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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens
Autoren: Fay Juliette
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gemerkt. Und ich weiß es wirklich zu schätzen – du bist immer so rücksichtsvoll. Aber ich … äh … So langsam macht es mich halb wahnsinnig. Es nicht zu wissen.«
    »Also«, sagte er, »was hat dir denn vorgeschwebt?« Sein Mund zitterte ein wenig, und sie glaubte erst, er würde sich jetzt aufregen.
    Oh Gott! , dachte sie. Ich habe ihn beleidigt!
    Doch dann biss er sich auf die Lippe, und ihr wurde klar, dass er verzweifelt versuchte, sich zu beherrschen. Sie blickte ihn stirnrunzelnd an, bis seine Gesichtszüge unter lautem Gelächter explodierten. »Ich könnte eine Tagesordnung aufstellen.« Er grinste. »Mit einer Zeitschiene.«
    »Sei still.«
    »Vielleicht ein Ablaufdiagramm?«
    Mit einem tiefen Seufzer lehnte sie sich an einen der Bettpfosten. Er versuchte, in einer versöhnlichen Geste einen Arm um sie zu legen, doch sie schüttelte ihn ab.
    »Schatz«, sagte er sanft. »Glaubst du, ich denke nicht genau dasselbe? Glaubst du, ich frage mich nicht: ›Jetzt? Ist das der richtige Moment? Oder überhaupt der richtige Tag?‹«
    Mit einer Wut, die zwar nachließ, aber noch nicht ganz abgeebbt war, funkelte sie ihn an. Er hob eine Hand an ihr Gesicht, strich ihr mit dem Daumen über den Wangenknochen. »Dana …« Er küsste sie auf die andere Wange. »Mein Schatz«, flüsterte er an ihrer Haut. Ihr Kiefer löste sich, die Nackenmuskeln wurden weich, und sie wandte ihre Lippen den seinen zu. Umschlungen und einander küssend standen sie da, und dann glitt seine Hand an ihrer Wirbelsäule hinauf, bis seine Finger in den Ausschnitt ihres Kleids eintauchten.
    Er ist drin, dachte sie. Die Grenze ihrer Kleidung war überschritten. Und sie fragte sich, wieso sie sich bei Jack Roburtin, einem Mann, von dem sie so wenig gehalten hatte, so leicht hatte ausziehen können. Dennoch fühlte Tonys Berührung sich wie der erste Schritt zu Glück oder Unglück an. Erst wenn sie miteinander geschlafen hätten, würde sie wissen, welches von beiden.
    Seine Lippen bewegten sich an ihrem Kiefer entlang den Hals hinunter bis zu der Stelle an ihrer Schulter, die er mit seinem Finger entblößt hatte, so als wüsste er, dass sie empfindlich war, eine Wunde, die zu heilen begann. Dann murmelte er: »Komm, wir legen uns hin und sehen mal, wie sich das anfühlt.«
    »Ja«, sagte sie. Sie lagen auf der hellblauen Steppdecke des Gästebetts, einander zugewandt, ohne sich jedoch zu berühren, bis sie sich zu ihm beugte und ihn küsste. Dann wurde das Warten unerträglich, und sie knöpfte ihm das Hemd auf. Reglos bis auf den kurzen, flachen Atem, der seinen Brustkorb hob und senkte, sah er ihr dabei zu. Seine gebräunte Brust war glatt, abgesehen von ein paar feinen schwarzen Härchen über seinen Brustmuskeln. Eine weitere Haarlinie führte vom Nabel in die Hose. Dana fuhr mit der Handfläche von seinem Schlüsselbein aus abwärts, der Spur zu seinem Bauch folgend, worauf er einen Ton zwischen Stöhnen und Seufzen von sich gab. Der Ton hallte in ihrem Kopf wider, und sie rutschte näher an ihn heran, küsste ihn, wollte diesen Ton in ihrem Körper spüren. Nicht länger imstande, sich zurückzuhalten, streckte er die Arme nach ihr aus.
    Er machte den Reißverschluss ihres Kleides auf, zog es nach vorne und hielt die Ärmel fest, um ihr herauszuhelfen. Sie öffnete seine Hose und glitt mit der Hand hinein, seinen warmen, glatten Oberschenkel entlang. Bald war alle Kleidung wie unnötiger Ballast vom Bett geworfen.
    »Du bist unglaublich schön«, sagte er und ließ seine Hand über ihre Schulter, Brust und Hüfte gleiten. Dann drückten sie sich aneinander, Arme und Beine ineinander verschlingend, die Küsse tiefer, drängender. Das Gefühl, unangeschnallt in wilder Fahrt dahinzurasen, das sie auf dem Schuldach gehabt hatte, überkam sie jetzt erneut, aber diesmal fühlte es sich richtig an. Sicherheitsgurt überflüssig.
    Sie mussten geschlafen haben. Das Licht im Zimmer war anders, die Dunkelheit weniger dicht. Doch es schien, als hätte sie nur wenige Minuten gedöst, als hätte seine Hand eben erst aufgehört, leicht ihren Arm hinauf- und hinunterzustreichen, während sie ihre Wange in die flache Stelle an seinem Schlüsselbein schmiegte. Er hatte etwas zu ihr gesagt, und sie hatte geantwortet, aber jetzt ging sein Atem in regelmäßigen, rumpelnden Zügen, so als schliefe er schon seit geraumer Zeit.
    Dann fiel zartes Licht ins Zimmer, und seine Brust war an ihren Rücken gepresst, die Knie angezogen hinter ihren, der Arm um sie
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