten Meccano-Teilen nicht anstinken, Mary!«
    Mary ?
    George rief dem amerikanischen Soldaten zu: »Gary Wooler? Du bist es, oder?«
    Der Amerikaner grinste George an, weiße Zähne in einem schwarzen Gesicht. »Hätte ich mir denken können, dass du bis zum Hals in der Sache drinsteckst, George.«
    »Ich habe nichts mehr von dir gehört, seit du aus dem Stalag rausgekommen bist.«
    »Tut mir leid. Muss
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