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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte
Autoren: Steve Berry
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Präsidenten geplant hatten, daran gehindert, das Land zu verlassen«, sagte er.
    »Sie haben Ihre Sache gut gemacht, Danny.«
    »Das ist ja ein richtiges Kompliment. Aus Ihrem Mund.«
    Shirley ging.
    Daniels schloss die Tür.
    »Sie haben heute mehr getan, als nur ein paar Attentäter an der Flucht zu hindern«, sagte Cassiopeia zu ihm.
    Er setzte sich auf das Bett ihr gegenüber. »Wem sagen Sie das. Wer hätte das gedacht? Edwin und Pauline.«
    Sie wusste, dass das hart sein musste.
    »Aber ich bin froh«, erklärte er. »Wirklich. Ich glaube, keiner von uns beiden wusste, wie er diese Ehe beenden sollte.«
    Diese Haltung überraschte sie.
    »Pauline und ich waren lange zusammen«, erklärte er leise. »Aber wir sind schon seit Jahren nicht mehr glücklich miteinander. Beide vermissen wir Mary. Ihr Tod hat einen Keil zwischen uns getrieben, und das war nicht mehr rückgängig zu machen.«
    Sie hörte, wie seine Stimme brüchig wurde, als er den Namen seiner Tochter aussprach.
    »Kein Tag vergeht, ohne dass ich an sie denke. Ich wache nachts auf und höre, wie sie durch die Flammen nach mir ruft. Das alles hat mich auf eine Weise gequält, die ich nie verstanden habe.« Er hielt inne. »Bis heute.«
    Sie sah den Schmerz in seinen Augen. Deutlich. Tief. Unverkennbar. Was für eine seelische Pein!
    »Wenn Pauline Frieden und etwas Glück mit Edwin finden kann, wünsche ich ihr alles Gute. Wirklich.«
    Er sah sie mit einem Ausdruck der Erschöpfung an.
    »Edwin hatte mich über Funk informiert, dass Shirley und Stephanie von Bord gesprungen waren. Sobald ich wusste, dass Stephanie in Sicherheit war, hat mich der Zorn übermannt. Ich habe der Crew Gelegenheit gegeben, die Jacht zu verlassen, aber ich wusste nicht, dass Hale bereits tot war.«
    »Und wie geht es mit Ihnen und Stephanie jetzt weiter?«
    Daniels schwieg einen Moment und meinte dann: »Ich weiß es nicht. Pauline hat mir dasselbe gesagt wie ich gerade Ihnen. Sie möchte, dass ich glücklich bin. Ich denke, wir können beide ein neues Leben beginnen, wenn wir wissen, dass mit dem anderen alles in Ordnung ist.«
    Sie saßen eine Weile still da.
    »Danke«, sagte der Präsident schließlich. »Für alles, was Sie getan haben.«
    Sie wusste, wovon er sprach. Er hatte jemanden gebraucht, dem gegenüber er sich öffnen konnte – jemanden, der ihm nicht zu nahestand, dem er aber vertrauen konnte.
    »Ich habe gehört, auf welche Weise Cotton Sie gerettet hat. Dass er Ihnen von der Jacht aus nachgesprungen ist. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Einen Mann zu haben, der sein Leben für einen riskiert.«
    Sie stimmte ihm zu.
    »Ich hoffe, ich kann eine solche Frau finden.«
    »Das werden Sie.«
    »Das wird sich zeigen.« Er stand vom Bett auf. »Es wird Zeit, dass ich mich allmählich wieder wie ein Präsident verhalte.«
    Sie war neugierig. »Haben Sie etwas von Cotton gehört?«
    Er hatte North Carolina verlassen und war auf direktem Wege nach Nova Scotia zurückgeflogen, aber das war früh am Morgen gewesen.
    »Er sollte unten sein und auf Sie warten.«
    Daniels betrachtete sie mit Augen, die milde geworden waren. »Passen Sie auf sich auf.«
    »Sie auch, Mr. President.«
    Malone erblickte Cassiopeia, als sie die Treppe vom Obergeschoss des Weißen Hauses herunterkam. Er war vor einer halben Stunde aus Kanada zurückgekehrt und vom Secret Service direkt hierhergefahren worden. Unterwegs hatte er mit dem Präsidenten telefoniert und ihm Bericht erstattet, was im Fort Dominion geschehen war. Stephanie hatte ihn draußen begrüßt und stand jetzt neben ihm.
    »Ich habe inzwischen von dem Vorfall in New York erfahren«, bemerkte Stephanie. »Eilst du eigentlich immer sofort herbei, wenn ich rufe?«
    »Nur wenn du sagst, dass es wichtig ist.«
    »Ich bin froh, dass du gekommen bist. Ich hatte mich allmählich schon gefragt, ob ich jemals wieder aus dieser Zelle herauskommen würde. Und das mit dem Galgenkäfig auf dem Schiff hast du großartig gemacht.«
    »Es schien nicht allzu viele Optionen zu geben.«
    Stephanie lächelte und zeigte auf Cassiopeia. »Ich würde sagen, sie ist dir etwas schuldig.«
    Sein Blick war nicht von der Treppe gewichen. Nein, sie waren quitt.
    Er sah Stephanie an. »Gibt es etwas Neues über Andrea Carbonell?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir halten nach ihr Ausschau. Aber bisher ohne Ergebnis.«
    Malone und mehrere kanadische Polizisten hatten bis zum Eintreffen der Flut die unterirdischen Räumlichkeiten unter dem Fort durchsucht,
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