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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)
Autoren: Jack Campbell
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die Syndiks?«
    Iger hob unschlüssig die Schultern an. »Das lässt sich nur schwer sagen, Admiral. Wir gewinnen unsere Informationen fast ausschließlich aus Quellen, die wir von hier aus anzapfen können, zum Beispiel Nachrichtensendungen, aber auf so etwas kann ein Regime Einfluss nehmen. Eine Diktatur kann sicherstellen, dass nur das berichtet wird, was auch berichtet werden soll. Allerdings ist es so, dass hier die Medienaktivitäten erheblich umfangreicher ausfallen, als es in von Syndiks kontrollierten Systemen üblicherweise der Fall ist. Seit wir das letzte Mal hier waren, sind etliche Medienorganisationen entstanden, und es berichten auch deutlich mehr Individuen über die Ereignisse auf dem Planeten. Das spricht zwar für eine Lockerung der Kontrolle über die Gesellschaft, aber es kann auch so sein, dass das alles nur zum Schein geschieht, weil vermeintlich unabhängige Meinungsäußerungen den Eindruck erwecken, dass die Gesellschaft freier ist als zuvor.«
    »Haben Sie noch irgendetwas über die Vorgeschichte von Iceni oder Drakon herausfinden können?«
    »Nur bruchstückhafte Erwähnungen in unserer Datenbank, Admiral. Drakon war ein an der Front eingesetzter Offizier der Bodenstreitkräfte, daher taucht sein Name in einigen abgefangenen Übermittlungen auf, doch die letzte dieser Nachrichten ist schon einige Jahre alt. Danach findet er keine Erwähnung mehr bei den Streitkräften, die gegen uns gekämpft haben. Daher sind wir davon ausgegangen, dass er entweder tot ist oder dass er sich politisch unbeliebt gemacht hat und möglicherweise in einem Arbeitslager gelandet ist.«
    Igers Worte erinnerten Geary an etwas. »Boyens hat uns doch erzählt, dass man ihn seinerzeit durch die Versetzung zu der Flotte, die Midway beschützen sollte, praktisch ins Exil geschickt hatte. Er sprach davon, dass in Midway die Leute landeten, die in Ungnade gefallen waren, weil sie hier keine Möglichkeit mehr hatten, auf andernorts stattfindende Ereignisse Einfluss zu nehmen, und weil sie aus der Ferne auch nicht mehr die Gunst der Syndikatsherrscher zurückgewinnen konnten.«
    »Ja, Sir. Das könnte der Grund sein, wieso Drakon hier ist. Aber wir wissen weder, ob das so war, noch kennen wir den Anlass für eine Strafversetzung.«
    »Und Iceni?«
    »Nur zwei Erwähnungen, während sie verschiedene Flotten der Syndikatwelten befehligte. Sie scheint die meiste Zeit über andere Posten innegehabt zu haben.«
    »Aber sie wurde ebenfalls nach Midway versetzt.« Geary nickte Lieutenant Iger zu, während er daran dachte, wie Iceni sich beim ersten Angriff der Enigmas gegen eine Evakuierung gesträubt hatte. Stattdessen war sie bei ihren Untergebenen und den Bürgern geblieben, die man vor der Attacke nicht mehr in Sicherheit hatte bringen können. Da er zu wenig über sie wusste, musste er dieses für jeden Syndik untypische Verhalten zu Icenis Gunsten auslegen. »Ist Captain Bradamont über alles unterrichtet worden, was ich gesagt habe?«
    »Ja, Sir«, antwortete Iger, der sein Unbehagen nicht überspielen konnte. »Admiral, falls Captain Bradamont unter dem Decknamen Weiße Hexe an geheimdienstlichen Aktivitäten beteiligt war …« Er ließ den Satz unvollendet, da er nach den passenden Worten suchte.
    »Ich weiß darüber Bescheid«, sagte Geary. »Da sie schon zuvor als Informationsquelle gedient hat, wird der Geheimdienst sicher nichts dagegen einzuwenden haben, dass sie einen Posten bekommt, der es ihr erlaubt, darüber zu berichten, was in diesem Sternensystem vor sich geht.«
    »Das … ist richtig, Sir. Aber ich fühle mich verpflichtet, Sie zu warnen, dass der Geheimdienst im Flottenhauptquartier mit Ihrer Entscheidung womöglich nicht einverstanden ist«
    »Danke, Lieutenant. Ich bin mir sicher, wenn es ihnen nicht gefällt, werden sie mir das schon sagen.« Das konnte natürlich erst dann geschehen, nachdem die Flotte ins Allianz-Gebiet zurückgekehrt war und nachdem eine Reihe unterschiedlichster Berichte bei den zuständigen Abteilungen eingetroffen war.
    Nachdem er sich intern abgesichert und alles getan hatte, um mehr über Iceni, Drakon und ihr Regime auf dieser Welt in Erfahrung zu bringen, war es nun an der Zeit, mit den Herrschern von Midway über zwei sehr wichtige Angelegenheiten zu reden.
    Geary sammelte sich, dann aktivierte er die Nachrichtenübermittlung. »Präsidentin Iceni, General Drakon, ich muss mit Ihnen zwei Dinge besprechen«, sagte er formal. Er saß am besten Schreibtisch, den es auf der
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