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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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vielen gefürchtet.«
    Sekundenlang blinzelte Monty verwirrt. Während die Biberlady endlich aufstand, nahm sein Gesicht feindselige Züge an. »Wo ist sie, Blue? Was hast du damit gemacht?«
    »Verlogener Hurensohn, heuchlerischer Möchtegernpoet!« Das schmale kleine Gesicht voller Schweißperlen, unverhohlene Mordlust in den Augen, stapfte sie die gekieste Zufahrt entlang.
    »Ich habe nicht gelogen«, entgegnete er in einem herablassenden Ton, der sogar Dean auf die Palme brachte. Deshalb konnte er sich vorstellen, wie dem Bibermädchen zumute war. »Niemals würde ich dich belügen. In meinem Brief habe ich dir alles erklärt.«
    »Den habe ich erst bekommen, nachdem ich drei Kunden abgewimmelt hatte und eintausenddreihundert Meilen weit durchs Land gefahren war. Sah ich den Mann wieder, der mich zwei Monate lang angefleht hatte, hierherzukommen? Den Mann, der am Telefon wie ein Baby heulte, mit Selbstmord drohte und behauptete, ich sei die beste Freundin seines Lebens, die einzige Frau, der er jemals vertraut habe? O nein! Stattdessen fand ich einen Brief v on dem Mann, der beteuert hatte, ohne mich könne er nicht leben. Darin stand, er würde mich nicht mehr brauchen, denn er habe sich in eine Neunzehnjährige verliebt. Außerdem empfahl er mir in diesem Brief, nicht im dunklen Abgrund einer verlassenen Frau zu versinken. Du warst sogar zu feige, um mir das ins Gesicht zu sagen!«
    Die Stirn ernsthaft gerunzelt, trat Sally vor. »Weil Sie eine Katastrophe sind, Blue.«
    »Was? Sie kennen mich doch gar nicht!«
    »Monty hat mir alles erzählt. Und das sage ich nicht, weil ich ein mieses Biest bin, Sie brauchen wirklich eine Therapie. Vielleicht könnte Ihnen die helfen, sich vom Erfolg Ihrer Mitmenschen nicht mehr so bedroht zu fühlen.«
    Auf Blues Wangen erschienen feuerrote Flecken. »Wissen Sie, womit Monty seinen Lebensunterhalt verdient? Indem er von einem Dichter-Slam zum anderen zockelt und Seminararbeiten für College-Kids schreibt, die zu faul sind, das selber in die Hand zu nehmen!«
    Sallys schuldbewusste Miene erregte Deans Verdacht, auf genau diese Weise hätte sie den Kerl kennen gelernt. Aber davon ließ sie sich nicht beirren. »Ja, Monty, du hast Recht - sie ist tatsächlich ätzend.«
    Die Zähne zusammengebissen, richtete Blue ihren stechenden Blick wieder auf Monty. »Inzwischen bezeichnest du mich also als ätzend?«
    »Nicht im Allgemeinen«, erwiderte er gönnerhaft, »nur was meinen kreativen Prozess betrifft.« Er schob seine Brille etwas höher. »Und jetzt sag mir, wo die Dylan-CD ist. Die hast du gefunden. Das weiß ich.«
    »Wenn ich so ätzend bin - warum hast du dann kein einziges Gedicht geschrieben, seit du aus Seattle abgedampft bist? Wieso hast du dauernd verkündet, ich sei deine gottverdammte Inspiration?«
    »Das waren Sie nur, bis er mich getroffen hat«, warf Sally ein. »Bis er sich in mich verliebt hat. Jetzt bin ich seine Muse.«
    »Seit zwei Wochen!«
    Sally zupfte am Träger ihres BHs. »Sobald das Herz eines Mannes seine Seelenverwandte findet, gib es keinen Zweifel.«
    »Eher seine beschissene Wärmflasche.«
    »Warum sind Sie so grausam, Blue?«, klagte Sally. »Sie wissen doch, dass es gerade Montys Verletzlichkeit ist, die seine dichterische Schaffenskraft fördert. Aber nur, solange er nicht zu schmerzlich verwundet wird. Deshalb versuchen Sie ihn zu kränken. Weil Sie ihn um seine Kreativität beneiden!«
    Allmählich zerrte sie an Deans Nerven, er war nicht überrascht, als Blue sie anfuhr: »Wenn Sie noch ein Wort sagen, knalle ich Ihnen eine vor den Latz. Das geht nur Monty und mich was an. Verstanden?«
    Sally öffnete den Mund. Aber irgendwas in Blues Augen musste ihr zu denken geben, denn sie schloss ihn wieder. Zu schade. Es wäre amüsant gewesen, mit anzusehen, wie das Bibermädchen über sie herfiel. Obwohl sie, nach ihrem Körperbau zu schließen, regelmäßig im Fitnessstudio trainierte.
    »Klar, jetzt regst du dich auf, Blue«, sagte Monty. »Trotzdem wirst du dich eines Tages für mich freuen.«
    War der Typ wirklich so blöd? Interessiert beobachtete Dean, wie die Biberlady ihre Pfoten hob. »Ich werde mich freuen.«
    »Schon gut, ich streite nicht mit dir«, entgegnete Monty hastig. »Dauernd fängst du Streit an.«
    Sally nickte. »Stimmt, Blue.«
    »Wie Recht ihr habt!« Ohne Vorwarnung flog das Bibermädchen durch die Luft, ein dumpfes Geräusch erklang, und Monty lag am Boden.
    »Was machst du? Hör auf! Lass mich los!«, kreischte er wie
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