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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen
Autoren: Timothy Zahn
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Dann würde der Planet vielleicht wieder zum alten Kreislauf endloser Stammeskriege zurückkehren.«
    Su-mil sah ihn an. »Das ist in der Tat die Gefahr«, bestätigte er. »Sie sind aufmerksamer, als ich dachte.«
    »Und hinter Ihnen steckt viel mehr, als ich gedacht hätte«, erwiderte Twister. »Lassen Sie mich raten – keiner dieser Gefangenen kommt aus Ihrem eigenen Stamm?«
    »Das stimmt«, sagte Su-mil. »Die Wichtigsten kommen aus Ha-rans Stamm und von seinen Verbündeten, deshalb hat er sich freiwillig gemeldet, heute Abend mitzukommen. Von allen, die den Gefangenen über die neuen Entwicklungen berichten können, hat er die größte Chance, sie zu überzeugen.«
    »Und wie läuft es bisher?«, fragte Shadow.
    Su-mil schaute auf die Menge hinab. »Nicht besonders gut, fürchte ich«, gab er zu. »Die Angehörigen des Stammes Si-shae-ral hören aufmerksam zu, aber viele andere scheinen ungeduldig und starrköpfig zu sein. Sie glauben vielleicht, dass wir sie täuschen wollen.«
    »Und in der Zwischenzeit haben wir woanders zu tun«, sagte Cloud finster. »Ich glaube nicht, dass wir es uns leisten können, noch länger hier zu bleiben.«
    Twister nickte widerstrebend. Nach dem, was er an Befehlen und Meldungen durch seinen Köpfhörer hörte, wurde der Rest der Aurek-Kompanie in den beiden unterirdischen Gängen heftig bedrängt. »Er hat Recht, Su-mil«, sagte er. »Wir müssen gehen und uns um andere Dinge kümmern.«
    Er wollte sich gerade umdrehen, als ihm plötzlich etwas einfiel. »Es sei denn«, fuhr er fort, »Sie möchten sie einladen mitzukommen, um zu sehen, was Leute erreichen können, die sich nicht untereinander bekämpfen.«
    Su-mils Flecken verfärbten sich zu einer Schattierung von Grün, die nur geringfügig heller war als der Rest seines Gesichts – die Eickarie-Version eines Stirnrunzelns. »Damit meinen Sie die Soldaten Ihres Imperiums der Hand?«
    »Selbstverständlich«, sagte Watchman. »Wir werden Ihnen zeigen, wie wir zusammenarbeiten, um die Lakraner zu bekämpfen, die Sie unterjocht haben.«
    »Und vielleicht können wir dabei sogar den Kriegsherrn gefangen nehmen«, fügte Shadow hinzu.
    Su-mils Flecken gingen von Grün zu Rosa über – ein angespanntes Lächeln. »Das könnten sie in der Tat lehrreich finden«, stimmte er zu. »Vielleicht sollte Ha-ran die Leute von seinem Stamm bitten, ebenfalls zu helfen.«
    »Warum nicht?«, stimmte Twister lässig zu. »Ich bin sicher, es wird ihnen gefallen zu erleben, wie Geschichte gemacht wird, wenn die Hu-shi-crive- und die Si-shae-ral-Stämme den Kriegsherrn stürzen.«
    »Ich werde es vorschlagen.« Seine Flecken verblassten wieder zu Orange, und er wandte sich Ha-ran zu und begann, auf ihn einzureden.
    Twister machte eine Geste zu Watchman und Shadow. »Es muss hier doch irgendwo eine Waffenkammer für die Wachen geben«, sagte er. »Findet sie.«
    Die beiden nickten und gingen. »Das sollte aber lieber nicht lange dauern«, warnte Cloud und nestelte nervös an seinem BlasTech.
    Twister nickte und betrachtete die Menge. Er versuchte herauszufinden, wie sie auf Ha-rans neuen Vorschlag reagierten. »Aber ich denke, wenn es funktioniert, wird es die Wartezeit wert sein.«
    Es funktionierte tatsächlich, und schneller, als Twister erwartet hätte. Angesichts der Möglichkeit, dass andere Stämme vielleicht mehr Ruhm einheimsen würden, ließen die befreiten Gefangenen Ha-ran kaum zu Ende sprechen, bevor sie lautstark forderten, dass man ihnen ebenfalls erlauben solle zu helfen. Twister schlug vor, dass der Fürst die neue Streitmacht in drei Gruppen teilte, jede entsprechend den traditionellen Stammesbündnissen. Als diese Gruppen so weit waren, hatten Watchman und Shadow die Waffenkammer geöffnet.
    Fünf Minuten später waren sie bereit. Zwei Gruppen unter dem Befehl von Shadow und Cloud und unterstützt durch ein paar von Su-mils Soldaten eilten zu den beiden unterirdischen Eingängen der Festung, wo die Aurek-Kompanie immer noch versuchte, den lakranischen Widerstand zu brechen. Die dritte Gruppe, in der sich Twister, Watchman und der Rest von Su-mils Leuten befanden, machte sich auf den Weg zur letzten Zuflucht des Kriegsherrn.
    »Ich traue dieser Ruhe nicht«, stellte Su-mil fest, als sie durch die leeren Flure eilten. »Wir müssen doch sicher jederzeit einen Angriff von vorn erwarten.«
    »Das hängt davon ab, ob jemand bemerkt hat, dass wir hier sind«, sagte Twister, der ebenfalls angestrengt nach Ärger Ausschau hielt.
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