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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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tippte er eher auf Wal-Mart als auf Agent Provocateur. Immerhin besaß sie ein paar hübsche Bikinis in bunten Farben mit dramatischen Mustern. Aber keine Tangas. Und - ziemlich verwirrend - keine Spitzendessous. Wegen ihrer fein gezeichneten Gesichtszüge - das verschwitzte Haar und den Biberpelz musste man sich wegdenken - sollte sie eigentlich zarte Spitze tragen.
    »Nach dem Verhalten der Pensionswirtin zu schließen«, bemerkte er, während er den Koffer und den Seesack im Kofferraum des Astons verfrachtet, »konnten Sie die zweiundachtzig Dollar nicht zahlen.«
    »Noch schlimmer. In dem Zimmer hatte ich zweihundert Dollar versteckt.«
    »Also eine Pechsträhne.«
    »Daran bin ich gewöhnt. Nicht nur Pech, sondern einfach Dummheit.« Sie drehte sich zum Haus um. »Dass Monty hierher zurückkommen würde, wusste ich, als ich die Dylan-CD unter dem Bett gefunden hatte. Aber statt mein Geld im Auto zu verstecken, legte ich es in die neue Ausgabe von People. Monty hasst People. Nach seiner Ansicht lesen das nur Vollidioten. Also dachte ich, mein Geld wäre in Sicherheit.«
    Obwohl Dean nicht zu den regelmäßigen People- Lesern zählte, schuldete er dieser Zeitschrift eine gewisse Loyalität. Während eines Fotoshootings waren die Leute wirklich nett zu ihm gewesen.
    »Ich nehme an, erst mal wollen Sie zu Bens Beaver Lumber Yard zurückfahren«, meinte er, nachdem er Blue auf den Beifahrersitz geholfen hatte. »Es sei denn, Sie versuchen einen neuen Modetrend zu lancieren.«
    »Würden Sie Ihre Witzeleien bleiben lassen?« Offenbar hegte sie eine ausgeprägte Abneigung gegen ihn, und das fand er eigenartig, weil sie eine Frau war und er - nun, er war Dean Robillard. Sie warf einen Blick auf die Landkarte, die zwischen den Sitzen steckte. »Tennessee?«
    »In der Nähe von Nashville habe ich ein Ferienhaus.« Letzte Woche hätte ihm der Klang dieser Worte noch gefallen. Jetzt war er sich nicht mehr so sicher. Wenn er auch in Chicago lebte, war er immer noch ein echter kalifornischer Junge, vom Scheitel bis zur Sohle.
    »Sind Sie ein Country-Sänger?«
    Darüber dachte er einige Sekunden lang nach. »Nein. Ihr erster Tipp war richtig, ich bin ein Filmstar.«
    »Aber ich habe nie von Ihnen gehört.«
    »Haben Sie den neuen Reese Witherspoon-Film gesehen ?«
    »Ja.«
    »Da habe ich mitgemacht.«
    »Ganz klar«, seufzte sie und lehnte ihren Kopf an die Nackenstütze. »Sie haben ein cooles Auto und sündhaft teure Klamotten. Mit mir geht‘s bergab. Jetzt habe ich mich auch noch mit einem Drogendealer eingelassen.«
    »Unsinn, ich bin kein Drogendealer!«, stieß er entrüstet hervor.
    »Ein Filmstar sind Sie auch nicht.«
    »Reiten Sie nicht darauf herum! Um die Wahrheit zu gestehen, ich bin ein einigermaßen berühmtes Model. Und ich will zum Film.«
    »Sie sind schwul.« Keine Frage, sondern eine Feststellung. Die meisten Jungs hätten sich darüber geärgert. Aber Dean hatte eine große Fangemeinde in der Schwulenszene, und er wollte nicht über seine treuesten Anhänger lästern.
    »Stimmt, aber ich habe mich noch nicht geoutet.«
    Vielleicht hat es gewisse Vorteile, wenn man schwul ist, dachte er. Nicht in der Realität. Das wollte er sich nicht einmal vorstellen. Aber man konnte mit interessanten Frauen rumhängen, ohne falsche Hoffnungen zu wecken. In den letzten fünfzehn Jahren hatte er zu viele Energien verschwendet, um Mädchen klarzumachen, dass sie nicht als die Mütter seiner Kinder in die Weltgeschichte eingehen würden. Mit solchen Problemen mussten sich schwule Jungs nicht herumschlagen. Sie konnten sich entspannen und einfach nur Kumpels sein.
    Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu. »Wenn sich meine sexuelle Veranlagung herumspricht, ist meine Karriere ruiniert. Also wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie‘s für sich behalten.«
    »Als wäre das ein großes Geheimnis!« Blue verdrehte die Augen und zog ihre schweißnassen Brauen hoch. »Dass Sie schwul sind, habe ich schon nach fünf Sekunden gemerkt.«
    Zweifellos nahm sie ihn auf den Arm.
    »Kann ich erst mal bei Ihnen bleiben?«, fragte sie und nagte an ihrer Unterlippe.
    »Lassen Sie Ihr Auto einfach stehen?«
    »Es lohnt sich nicht, die alte Karre zu reparieren. Ben soll sie abschleppen lassen. Weil der Biberkopf verschwunden ist, kriege ich wahrscheinlich kein Honorar. Also ist er mir was schuldig.«
    Nachdenklich runzelte Dean die Stirn. Sally hatte Recht, das Bibermädchen war eine Katastrophe. Sein Lieblingsfrauentyp. Aber amüsant.
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