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Diese Nacht darf niemals enden

Diese Nacht darf niemals enden

Titel: Diese Nacht darf niemals enden
Autoren: Julia James
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Gesellschaftsmagazinen, natürlich nur in denen mit Niveau. Er steht ganz oben. Pure Klasse aus jeder Pore!“
    „Du weißt, dass ich solche Zeitschriften nicht lese“, erwiderte Alexa. „Alles nur Schund.“
    „Oh, entschuldige, ich vergaß“, spöttelte Imogen. „Wenn du deine reine Künstlerseele ab und zu mit solchem Schmutz besudeln würdest, wüsstest du, von wem ich spreche. Aber der Name Rochemont-Lorenz sollte sich eigentlich selbst bis in deine elitären Sphären emporgeschwungen haben.“
    Bei dem Name klingelte tatsächlich etwas in ihrem Bewusstsein, wenn auch nur schwach. „Megareiche Bankiers, überall auf der Welt vertreten, reichen weit in die Geschichte zurück?“
    „Genau die“, trällerte Imogen. „Eine von den ganz großen Dynastien auf der anderen Kanalseite. Sie schwimmen im Geld und haben seit zweihundert Jahren in jedem europäischen Land ein Vermögen gemacht. Die haben ein so dickes Polster im Rücken, dass sie sämtliche Kriege und Krisen überstanden haben. Und Guy de Rochemont ist der Finanzmagier, der die Bank in das einundzwanzigste Jahrhundert katapultiert hat. Der ganze Clan liegt ihm zu Füßen, weil er das Geld für sie scheffelt.“ Ihre Stimme bekam wieder diesen heiseren Ton. „Ich wette, es sind vor allem die weiblichen Clanmitglieder, die sich zu seinen Füßen tummeln – so wie unzählige andere Frauen. Ich bin ja praktisch schon am Telefon in die Knie gegangen, dabei habe ich nur mit der Assistentin gesprochen.“
    Unglaublich, wie stark Imogen von diesem Guy beeindruckt war, wer immer er sein mochte. Alexa hatte auf jeden Fall noch nie von ihm gehört. „Worum genau geht es hier, Immie?“
    „Worum es hier geht, Darling, ist, dass er Interesse bekundet hat, von dir portraitiert zu werden!“, antwortete Imogen dramatisch. „Wenn es ihm gefällt, bist du für immer eine gemachte Künstlerin, meine Süße. Du wirst dir aussuchen können, wen du dann malst. Keine steifen Anzüge mehr mit dicker Zigarre zwischen den Fingern, nur noch die Schönsten der Schönen. Die sind doch alle eitel wie die Pfauen. Du wirst im Geld schwimmen!“
    Alexa zog eine Grimasse. Die Portraitmalerei war Imogens Idee. Schon vor Jahren, direkt nach dem Examen an der Akademie hatte ihre Kommilitonin und Freundin verkündet, dass sie nicht gut genug sei, um von der Kunst leben zu können, und darum lieber ins kommerzielle Management einsteigen werde.
    „Du wirst meine erste Klientin“, hatte sie Alexa fröhlich informiert. „Ich werde das Geld für dich nur so scheffeln, du wirst schon sehen. Ab jetzt wird nicht mehr gehungert, um Farben und Leinwand bezahlen zu können!“
    „Ich lege es gar nicht darauf an, mit meiner Kunst Geld zu verdienen“, erwiderte Alexa.
    „Nun, nicht alle von uns können es sich leisten, so idealistisch zu sein“, lautete Imogens schnippische Antwort darauf. Doch als sie den verletzten Ausdruck in den Augen der Freundin sah, bereute sie ihre Worte sofort. Sie schlang die Arme um Alexa. „Tut mir leid. Ich mit meinem großen Mundwerk. Verzeihst du mir?“
    Imogens Familie, groß, laut und warmherzig, hatte Alexa im ersten Semester nach dem Flugzeugabsturz ihrer Eltern aufgenommen und ihr geholfen, den Albtraum und den Verlust zu überstehen. Die Familie hatte nicht nur alles getan, um sie zu trösten, sondern sie auch tatkräftig darin unterstützt, ihr Erbe zu sortieren. Ein Vermögen war es nicht, aber vorsichtig investiert hatte das Geld es Alexa ermöglicht, eine Wohnung zu kaufen, Studiengebühren und ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und noch eine Summe zurückzubehalten. So war sie nicht ausschließlich von den Erlösen ihrer Künstlerkarriere abhängig.
    Nichtsdestotrotz stand Imogens Entschluss fest, die Freundin zu einem Star in der Kunstwelt zu machen. „Mit deinem Aussehen kann gar nichts schiefgehen. Du bist ein PR-Traum!“
    „Ich dachte immer, es kommt vor allem darauf auf, ob ich gut bin oder nicht“, konterte Alexa trocken.
    „Sicher, aber wir beide wissen doch, wie die Welt funktioniert. Gutes Aussehen ist da immer von Vorteil.“
    Doch Alexa blieb unnachgiebig. Sie wollte nicht mehr Schein als Sein verkörpern. Was genau sie wollte, wusste sie allerdings auch nicht so recht. Sie mochte die verschiedensten Stile und Medien, und wenn sie mit etwas anfing, ging sie immer völlig in dem neuen Projekt auf. Einen klaren artistischen Weg sah sie jedoch nicht vor sich liegen.
    Das war wohl auch der Grund, weshalb Imogen ihren Kopf bei
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