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Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)
Autoren: Mona Misko
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gehören, das ist nicht mehr lustig.“
    „ Du hörst jetzt sofort auf und kommst mit mir.“
    Sie drückte ihm den vermeintlichen Lauf ins Kreuz und kicherte.
    „Man erreicht mehr mit einem freundlichen Wort und einer Pistole, als nur mit einem freundlichen Wort“, sagte sie mit dunkler Stimme. „Al Capone.“
    Wolf drehte sich mit Schwung samt Stuhl herum und blickte in den Knauf ihres Knirps. Anke warf ihm das Schirmchen auf den Schoß und hielt sich den Bauch vor Lachen. Er drückte ihren Kopf herunter.
    „Du Luder. Wohin willst du mich denn locken? Auf den Schießstand?“
    Anke richtete sich auf.
    „Da komme ich gerade her. Jetzt mal ernst, wie sieht es denn mit dem Gutachten aus? Sie lugte zum Drucker.
    „ Der scheint fertig zu sein.“ Wolf griff sich die Seiten. „Ich lese es noch mal, du könntest inzwischen ausprobieren, ob sich deine hausfraulichen Qualitäten wenigsten etwas verbessert haben.“
    „ Mit anderen Worten, ich soll kochen?“
    Wolf nickte eifrig. „Ich habe Hunger wie ein Bär.“
    „Ich kenne da einen wunderbaren Chinesen, ganz neu ....“
    „ Hat sich also nichts verbessert.“
     
    „Was hältst du von einem Mittagsschläfchen“, gähnte Wolf nach dem süßsauren Curryhähnchen mit Sojasprossen und chinesischen Pilzen.
    „ Was hältst du von einem Verdauungsspaziergang?“
    „ Überredet.“
    Sie fuhren an der Klinik vorbei, wo Wolf am Empfang seinen braunen DIN A 4 Umschlag mit der Bitte um sofortige Weiterleitung an Professor Sanders hinterlegte. Vielleicht könnten sie Eva noch kurz besuchen. Aber er verwarf den Gedanken sofort wieder. Abnabeln war angesagt.
    „Wo möchtest du dir denn gerne die Beine vertreten?“, fragte er Anke im Auto.
    „ Am Haus von Dr. Bischoff.“
    „ Also doch wieder arbeiten. Ich dachte es mir schon.“
     
    Eine halbe Stunde später parkte er den Wagen nicht weit entfernt des Hauses Bischoff.
    „ Wo ist dein Käppi“, fragte Anke und blickte suchend über die Rücksitzbank. Sie fand es hinter ihrem Sitz.
    „ Es regnet doch gar nicht“, meinte Wolf.
    Anke versteckte ihre Haare unter der Kappe. „Damit Mister Bischoff nicht gleich die Bullen ruft, falls er mich hier sieht und erkennt.“
    Sie stiegen aus. Anke ließ ihre Camera in der Tasche verschwingen.
    „ Na, dann wollen wir mal hoffen, dass der Hund, falls es einen gibt, bald pinkeln muss“, sagte Wolf lapidar.
    Er legte seinen Arm um ihre Schultern. Wie ein Liebespaar schlenderten sie am Haus von Dr. Bischoff vorbei. Anke schoss ein Foto mit Wolf direkt vor dem Haus, anschließend einige der näheren Umgebung.
    „Weißt du“, erklärte sie, „es geht hier eigentlich gar nicht mehr nur darum, Evas Mauer einzureißen, vielmehr, ob hier ein versehentlicher oder absichtlicher Mörder oder Totschläger frei herumläuft.“
    „ Ja, sicherlich, in dieser Geschichte liegt viel Potenzial“, knurrte Wolf.
    „ Jetzt lass diese miese Einstellung, wenn es um meinen Job geht, das alles hier muss dir doch auch wichtig sein.“
    „ Ja, aber wegen Eva.“
    „ Klar doch, nur wegen Eva“, sagte Anke gereizt. „Land und Leute hat das nicht zu interessieren, wie?“
    „ Bekommen wir etwa Streit?“
    „ Du schlägst den direkten Weg dahin ein.“
    „ Ach, Scheiße, ich sehne mich nach einem ruhigen Sonntag mit einer lieben Frau, die Kaffee kocht und Kuchen backt und mich verwöhnt, anstatt ständig einen Detektiven widerwillen aus mir zu machen.“
    „ Machoarsch. Liebe ist der Wunsch, etwas zu geben, nicht zu erhalten.“
    „ Wer meint das denn?“
    „ Bertolt Brecht.“
    „ Wieso hast du dann nie den Wunsch, mal für mich zu kochen?“
    „ Den Wunsch schon. Ich kann’s nur nicht, außerdem, muss es unbedingt kochen sein? Ich gebe dir die meisten meiner Gedanken.“
    „ Wenn ich davon nur satt würde.“
    Sie sahen sich an und lachten los. Wolf neigte sich ihr zu und hielt seinen Mund dicht an ihr Ohr.
    „Wie hast du damals gesagt: Abstand ist der kürzeste Weg in die Nähe des anderen; wollen wir es weiterhin so halten.“ 
    Das Zuschlagen einer Haustür ließ sie herumfahren. Anke zückte sofort ihre Camera und hielt das Ehepaar Bischoff mit ihrem Schäferhund an der Leine fest. Sie gingen auf der anderen Straßenseite an ihnen vorbei. Dr. Bischoff sah nicht einmal zu ihnen herüber. Seine Frau hielt den Hund an der Leine. Sie hatte Dr. Bischoff eingehakt.
    „Ein schönes Paar“, grinste Anke, „die ist ja fast größer als er.“
    „ Und fast genauso breit.“
    „ Was
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