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Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun

Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun

Titel: Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun
Autoren: Fabian Lenk
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wir wieder nach Siebenthann wollen. Den kennen wir schließlich noch von unserem letzten Besuch in Ägypten, als wir die Verschwörung gegen die Pharaonin Hatschepsut aufgedeckt haben!“, sagte Julian.
    Wie immer auf ihren Zeitreisen mussten sich die Freunde den Ort ihrer Ankunft gut merken. Denn nur von dort aus konnten sie wieder die Rückreise antreten.
    Kim strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    „Kommt, Jungs. Jetzt schauen wir uns erst mal Theben an. Bin gespannt, ob sich seit unserem letzten Besuch viel verändert hat.“ Sie warf einen Blick auf die Katze. „Willst du vorangehen? Auf zum Palast von Tutanchamun!“
    „Langsam, langsam“, bremste Julian die Freundin. „Willst du einfach in den Palast marschieren? Man wird uns hochkant rauswerfen!“
    Kim grinste. „Vielleicht haben wir ja wieder Glück und finden Arbeit im Palast. So wie damals bei Hatschepsut. Lasst es uns doch einfach versuchen.“
    Julian seufzte leise. Kims Optimismus war grenzenlos. Aber vielleicht machte er sich oft auch zu viele Gedanken und überlegte, was alles schief gehen könnte. Nachdenklich folgte er seinen Freunden.
    Kija stürmte voran. Von der Tempelanlage führte der Weg am Nil entlang. Fischer standen im Wasser und mühten sich mit einem großen Netz ab, in dem zahlreiche Fische zappelten. Am Ufer tobten einige Kinder herum, während mehrere Frauen Wasser in Tonkrüge schöpften. Etwas abseits, halb verborgen vom hohen Schilf, stand ein Mann mit Pfeil und Bogen, der auf der Entenjagd war.
    Die Freunde folgten einem Bauern, der einen Esel, beladen mit Säcken, vor sich hertrieb. War die Bebauung in der Nähe der Tempelanlage noch spärlich gewesen, so wurde sie jetzt rasch immer dichter. Die gedrungenen, weiß getünchten Ziegel-Häuser mit ihren Flachdächern schienen immer dichter zusammenzurücken. Der Weg gabelte sich und mündete in einem Gewirr von Gassen. Die Freunde hatten die Innenstadt von Theben erreicht. Wohnhäuser, Geschäfte, Werkstätten, Kneipen und Ställe drängten sich aneinander. Die Luft zwischen den Gebäuden stand. Kein Windhauch sorgte für Abkühlung. Überall wurde etwas angeboten und verkauft. In Pferchen blökten Rinder, quiekten Schweine, schnatterten Enten, meckerten Ziegen und wieherten Pferde. An einem Stand gab es Glücksbringer wie Ankh-Kreuze oder Skarabäus-Ringe zu kaufen. An anderen Ständen wurden duftende Gewürze, schwere Weine, süße Datteln und ofenwarmes Gerstenbrot angeboten.
    Ein Händler pries seine blank polierten Spiegel an, ein weiterer versuchte lautstark eine Wundersalbe gegen Schmerzen aller Art zu verkaufen. Eine junge Frau warb mit heller Stimme für ihre fein gewebten Stoffe. Wie immer auf ihren Zeitreisen verstanden Julian, Kim und Leon die Landessprache ohne Probleme.
    Staunend ließen sie sich durch das Gedränge treiben. Inzwischen hatten sie es aufgegeben, gezielt nach dem Palast zu suchen. Die Eindrücke, die auf sie einstürmten, waren vielfältig und verwirrend. Nach einer Stunde gelangten sie in ein ärmliches Viertel, in dem viele der einfachen Ziegelhäuser eingestürzt waren. Plötzlich wurden Rufe laut.
    „Verfluchter Betrüger!“, keifte eine Stimme. „Bei Amun, ich bringe dich um!“
    Ein junger, zierlicher Mann sprang mit einem riesigen Satz aus einem Wirtshaus. Ihm auf den Fersen war ein wahrer Riese, groß und kräftig, dessen Gesicht zu einer wütenden Fratze verzerrt war. Er schleuderte dem Fliehenden einen Tonkrug hinterher, der ihn nur knapp verfehlte und laut scheppernd an der Wand des Nachbarhauses zerbrach.
    Der junge Mann rannte geduckt an den Freunden vorbei. Dabei warf er ihnen einen flehenden Blick zu. „Helft mir, wenn mich Kaaper erwischt, ist es aus mit mir!“
    Schon rannte er weiter, aber in dem dichten Gedränge kam er nur sehr langsam voran. Niemand schien sich ernsthaft für den Streit zu interessieren. Vor allem kam niemand auf die Idee, dem jungen Mann zu helfen.
    „Gleich habe ich dich!“, brüllte der Riese namens Kaaper, schnappte sich eine lange Holzlatte und nahm die Verfolgung auf.
    Leon handelte ohne groß zu überlegen. Als der Riese an ihm vorbeistürmte, stellte er ihm kurzerhand ein Bein. Kaaper schrie auf, kam aus dem Gleichgewicht und krachte in den Staub.
    „Abhauen! Schnell!“, rief Leon Kim und Julian zu und flitzte los. Geschickt bahnten sich die Freunde ihren Weg durch die Menge. Kaaper hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und war noch wütender als zuvor. Fluchend und schnaufend wie
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