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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1
Autoren: Jennifer Armintrout
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stellst. Sonst wärest du nicht an Ziggy geraten.“
    „Ja, ich habe einige Fragen.“ In meiner Wut spuckte ich die Worte fast aus. „Wer zum Teufel sind Sie? Warum wurde ich angegriffen, als ich hier zur Tür hereinkam? Und wieso zur Hölle glauben Sie, ich sei ein Vampir?“
    Ich riss die Tür auf und trat in die Eiseskälte hinaus. In meiner Manteltasche suchte ich nach einer angebrochenen Packung Zigaretten.
    Er folgte mir bis zu der Treppe und sprach erst wieder, als ich schon die Hälfte der Stufen hinter mir gelassen hatte. Gerade als ich versuchte, mein Feuerzeug in Gang zu bekommen, rief er mir nach.
    „Weshalb glaubst du, du seist ein Vampir? Deshalb hast du die Foren im Internet nach Vampiren durchsucht, richtig? Deswegen hat dich Ziggy auch gefunden. Es ist seine Hauptbeschäftigung.“ Mit einer Eleganz, von der ich glaubte, sie sei nur Tieren vorbehalten, ging er die Stufen hinauf und nahm meine Hand. Seine Haut war eiskalt. „Egal, wie viel du rauchst, du wirst immer mehr rauchen wollen. Du wirst nie genug bekommen. Das Essen, das du isst, macht dich nicht satt, und du hast keine Ahnung, woran das liegen könnte.“
    Plötzlich wirkte die Zigarette zwischen meinen Fingerspitzen albern. Ich zitterte, was nicht nur an der Kälte lag.
    Nathan sprach weiter, aber er hörte sich weit weg an.
    „Komm mit hoch“, fuhr er fort, „ich werde versuchen, es dir zu erklären.“
    Ich ging ein paar Schritte die Treppe hoch und dachte darüber nach, dass ich weitergehen, mich in mein Auto setzen und nie mehr zurückkommen sollte, ja einen großen Bogen um diesen Stadtteil machen. Sollte ich jemals an diesen Ort zurückkehren, könnte ich so tun, als ob dies alles nie geschehen sei. Es gab ja immer noch die Chance, dass ich eigentlich noch gar nicht aus der Narkose aufgewacht war und dass ich immer noch auf der Intensivstation im Koma lag. So sehr ich auch versuchte, mir das einzureden, wusste ich doch, dass es nicht stimmte. Ich warf die Zigarette weg und sah ihr dabei zu, wie sie auf die nächste Stufe rollte. „Es ist nicht zufällig möglich, dass ich das hier gerade zusammenträume, oder?“
    „Nein“, antwortete er ruhig. „Wir erkennen uns, ähem, gegenseitig.“
    Ich sah ihn scharf an. Ich wurde blass, und an der Art und Weise, wie er mich ansah, wusste ich, dass er mir meine Angst ansah. „Sie sind ein …“
    „Vampir, ja“, beendete er meinen Satz, als mir die Stimme versagte.
    „Na, dann wäre das ja wohl geklärt“, stellte ich fest. Seltsamerweise fühlte ich mich ein wenig erleichtert, obwohl ich in einem düsteren Hauseingang mit einem Typen stand, der behauptete, ein Vampir zu sein. „Ich bin verrückt.“
    „Du bist nicht verrückt. Das machen wir alle durch, wenn wir uns verwandeln.“ Er sah nervös auf, als jemand über unseren Köpfen an dem Eingang vorbeiging. „Aber das hier ist nicht der richtige Ort, um so etwas zu besprechen. Warum kommst du nicht mit hoch, dann können wir uns in meiner Wohnung weiterunterhalten.“
    „Nein, aber trotzdem danke“, sagte ich und konnte mir das Lachen nicht verkneifen. „Es war sehr nett, Sie kennenzulernen, Mr. Vampir, aber ich muss los. Ich muss heute Abend arbeiten. Und vielleicht erreiche ich vorher noch meinen Psychotherapeuten. Wenn ich Glück habe, verschreibt er mir ein Rezept für ein schönes riesiges Paket mit Psychopharmaka, damit ich mein normales Leben weiterführen kann.“
    Ich drehte mich um, aber Nathan hielt mich am Arm fest. Schneller, als ich reagieren konnte, hatte er mich zwischen seinen muskulösen Körper und die harte Mauer gepresst. Mit der Hand hielt er mir meinen Mund zu, als ich gerade losschreien wollte.
    „Das genau wollte ich vermeiden“, zischte er zwischen seinen zusammengepressten Zähnen hervor. Dann neigte er den Kopf, und sein Körper lehnte sich gegen meinen.
    Als er sich wieder zurückbewegte und den Kopf hob, setzte mein Herzschlag aus. Seine ebenmäßigen Gesichtszüge waren verzerrt, seine Haut spannte sich über eine spitze knochige Schnauze. Lange Reißzähne reflektierten das Licht. Er sah aus wie John Doe, bevor er meine Kehle wie ein Geburtstagsgeschenk aufgerissen hatte.
    Nur verrieten seine Augen, dass er sich unter Kontrolle hatte. Bis zu dem Tag, an dem ich sterbe, werde ich mich an seinen Blick erinnern: Nathans graue Augen schauten mich so klar und so ehrlich an, dass es mir das Herz zerriss, obwohl sein Gesicht einer furchtbaren Maske glich.
    „Verstehst du jetzt?“, frage
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