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Die Wiederkehr des Meisters

Die Wiederkehr des Meisters

Titel: Die Wiederkehr des Meisters
Autoren: Richie Tankersley Cusick
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ein bekanntes Gesicht auf der Galerie über ihnen entdeckte, runzelte sie die Stirn.
    „Ähm, ich bin in einer Minute wieder da“, versprach sie.
    „Ist schon okay“, versicherte Willow. „Du brauchst nicht zurückzukommen.“
    Buffy mußte über die scheue Art ihrer Freundin lächeln, daher wiederholte sie noch einmal in bestimmterem Ton: „Ich bin in einer Minute wieder da.“
    Sie war sich nicht sicher, ob Willow sie gehört hatte. Das Mädchen hatte den Kopf gesenkt und murmelte vor sich hin: „Pack die Gelegenheit beim Schopf.“
    Buffy erkämpfte sich erneut einen Weg durch die Menge. Es dauerte nicht lange, bis sie die Treppe gefunden hatte. Sie zwängte sich durch die Leute auf die Galerie und schaffte es schließlich, einen Platz an dem Teil des Geländers zu ergattern, der sich unmittelbar über der Bühne befand. Dort stand sie nun und versuchte unbeteiligt zu wirken. Sie sah Giles nicht einmal an, der herangekommen war und nun ebenso lässig neben ihr stand.
    „Sie gehen also gern auf Schülerpartys?“ neckte ihn Buffy. „Hat das Publikum hier nicht ein bißchen das falsche Alter für Sie?“
    „Ach was, das ist genau die richtige Abendunterhaltung für mich.“ Sein Ton war schneidend, und er wandte nicht für eine Sekunde den Blick von der Bühne. „Wilde Eingeborene hüpfen zu sehen ist wohl kaum das, was ich unter einer Party verstehe. Ich wäre lieber zu Hause mit einer Tasse Fleischbrühe und einem guten Buch.“
    Buffy verdrehte die Augen. „Sie brauchen etwas mehr Persönlichkeit, Herr Bibliothekar.“
    „Hier ist die perfekte Brutstätte für Vampire“, mahnte Giles. „Dunkel, voller Menschen. Außerdem hatte ich gehofft, daß du hier auftauchen würdest. Ich muß dir klarmachen.“
    „. daß die Ernte ansteht. Ich weiß. Ihr Freund hat es mir schon erzählt.“
    Diese Bemerkung schien Giles völlig aus der Fassung zu bringen. Er warf Buffy einen besorgten Blick zu. „Was hast du da gesagt?“
    „Die. Ernte.“ Sie betonte das letzte Wort, buchstabierte es fast. „Sagt Ihnen das etwas? Weil ich nämlich völlig im dunkeln tappe.“
    „Ich weiß nicht genau. Wer hat dir denn das erzählt?“
    „So ein Typ.“ Sie sah ihn immer noch deutlich vor sich; jede Einzelheit des Zusammenstoßes in der engen Gasse stand ihr klar vor Augen. „Er war dunkel und auf eine lästige Weise anziehend. Ich dachte, er wäre ein Freund von Ihnen.“
    „Nein“, murmelte Giles stirnrunzelnd. „Die Ernte“, wiederholte er nachdenklich. „Hat er sonst noch irgend etwas gesagt?“
    „Etwas über das Tor zur Hölle. Er war echt penetrant.“
    Sie starrten nun beide auf die Tanzfläche, auf die vielen Teenager, die zu den lauten Rhythmen der Band tanzten und sich amüsierten.
    „Schau sie dir nur an.“ Giles klang fast wütend. „Wie sie da rumzappeln und überhaupt nicht ahnen, welcher Gefahr sie ausgesetzt sind.“
    „Die Glücklichen.“
    „Aber vielleicht hast du ja recht“, lenkte er ein. „Vielleicht besteht wirklich keine Gefahr. Die Zeichen könnten falsch sein. Es muß ja nicht unbedingt etwas bedeuten, wenn man Alpträume hat.“
    Bei der Erwähnung dieses Wortes wurde Buffys Miene plötzlich ernst. Sie blickte auf die fröhlichen Gesichter herab und sagte nichts mehr.

8.

    Cordelia stand am Rand der Tanzfläche. Sie hatte wie üblich ihre Anhänger um sich geschart und ihre verächtliche Miene aufgesetzt.
    „Mom kommt jetzt gar nicht mehr aus dem Bett heraus“, verkündete sie im Tonfall abgrundtiefer Langeweile. „Der Arzt meint, sie hat Pfeiffersches Drüsenfieber, und da sage ich zu ihm: ,Bitte, es ist doch wohl eher chronische Hepatitis oder wenigstens ein Erschöpfungssyndrom’ Ich meine, wer heutzutage cool ist, kriegt doch kein Drüsenfieber mehr.“
    Sie blickte starr geradeaus, als sie Jesse erkannte, der sich ihrer Gruppe näherte. Er ignorierte die anderen und kam direkt auf sie zu.
    „Cordelia!“
    „Na toll“, stieß Cordelia hervor. „Mein Verfolger.“
    „Hey, du siehst toll aus.“
    „Also, hat mich gefreut, mit dir zu reden“, sagte sie und wollte ihm den Rücken zuwenden, aber Jesse gab nicht so leicht auf.
    „Hör mal, ich, ähm, möchtest du tanzen?“
    Cordelias Ton war vernichtend. „Mit dir?“
    „Also, äh, ja.“
    „Also, äh, nein.“
    Mit ihrer treuen Gefolgschaft auf den Fersen, drehte sie sich nun endgültig um und verschwand in der Menschenmenge, während Jesse traurig stehenblieb und sich seinem Kummer hingab.
    „Fein“, sagte er
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