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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)
Autoren: Connie Brockway
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Hengst abwandte. »Ist das romantisch genug, meine Geliebte?«
    »Oh ja«, hauchte sie und fügte dann ein wenig verschmitzt hinzu: »Aber sollten wir jetzt nicht eigentlich in den Sonnenuntergang galoppieren?«
    Jim lachte. »Das passiert doch immer nur am Ende einer Geschichte, Ginny.« Er trieb das Pferd an und sie ritten in den Sonnenaufgang. »Und das hier, das ist erst der Anfang.«

E PILOG
    S UFFOLK , E NGLAND 1909
    » E s ist doch ganz offensichtlich, die Mumien der Ibisse befanden sich nur deshalb noch im Grab, weil sie jemand absichtlich dort zurückgelassen hat«, erläuterte Sir Robert, legte einen Finger an die Nase und machte ein geheimnisvolles Gesicht. »Die Frage ist allerdings, warum? Findet die Antwort und ihr habt Zerzura.«
    Über die Gläser seiner goldgeränderten Brille hinweg sah er sein unfreiwilliges Publikum an. Lord Geoffrey und Haji Elkamal saßen ihm gegenüber an einem schmiedeeisernen Tisch auf der Vorderterrasse des frisch renovierten Farmhauses der Avandales, wo sich der Duke und seine Duchesse eingerichtet hatten. Das Mayfair-Anwesen hatten sie verkauft, kurz nachdem die alte Duchesse im vorigen Jahr gestorben war. Wie ein Augenzeuge berichtete, war sie eine Steintreppe zum Ufer der Themse hinabgestürzt, als sie versucht hatte, eine streunende Katze zu treten.
    Und der Verkauf war eine kluge Entscheidung gewesen. Das Mayfair-Anwesen war ein kalter, unfreundlicher Ort, wohingegen die Farm warm und einladend wirkte, besonders an einem so wunderschönen Herbsttag. DieSonne strahlte aus einem veilchenblauen Himmel und eine sanfte Brise strich durch die wilden Spätblüher auf der Koppel, wo zwei Jährlinge Fangen spielten. Die letzten morgendlichen Tautropfen glitzerten noch im Schatten der gewaltigen Buche, die ihre Äste über das steinerne Farmhaus breitete, und unter dem Tisch lugte hoffnungsvoll ein gefleckter Spaniel hervor.
    Es war ein schöner Tag, aber weiß Gott kein ruhiger. Ein halbes Dutzend Jungen im Alter von acht bis zweiundzwanzig, die sich glichen wie ein Ei dem anderen, versuchte sich in einem Spiel namens Baseball, das ihr Schwager, der Duke of Avandale, ihnen gezeigt hatte.
    Eine fragwürdige Entscheidung an der Home Plate hatte sich zu einer Rauferei entwickelt und zwang die Eltern des Knäuels aus fliegenden Fäusten, jetzt einzugreifen. Schwer seufzend und mit leidgeprüfter Miene erhob sich Harry Braxton aus der Hängematte, in der er selig geschaukelt hatte, und steuerte das Spielfeld an, um die kleinsten der Kämpfer aus dem Haufen zu fischen. Die anderen würden die Folgen ihres Übermuts ertragen müssen – obwohl, wie Harry das sah, machte es seinen Jungs offensichtlich so viel Spaß, stolz ihre Veilchen und geplatzten Lippen zu präsentieren, dass die Schmerzen ihnen völlig egal waren.
    »Würdest du bitte auch Edward da rausholen?«, rief Dizzy Braxton von der Decke aus, auf der sie mit ihrer Tochter, ihrem jüngsten Sohn und ihrer Enkelin saß. »Das Hemd, das er anhat, ist ganz neu und ich will keine Blutflecken darauf haben!«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl«, rief Harry zurück und zog pflichtbewusst auch den zwölfjährigen Edward aus dem Gewirr der kämpfenden Jungen.
    »Oh man, Dad!«, protestierte Edward, der sich in seiner aufkeimenden Männlichkeit gekränkt fühlte.
    »Zieh das Hemd doch einfach aus«, schlug Harry vor und erntete ein Grinsen von seinem Sohn, der sich das schuldhafte Stück Stoff sofort über den Kopf zog und sich dann wieder ins Getümmel stürzte. Harry warf einen Blick auf die Söhne Nummer fünf und sechs, wies sie an, zu den Ställen zu gehen, um sich dort zu waschen, und kehrte zu seiner Frau zurück.
    »Wo ist eigentlich Avandale?«, fragte er und setzte sich neben Dizzy.
    Die Duchesse of Avandale, die gerade damit beschäftigt gewesen war, geräuschvoll gegen das Pummelbäuchlein ihrer zweijährigen Tochter Poppy zu schnauben, sah auf. »Er kommt wahrscheinlich gleich. Er wollte Afrit heute zum ersten Mal reiten.«
    Afrit war ein dreijähriges Fohlen, das erste des Avandale-Stammbaums. Eine wunderschöne, aber äußerst kapriziöse Fuchsstute.
    »Ich könnte etwas Hilfe gebrauchen, sonst bringen deine Brüder sich irgendwann noch gegenseitig um.«
    »Warum auch nicht? Das verbessert das Erbgut. Nur der Stärkste überlebt und so, was Poppy?«, erklärte Ginny mit einem schalkhaften Lächeln und vergrub ihr Gesicht wieder am Bauch ihrer Tochter, was ein glucksendes Lachen zur Folge hatte.
    »Ich bin der Stärkste,
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