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Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Titel: Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)
Autoren: Raimund Brichta
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diesen vier sehr einschränkenden Annahmen ließe sich der Schneeballcharakter unseres Geldsystems ändern. Besonders unwahrscheinlich ist dabei das Eintreten der Bedingungen drei und vier, da die Großvermögen in der Realität ein deutliches Übergewicht im Gesamtvermögen haben (drei) und da die Leichtigkeit der Geldherstellung schon seit jeher für eine wachsende Geld- und Schuldenproduktion sorgt (vier).
    Fazit: Insgesamt ist es in unserem Geldsystem unter normalen Bedingungen nahezu ausgeschlossen, dass die Geldvermögen in ihrer Gesamtheit dauerhaft abnehmen oder auch nur stagnieren – selbst rein theoretisch. In der Praxis ist es ohnehin noch nicht dazu gekommen.
    Wenn aber die Geldvermögen nur steigen können, kann auch die Schuldenmenge nur zunehmen. Damit lässt sich diesem System mit Fug und Recht zumindest ein Quasi-Schneeballcharakter zuschreiben.
    1 Dies hat auch die Vergangenheit hinreichend gezeigt. Bei wachsender und sogar bei weitgehend stabiler Bevölkerung sind die Geld- und Schuldenmengen – und mit ihnen auch die kleineren Geldvermögen – unter normalen wirtschaftlichen Bedingungen stets gewachsen
.
    2 Selbstverständlich betrachten wir hier nur den Geldvermögenseffekt und lassen dabei andere mögliche Einflüsse außer Acht, zum Beispiel Konjunkturschwankungen oder Wirtschaftskrisen, denn uns kommt es hier nur darauf an, die Auswirkungen zu analysieren, die von der Geldordnung selbst ausgehen
.

ANHANG 10
DISPUT ÜBER DEN RETTUNGS-POKER
    „Der Rettungs-Poker“ erschien im Sommer 2012 als Kolumne von Raimund Brichta und führte im Anschluss zu einem interessanten Disput zwischen ihm und einem Investment-Manager, der dem Inhalt sehr kritisch gegenüberstand. Wir drucken den Disput mit dem Anlageprofi hier in Auszügen ab, wobei wir den Namen des Managers in Max Meier geändert haben
.
Max Meier:
    Sehr geehrter Herr Brichta,
    ich halte die Kolumne inhaltlich für gefährlich. Die Sicht ist – die Wahrheit beugend – recht negativ. Ist nicht wirklich falsch, was dort steht, aber es lässt sich auch die positive Sicht darstellen. „Self-fulfilling prophecy“ passt auf diese Kolumne recht gut.
    Die Aussage „wir haben selber nix“ ist definitiv falsch. Jedes Land hat so viel, wie seine Bevölkerung an Vermögenswerten hat – eine Regierung kann es den Bürgern wegsteuern; dauert zwar ein bisschen, aber zu sagen, man habe selber nix, bleibt falsch. Im Übrigen: Der Staat, das sind wir Bürger! Und wir Bürger in Deutschland haben viel, allein ein Geldvermögen von 5.000 Mrd. Euro.
    Insbesondere die arbeitende Bevölkerung hält den Geldkreislauf ständig in Gang und der Staat nimmt sich über die Lohnsteuer Monat zu Monat was weg. Zu sagen, „man habe nix“, bleibt falsch – man bekommt als Staat jeden Monat wieder was dazu.
    Ich will nicht nur Negatives lesen und vielleicht hat der Rettungs-Poker ja auch was wirklich Positives. Denn wenn alle es so negativ sehen, dann hätten die Märkte – auf denen viele schlaue Analysten und Hedgefonds-Manager arbeiten – das auch längst durchschaut und würden den „Bluff“ ganz flink auffliegen lassen. Aber es ist eben nicht so eindeutig negativ.
    Viele Grüße
    Max Meier
    Raimund Brichta:
    Sehr geehrter Herr Meier,
    auch wenn Ihr Urteil negativ ausfällt, weiß ich Ihr Feedback doch sehr zu schätzen, denn man wächst ja bekanntlich vor allem an seinen Kritikern. Bevor ich auf Ihre konkreten inhaltlichen Anmerkungen eingehe, möchte ich vorausschicken, dass in einem solchen Disput niemand von vorneherein die Wahrheit für sich beanspruchen kann – auch ich nicht –, sondern dass man nur versuchen kann, durch den Austausch von Argumenten dieser Wahrheit Stück für Stück näher zu kommen.
    Sie schreiben:
    „Die Aussage ‚wir haben selber nix‘ ist definitiv falsch. Jedes Land hat so viel, wie seine Bevölkerung an Vermögenswerten hat – eine Regierung kann es den Bürgern wegsteuern; dauert zwar ein bisschen, aber zu sagen, man habe selber nix, bleibt falsch.“
    Dazu meine Argumentation:
    „Wir haben selber nix“ bezieht sich auf die Tatsache, dass die Regierungen der Helferländer keinerlei Geld auf der hohen Kante haben, mit dem sie helfen könnten. Im Gegenteil: Sie sind selbst hoch verschuldet und müssen nun zusätzliche Schulden machen, um das geliehene Geld in den ESM einzahlen zu können. Darüber hinaus muss der ESM selbst noch Schulden machen. Beides zusammengenommen, also die Schulden der Helferländer und die
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