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Die weiße Mafia: Wie Ärzte und die Pharmaindustrie unsere Gesundheit aufs Spiel setzen (German Edition)

Die weiße Mafia: Wie Ärzte und die Pharmaindustrie unsere Gesundheit aufs Spiel setzen (German Edition)

Titel: Die weiße Mafia: Wie Ärzte und die Pharmaindustrie unsere Gesundheit aufs Spiel setzen (German Edition)
Autoren: Frank Wittig
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schützen, den Herstellerinteressen entgegenstehen. Denn deren Interesse ist es, ihren Gewinn zu maximieren. Und das deckt sich nicht mit Ihren Interessen.
    Auch Gesundheitsforen, in denen Betroffene über ihre Erfahrungen berichten, sind ein gefährliches Pflaster. Mit Glück treffen Sie auf hervorragend informierte Leidensgenossen, die die Literatur kennen und ihre eigene Situation zutreffend beurteilen können. Möglicherweise haben die auch für Sie eine Menge guter Ratschläge bereit. Aber wie sollen Sie die »Guten« von den »Bösen« unterscheiden? Längst gibt es spezielle Agenturen, die sich im Auftrag der Hersteller in diese Foren einklinken, um dort Verwirrung zu stiften oder »virales Marketing« zu betreiben.
Gute Informationen: arznei-telegramm
    Gute Informationen bekommen Sie nur von unabhängiger Seite. Beispielsweise vom arznei-telegramm (abgekürzt a-t) 80 . »Seit über 40 Jahren informiert der Informationsdienst arznei-telegramm © Ärzte, Apotheker und andere Heilberufe über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln – neutral und unabhängig, ohne Werbung und ausschließlich durch Abonnements finanziert«, heißt es auf der Begrüßungsseite im Internet. Wolfgang Becker-Brüser, Arzt, Apotheker und Herausgeber des Informationsdienstes, ist ein Überzeugungstäter, der für seine langjährige pharmakritische Arbeit im Jahr 2011 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Mehrmals war ich mit meinem Berliner Kameramann Alex bei ihm, um fundierte Statements zu wirkungsarmen, wirkungslosen oder nebenwirkungsreichen Pharmazeutika einzuholen. Er und seine Mitarbeiter sind darauf spezialisiert, Studien zu Medikamenten akribisch zu sezieren und die versteckten Manipulationen zu enttarnen. Auch Stellungnahmen zu Gesundheitsthemen von Industrie und Behörden werden hier kritisch bewertet. Für Nichtabonnenten findet sich gleich links auf der Startseite eine »a-t-Volltextsuche« im Archiv. Allerdings sind in diesem kostenlosen Angebot die letzten zwei Jahre gesperrt. Die Texte sind für Laien auch nicht immer leicht zu lesen.
Gute Pillen – Schlechte Pillen
    Das arznei-telegramm ist personell verschwistert mit der Verbraucherzeitschrift Gute Pillen – Schlechte Pillen (GP-SP). 81 Das Redaktionsteam besteht aus Ärzten, Apothekern und Gesundheitswissenschaftlern, die seit vielen Jahren die Entwicklungen auf dem Arzneimittelmarkt kritisch begleiten. Auch hier können Nichtabonnenten abgesehen von den Artikeln der letzten zwei Jahre kostenlos im Archiv recherchieren. Ebenfalls kostenlos gibt es auf der Website Rubriken wie »Werbung – Aufgepasst!«. Gute Pillen – Schlechte Pillen richtet sich gezielt an ein breites Laienpublikum.
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
    Ein hervorragendes Informationsangebot hat auch das IQWIG auf seiner Website im Internet 82 – das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Es ist ein vom Bund finanziertes wissenschaftliches Institut, das Prüfaufträge zu medizinischen Interventionen durchführt. Die Prüfaufträge werden vom Bundesgesundheitsministerium oder vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) erteilt. Das Institut erstellt unabhängige, evidenzbasierte (beweisgestützte) Gutachten beispielsweise zu:
Arzneimitteln
nichtmedikamentösen Behandlungsmethoden (z. B. Operationsmethoden)
Verfahren der Diagnose und Früherkennung (Screening)
Behandlungsleitlinien und Disease-Management-Programmen (DMP)
    Wenn Sie in die IQWIG-Suchmaschine beispielsweise den Begriff »Chemotherapie« eingeben, bekommen Sie 32 Treffer. Auch diese Texte sind allerdings nicht für Laien geschrieben. Sie müssen schon etwas Übung im Fachchinesisch haben. Da heißt es beispielsweise: »Für die Bewertung des patientenrelevanten Nutzens sollten im Rahmen einer systematischen Übersicht (randomisierte) kontrollierte Studien (RCTs) mit patientenrelevanten Endpunkten (z. B. verringerte Mortalität / Morbidität) berücksichtigt werden.« Das IQWIG bietet auf seiner Startseite ein hervorragendes Glossar, in dem die Fachausdrücke erläutert werden.
    Wer darauf keine Lust hat, kann auch im populären »Ableger« der IQWIG-Site, gesundheitsinformation.de, surfen. Unter dem Motto »unabhängige, objektive und geprüfte Information für alle« gibt es hier eine verständliche Einführung in die evidenzbasierte Medizin und jede Menge Detailinformationen zu Krankheiten und Behandlungen. 83
    Schwierig wird es, wenn die Krankheit oder die
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