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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen
Autoren: Timothy Zahn
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Auswirkung. Der Blaster bewegte sich weiter auf sie zu …
    Und dann brach plötzlich gewaltiger Feuerhagel aus Richtung des Flurs los. Die Eickaries, die Su-mil aus Sicherheitsgründen ein wenig zurückgeschickt hatte, hatten sich in Bewegung gesetzt, rannten auf das andere Ende des Raums zu und schossen dabei auf den lakranischen Scharfschützen.
    Der Söldner reagierte auf die neue Gefahr genau, wie Twister es von einem ausgebildeten Soldaten erwartet hätte. Er brach seinen Angriff auf die Sturmtruppler ab, zielte auf die sich nähernden Eickaries, und mehrere von ihnen stürzten unter Schmerzensschreien zu Boden, als der Blaster seinen Tribut forderte.
    Aber es waren einfach zu viele, und der Lakraner hatte zu wenig Zeit. Noch während Twister die Feuerkraft seines BlasTechs der der anderen Waffen hinzugesellte, erreichten drei ehemalige Gefangene das Ziel. Mit dem Rücken an der Wand zu beiden Seiten der Nische steckten sie die Mündungen ihrer Waffen in die Schlitze und gaben jeder ein halbes Dutzend Salven ab. Ein letztes ersterbendes Stottern kam aus dem Blaster des Scharfschützen, dann kippte die Mündung abrupt nach oben und rutschte nach drinnen.
    »Sha-mees craa shes-ayi!« , rief Su-mil. »Ich habe in Ihrem Namen ihre Tapferkeit gelobt«, sagte er zu Twister. »Ich nehme an, das ist akzeptabel.«
    »Vollkommen«, versicherte ihm Twister, als zwei weitere Eickaries zu dem stillen Scharfschützenversteck eilten und ein paar Salven dorthinein abfeuerten, um dafür zu sorgen, dass es auch still blieb. »Fügen Sie unseren Dank für die rechtzeitige Hilfe hinzu, und dann sagen Sie ihnen, sie sollen sich verteilen und Wache halten, während wir diese Tür öffnen.«
    Su-mil gab einen weiteren Befehl, und die Eickaries verteilten sich gehorsam, kippten Tische und Stühle um, um Deckung zu haben, und verschanzten sich für den Kampf. Alte Rivalen oder nicht, dachte Twister, nichts half so gut wie ein gemeinsamer Feind, um die Leute zusammenzuschweißen.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Tür zu. Watchman kniete davor, seinen BlasTech auf dem Boden neben sich, und kümmerte sich um die Zusammenfügung der Komponenten, die er brauchen würde, um den Strom kurzzuschließen. »Status?«
    »Beinahe fertig«, erwiderte Watchman.
    Twister nickte und wandte sich Su-mil zu. »Noch eine Minute …«
    Er hielt inne. Su-mil starrte die Tür an, und seine Flecken hatten einen sehr dunklen Grünton angenommen. »Was ist denn?«
    »Diese Tür«, sagte Su-mil bedächtig. »Etwas an ihr stimmt nicht.«
    Twister spürte ein Kribbeln im Nacken. Ein Soldat, der ein schlechtes Gefühl hatte, war vielleicht nur nervös. Wenn es zwei Soldaten so erging, war es immer eine gute Idee nachzuhaken. »Wissen Sie, was es ist?«
    »Nein«, murmelte Su-mil, dessen Glanzlichter ein wenig dunkler wurden, als er noch intensiver nachdachte.
    »Warte einen Moment, Watchman«, sagte Twister und ließ den Blick methodisch über die Tür schweifen. Die Sensoren identifizierten sie immer noch als solides Metall, über das Starkstrom lief. Das Schloss? Nein, das wirkte vollkommen normal.
    Er sah sich im Raum um, wo die Eickaries sich auf den Kampf vorbereiteten, und war sich schmerzlich bewusst, dass kostbare Sekunden vergingen. Der Kriegsherr würde sowohl taub als auch dumm sein müssen, wenn er nicht wusste, dass sie vor seinem Allerheiligsten standen, und ganz gleich, wie sehr seine Söldner beschäftigt waren, er würde einen Weg finden, einige von ihnen hierher zurückzurufen, um sich dieser Gefahr anzunehmen.
    Tatsächlich waren sie beinahe mit Sicherheit schon auf dem Weg. Twister warf einen Blick in den Flur, durch den sie gekommen waren, und erwartete halb, dort gepanzerte Lakraner zu entdecken, die auf sie zurannten. Aber der ganze lange Flur war immer noch verlassen.
    Der ganze lange Flur …
    Er schnaubte gereizt. So schlicht und so offensichtlich. »Pack das weg«, sagte er zu Watchman. »Das da ist nicht die Tür.«
    »Was?«, fragte der Soldat und blickte verblüfft auf.
    »Sie ist ein Köder«, sagte Watchman und zeigte hinter sich. »Würdest du die Tür zu deiner Zuflucht direkt ans Ende eines langen Flurs setzen, wo deine Feinde fünfzig Meter Anlauf mit der Ramme nehmen könnten?«
    »Oder freies Schussfeld für Raketen haben«, fügte Su-mil hinzu, dessen Flecken wieder dunkelorange leuchteten. »Selbstverständlich. Die echte Tür wird verborgen sein und sich nicht zu einem der Flure hin öffnen.«
    Twister nickte.
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