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Die versteckte Lust der Frauen - ein Forschungsbericht

Die versteckte Lust der Frauen - ein Forschungsbericht

Titel: Die versteckte Lust der Frauen - ein Forschungsbericht
Autoren: Knaus Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Rebecca sagte, dass sie es ihm überlassen wolle, das Ganze zu arrangieren. Er erkundigte sich noch, ob sie irgendwelche bestimmten Vorstellungen habe. Sie hatte bislang nie einen Dreier erlebt und war auch sonst nie mit einer Frau zusammen gewesen. Allerdings hatte sie in der Tat gewisse Wünsche. Die Frau sollte eine andere Haarfarbe haben als sie selbst, nicht zu groß sein und eine ansehnliche Figur besitzen. Eine Weiße oder Latina mit – darauf war sie schon seit Jahren fixiert – großer Oberweite. Mindestens Körbchengröße C, aber echt.
    Mit ihrem Freund scherzte sie darüber, dass ihre Vorstellungen geradezu das Klischee von Männerwünschen erfüllten. Weil er so etwas noch nie gemacht hatte, brauchte er eine Weile, aber irgendwann konnte er ihr Vorschläge unterbreiten. Er zeigte ihr ein Foto von einer entsprechenden Dating-Seite, und sofort entwickelte Rebecca Fantasien über die dort abgebildete Frau. Doch dann lief es mit den E-Mails nicht so recht, und aus der ganzen Sache wurde nichts. Die beiden überlegten, bei einer Agentur eine Prostituierte zu buchen. Im Verlauf dieses ganzen Hin und Hers wurde Rebecca gelegentlich von Angst gepackt: Was, wenn diese Frau sie zu alt und abstoßend fand? Doch ihr Freund beruhigte sie, und ihr Verlangen brachte schließlich ihre Befürchtungen zum Schweigen. Und da sie erwogen, die andere Frau dafür zu bezahlen, wurde Rebecca klar, dass in diesem Fall ihre eigene Attraktivität überhaupt keine Rolle spielen würde.
    Nachdem also ihre Kinder mit einem Babysitter versorgt waren, warteten sie schließlich in seiner Wohnung auf die Ankunft einer Escort-Dame, die sie beide online anhand von daumennagelgroßen Fotos ausgesucht hatten. Um als aufmerksame Gastgeber zu erscheinen und den Eindruck von Prostitution ein wenig abzuschwächen, hatten sie Teelichter angezündet und eine gute Flasche Wein kalt gestellt. Doch bereits nachdem es an der Tür geläutet und die beiden einen Blick durchs Wohnzimmerfenster nach draußen geworfen hatten, ließen sich die unangenehmen Seiten des Arrangements nicht länger ignorieren.
    Trotz des hohen Preises war die Frau ziemlich hässlich und beleibt. Rebecca flüsterte ihrem Freund zu, dieser Eindruck entstünde vielleicht nur durch die Beleuchtung auf seiner Veranda und alles würde in Ordnung sein, sobald die Frau hereinkäme und sie anfingen. Insgeheim war sie insofern erleichtert, als sie sich nun keine Sorgen mehr um ihr eigenes Aussehen machen musste. Doch als die Dame geradezu schüchtern und eher wie ein Hausmädchen statt wie ein Callgirl im Flur stand, wurde die Sache nicht besser. Die Frau schien mindestens zehn Jahre älter als Rebecca zu sein. Nun überlegte Rebecca fieberhaft, ob sie ihr Vorhaben durchziehen sollte, nur um die Prostituierte nicht zu kränken. Es ging also nicht mehr darum, die Ausbeutung eines Körpers irgendwie zu kaschieren, sondern darum, wie man es vermied, dieser Frau mitzuteilen, dass ihr Körper nicht auszubeuten war.
    Rebecca flehte ihren Freund an, die Sache irgendwie zu lösen. Daraufhin erzählte er der Frau, Rebecca fühle sich plötzlich kränklich und sei zu ihrem Vorhaben nicht mehr aufgelegt. Diese Ausrede klang ungefähr so überzeugend wie die von Rebeccas Schülern aus der vierten Klasse, wenn sie auf ihrem Instrument nicht geübt hatten. Trotzdem lächelte die Frau nachsichtig und schien die Geschichte entweder zu glauben oder froh zu sein, dass sie nichts tun musste. Er gab ihr etwas Geld für die Zeit, die sie aufgewendet hatte, und Rebecca verabschiedete sich überaus freundlich. Danach setzten die beiden sich vor seinen Computer und staunten über den Unterschied zwischen dem Internetfoto und der Frau in natura. Sie rätselten darüber, wie andere Kunden damit umgehen mochten oder ob das ein übliches Dilemma bei Escort-Services war und wie sie es künftig vermeiden könnten. »Ich schätze, man muss einfach mehr Geld ausgeben«, sagte Rebecca.
    U nd das taten sie auch. Die zweite Frau war hübsch und jung. Auch ihre Erscheinung wich von ihrem Foto ab, aber weniger dramatisch. Rebecca stürzte sich jedenfalls zwischen die Brüste, Schenkel, Lippen und alle ande ren Körperöffnungen der Frau, für die sie bezahlt hatten. Sie verlor sich in Berührungen, Anblick und Gerüchen und war anschließend geradezu euphorisch. Zum einen,
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