Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wilden Hühner

Die Wilden Hühner

Titel: Die Wilden Hühner
Autoren: Cornelia Funke
Vom Netzwerk:
sie ja nicht allzu viel falsch machen.«
    »Nee, nee, das mach ich lieber selber«, sagte Sprotte. »Die können doch bestimmt den Salat nicht von den Brennnesseln unterscheiden.«
    Trude kicherte. »Und vor Hühnern haben sie ja sowieso Angst.«
    Lachend stellten sie ihre Fahrräder ab.
    »Oje«, sagte Sprotte und sah sich um. »Das sieht ja schlimm aus.«
    Das Obstbaumnetz lag immer noch auf dem Weg und Omas Blumenbeete am Wegrand sahen reichlich ramponiert aus. »Puh«, seufzte Melanie. »Da weiß man wirklich nicht, wo man anfangen soll. Ich glaub, unsere Schatzsuche können wir endgültig vergessen.«
    »He, guckt mal, wer da kommt!«, sagte Frieda plötzlich.
    Fred, Torte und Steve kamen die Straße runtergeradelt, die Fahrräder beladen mit voll gestopften Einkaufstüten. 
    Sprotte runzelte die Stirn. »Was wollen die denn schon hier? Das hat uns gerade noch gefehlt.«
    »Na?«, sagte Fred und hielt sein Fahrrad vor Oma Slättbergs Gartentor an. »Da seid ihr platt, was?« »Allerdings«, knurrte Sprotte misstrauisch. »Was wollt ihr denn hier?«
    »Fred hat gedacht, dass ihr ein bisschen Hilfe gebrauchen könnt«, sagte Torte.
    »Beim Schatzsuchen oder was?«, fragte Sprotte. 
    »Quatsch, euren Schatz gibt's sowieso nicht«, sagte Fred spöttisch. »Aber deine Oma kommt doch Montag zurück und da ...«
    »Woher weißt du das denn schon wieder?«, fragte Sprotte.
    »Na, Trude hat uns das erzählt«, sagte Steve.
    »Ach!« Argwöhnisch sah Sprotte Trude an.
    »Ich ... ich ... ich dachte, wir haben Frieden geschlossen«, stammelte sie verlegen.
    »Na und? Deshalb müssen wir ihnen ja nicht gleich alles erzählen, oder?«
    »Ach, komm schon, Sprotte«, sagte Melanie. »Stell dich nicht so an. Ist doch nett von ihnen, dass sie uns helfen wollen. Wo ist denn Willi?«
    »Der kommt heute Nachmittag zum Baumhaus«, murmelte Fred.
    Einen Moment sagte keiner was. 
    Dann öffnete Frieda das Gartentor. 
    »Kommt rein. Was habt ihr denn da alles mitgebracht?«
    »Och, die Hälfte ist für heute Nachmittag«, sagte Torte und schleppte ein paar Tüten herein. »Hat unsere halbe Bandenkasse gekostet.«
    »Das sind ja Salatpflanzen und so was«, stellte Trude erstaunt fest.
    »Ja, die hat Fred bei seinem Opa ausgebuddelt«, sagte Steve. »Weil ...«, er grinste verlegen, »weil wir hier ja wohl ein bisschen was zertrampelt haben.«
    Fred stand da und guckte auf Oma Slättbergs Gemüsebeete. »Mann, die sehen aber schlimm aus«, stellte er fachmännisch fest. »Jede Menge Arbeit, würd ich sagen.« 
    »Wieso?«, fragte Sprotte. »Verstehst du etwa was davon?«
    »Na klar, mein Opa hat auch so einen Garten. Aber keine Hühner. Zum Düngen holt er sich immer Mist von seinem Nachbarn.«
    »Aha«, murmelte Sprotte. Sie guckte ziemlich erstaunt drein. »Und was ist mit den andern beiden?« 
    »Die solltest du besser das Haus putzen lassen«, sagte Fred. »Die können einen Kohlkopf nicht von Löwenzahn unterscheiden.«
    »Okay!« Sprotte nickte. »Vielleicht können sie ja auch helfen das Netz zu flicken.«
    »Klar«, sagte Torte. »Das mach ich. Hauptsache, ich muss nicht putzen.«
    »Das macht mir gar nichts«, sagte Steve.
    »Na, dann komm mal mit!«, sagte Melanie. »Dann nehmen wir beide uns jetzt das Haus vor.«
    »Ich mach mit!«, rief Trude und lief hinter den zweien her. Frieda und Torte verschwanden mit dem zerrissenen Netz im Gartenschuppen. Und Sprotte und Fred blieben allein im Garten zurück.
    »Na, dann«, sagte Sprotte und rieb sich verlegen die Nase. »Wie viel Pflanzen hast du denn mitgebracht?« 
    »Fünfzehn«, sagte Fred. »Fünfmal Weißkohl, fünfmal Kopfsalat und fünfmal Eisberg.« 
    »Zeig mal her.«
    Stolz holte Fred zwei Tüten von seinem Fahrrad und legte die kleinen Pflanzen vor Sprotte auf die Erde.
    »Schön kräftig«, sagte Sprotte anerkennend.
    Fred wurde rot. »Hab ich selbst gesät«, sagte er. »Kohl ist verflixt schwierig.«
    »Stimmt«, sagte Sprotte. »Letztes Jahr hatte Oma lauter Maden in den Wurzeln. Ekelhaft.«
    »Hatte ich auch schon mal«, sagte Fred. »Aber dieses Jahr sind sie prima.«
    »Weißt du was«, sagte Sprotte und holte ihren Einkaufskorb. »Gegen deine sind die vom Markt richtig mickrig. Die geben wir einfach den Hühnern.«
    »Ist gut«, sagte Fred. Und gemeinsam liefen sie zum Hühnerauslauf und warfen die Pflänzchen hinein. Die Hennen stürzten sich laut gackernd auf das frische Grün. 
    »Guck dir das an.« Fred kicherte. »Die prügeln sich richtig um die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher