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Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole

Titel: Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole
Autoren: S Townsend
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Niederlage der Lions im Rugby und Englands katastrophalen Kricketleistungen brauchen wir einen glorreichen Sieg.
    Ich kam als Letzter ins Ziel. William wollte mir nicht in die Augen sehen, als ich endlich die Linie überhüpfte. Gewonnen hat Trixie Woodhead, die eine Invaliditätsrente bezieht, wie ich aus sicherer Quelle weiß.

Samstag, 21. Juli
    Meine Eltern waren zu Besuch, um mir ein »Update« hinsichtlich des – wie meine Mutter es nannte – »Stands der Dinge, was unsere Ehe betrifft« zu geben. Die beiden hielten sich quer über den Küchentisch an den Händen, und mein Vater sagte verlegen: »Wir können nicht miteinander leben, aber ohne einander auch nicht, Sohn.«
    Mit der brutalen Freimütigkeit eines Kindes erklärte William, der zugehört hatte: »Dann müsst ihr wohl beide sterben.«
    Ich riet ihnen, es mal mit Selbstdisziplin zu versuchen. (Sie sind immerhin beide noch mit anderen Leuten verheiratet,
nämlich Pandoras Eltern.) Mein Vater jammerte: »Wir waren beide in den Sechzigern jung, wir haben keine Selbstdisziplin.« Als sie gingen, sagte ich meiner Mutter, dass man Jeans nie mit Falte tragen sollte, und auch nicht mit Runzeln.

Montag, 23. Juli
13:00 Uhr
    Pandora hat mich zu einer »Shepherd’s-Pie-und-Champagner-Party« heute Abend eingeladen. Was gefeiert wird, wurde noch nicht verraten.
Mitternacht
    Niemand hatte mir gesagt, dass Pandoras Gäste sich als Mary und Jeffrey Archer verkleiden sollten. Ich persönlich fand den Anblick so vieler Mary-Archer-Doppelgängerinnen leicht verstörend. Ich mag es, wenn Frauen etwas lebhaft sind.

Freitag, 27. Juli
    Ich habe William erlaubt, länger aufzubleiben, um sich den Höhepunkt von Big Brother anzusehen. Ich finde es wichtig, dass kleine Kinder an Ereignissen von nationaler Bedeutung teilnehmen dürfen. Meine Eltern kamen ebenfalls vorbei und brachten zwei große Tüten Chips mit Currygeschmack und eine Flasche Himbeer-Stolichnaya mit. Nachdem Dean das Haus verlassen musste und Helen und Brian allein zurückblieben, wurde meine Mutter zunehmend
hysterisch. Sie wollte unbedingt, dass Helen gewinnt, und meinte: »Warum sollen die intelligenten Leute immer die ganzen tollen Preise kriegen? Es wird Zeit, dass zur Abwechslung mal ein dummer Mensch was gewinnt.«
    Worauf mein Vater entgegnete: »Ich hab ja nichts dagegen, dass sie blöd ist, mich stört nur ihre große Klappe.« Ich täuschte Gleichgültigkeit vor, drückte aber heimlich Brian die Daumen. Als ich mich in die Küche stahl und per Handy meine Stimme für Brian abgab, erwischte Glenn mich dabei. Ich musste so tun, als riefe ich den Pizzaflitzer an, weswegen es mich 32,59 £ gekostet hat, Brian zu wählen.
    Helen quiekte wie ein gefoltertes Ferkel, als sie von Paul Clarke die Gucci-Handtasche und die Schuhe geschenkt bekam, was William zu der Frage veranlasste: »Werden Helen und Paul Clarke heute Nacht Geschlechtsverkehr haben, Dad?«
    Mein Vater rief: »Geh und wasch dir den Mund mit Seife aus, du Bengel, mit deiner schmutzigen Fantasie.«
    Aber, wie Glenn sagte: »Er spricht doch nur aus, was alle denken, Opa.«
     
    Ich lag lange wach und grübelte wieder einmal über das wahre Wesen meiner Sexualität nach. Habe ich aus schwuler Solidarität für Brian gestimmt, oder weil er ein halbgebildeter irischer Exzentriker ist? Ich trug die Beweise zusammen: a) ich mag Kylie Minogue; b) ich schlafe mit einem Lavendelkissen; c) ich bin miserabel beim Sex mit Frauen; d) ich bin sehr pingelig, was meine Bettwäsche und Handtücher betrifft.

Samstag, 28. Juli
    Hitzewelle. Ich ging heute Morgen in Pandoras Sprechstunde. Es war die einzige Möglichkeit, sie zu sehen, da sie weder meine E-Mails beantwortet noch auf meine häufigen Anrufe oder SMS reagiert. Für ein Mitglied des Parlaments war sie höchst unpassend gekleidet. Ich weiß ja, dass es heiß ist, aber in ihrem bauchfreien Oberteil und den Mikroshorts mangelte es ihr an Seriosität. Ich hatte sie zum Euro befragen wollen, konnte mich aber überhaupt nicht konzentrieren, weil zwischen ihren gebräunten, spitzen Brüsten Schweißperlen herabrannen. Also unterhielten wir uns letztendlich über Big Brother . Sie ist eng mit Michael Jackson von Channel 4 befreundet und schlug mir vor, mich als BB -Kandidat für 2002 zu bewerben.

Samstag, 4. August
    Arthur Askey Way
     
    William, der glühende Monarchist, bastelte heute Morgen eine Geburtstagskarte für die Queen Mum aus Papierschnipseln und Pappkartonfetzen aus dem Altpapier. Ihren Hut
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