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Die Villa in Florenz: Intime Geschichten 3 (German Edition)

Die Villa in Florenz: Intime Geschichten 3 (German Edition)

Titel: Die Villa in Florenz: Intime Geschichten 3 (German Edition)
Autoren: Susan Perry
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Heimfahrt wanderten ihre Gedanken immer wieder zu den Ereignissen der vergangenen Nacht zurück. Er war ihr so nah, sie glaubte den Geruch seiner Haut wahrzunehmen. Es gelang ihr nicht, sich abzulenken, denn ihre innere Stimme lockte und versprach.
    »Also dann«, murmelte Isabel und lächelte verschmitzt, »dann werde ich mich zu Hause sofort um die Entwürfe für die neue Kollektion kümmern. Wenn sie gelingen, könnte ich mir in diesem Jahr eine zweite Thalassokur leisten.« Nach einem Moment verbesserte sie sich: »Ende dieses Jahres natürlich –, schließlich habe ich mir etwas vorgenommen...!«
    -Ende-

Die Spezialbehandlung
    Ich lernte ihn völlig unromantisch bei einem Auffahrunfall kennen. Von da an hatte ich einen aufmerksamen Verehrer. Erst ließ ich ihn zappeln. Doch als ich es kaum noch aushalten konnte, bestellte ich ihn in die Praxis. Doch diesmal sollte nicht der Zahnarzt bohren...
    Ich bin Zahnarzthelferin – ›Stuhlassistentin‹, um genau zu sein. Ich bin für einen dieser berüchtigten Stühle zuständig, Sie wissen schon. Wenn mein Chef von rechts die Gebisse unserer Patienten saniert, assistiere ich von links.
    Kein schöner Arbeitsplatz? Kommt auf die Perspektive an. Für mich wurde mein Stuhl vor drei Wochen sogar zu einer Art Paradies. Manchmal, wenn ich allein im Behandlungsraum bin, lege ich mich hinein; dann durchrieselt es mich heiß und kalt.
    Das süße Geheimnis meines Zahnarztstuhles – niemand kennt es; oder fast niemand.
    Es bahnte sich an einem hektischen Morgen an. Ich hatte verschlafen, und die Ampel an der großen Kreuzung stand an diesem Morgen doppelt so lange auf Rot wie sonst. Ich trommelte auf dem Lenkrad herum und schimpfte mit mir und der Ampel.
    Endlich gelb, der Benz vor mir ließ sich alle Zeit der Welt. Grün – der Benz rollte träge an. Ich gab Gas – und würgte den Motor ab. Hinter mir hupte einer wie wild. »Flieg doch, Idiot!« Ich fummelte am Zündschlüssel herum, der Wagen machte einen Satz, und wieder ersoff der Motor. Der Typ hinter mir hupte wie ein Verrückter. Im Rückspiegel sah ich einen schwarzen Golf auf mich zurollen. Ein Ruck ging durch mein Fahrzeug - der Blödmann war aufgefahren! Die Ampel schaltete auf Rot.
    Ich stieß die Tür auf und sprang aus meinem Auto. Ein Blick auf die Stoßstangen - nichts. Hatte der Typ das absichtlich gemacht? Breitbeinig pflanzte ich mich vor der Fahrertür des Golfs auf. »Verdammt noch mal! Ich hab’ den Motor abgewürgt, na und?!«
    Ein Mann lehnte sich aus dem Seitenfenster. Blaue Augen, ein halbes Dutzend Ohrringe, etwa dreißig; dunkelblondes Haar hing ihm in die Stirn. Brad-Pitt-Verschnitt. Er versuchte ein grimmiges Gesicht zu machen und knurrte etwas von Anfängern. Irgendwie wirkte er kleinlauter, als er aussah.
    »Stehen Sie halt früher auf, wenn Sie’s so tierisch eilig haben!«, fuhr ich ihn an. »Haben Sie noch nie Ihren Wagen abgewürgt?«
    Das Gesicht des Fahrers verzog sich zu einem verlegenen Grinsen. »Tut mir leid«, sagte er. »Ist doch nichts passiert, oder?«. Wie ein ertappter Junge sah er plötzlich aus; und meine Wut verrauchte. Demonstrativ stellte ich mich hinter seinen Golf und notierte wenigstens noch das Kennzeichen. Das Hupkonzert war eine Pracht.
    Noch einen böser Blick für den Schönling im Golf, dann zurück in meinen Corsa. Als die Ampel von grün auf gelb sprang, legte ich einen Blitzstart hin.
    Zehn Minuten zu spät erschien ich an diesem Morgen in die Praxis. Mein Chef runzelte die Stirn. »Kleiner Auffahrunfall«, sagte ich. »Zum Glück nicht mal Blechschaden.«

    Am Montag drauf betrat ich am frühen Abend das Behandlungszimmer. Der letzte Patient lag im Stuhl, ein dunkelblonder Mann, halblanges, welliges Haar, Ohrringe – wie angewurzelt blieb ich im Türrahmen stehen: Der Typ mit dem schwarzen Golf! Ich atmete tief durch und warf einen Blick in seine Karte: Jörg hieß er mit Vornamen, zweiunddreißig, Werbefachmann, zum ersten Mal in der Praxis. Ein kühles >Guten Tag< – mehr brachte ich nicht über die Lippen.
    Mein Chef kam herein. »Schmerzen?«
    Brad Pitt nickte. »Oben im rechten Backenzahn.«
    Die Untersuchung dauerte keine drei Minuten. »Glückwunsch«, sagte mein Chef. »Ich habe schon lange kein derart gesundes Gebiss mehr gesehen.« Er wies mich an, den Zahnstein zu entfernen und verabschiedete sich.
    Ich schliff den Zahnbelag ganz besonders gründlich ab. »Es gibt vierzig bis fünfzig Zahnärzte in dieser Stadt. Zufall?«
    »Nein«, röchelte
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