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Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Titel: Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)
Autoren: Anne Alexander
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hatte.
    Der Couturier nahm ihren Arm und führte sie über die Straße zum Parkplatz. "Ein Abend, so richtig zum Träumen", meinte er. "Selbst in der Luft scheint ein Hauch von 'Mem ory' zu liegen."
    Sharon nickte. "Ich höre es auch", sagte sie leise. "Der Wind trägt es uns zu." Sie blickte zum dunklen Himmel hi nauf.
    "Wir sollten viel öfter etwas miteinander unternehmen." E dward nahm ihren Arm. "Wir könnten auch einmal tanzen gehen, oder nur ins Kino. Julie würde sich bestimmt über einen Ausflug in den Zoo oder ans Meer freuen."
    Sharon gab ihm keine Antwort. Sie nahm auch nicht an, daß er eine Antwort erwartete. "Danke", sagte sie, als er ihr den Wage nschlag öffnete.
    "Sie werden von dem Restaurant begeistert sein." Edward ließ den Motor seines Wagens an. Rückwärts fuhr er aus dem Par kplatz hinaus. "Es ist gar nicht weit von hier", sagte er. "In fünf Minuten müßten wir dort sein."
    Sharon blickte aus dem Wagenfenster auf die abendlichen Straßen. London bei Nacht erschien ihr stets wie ein verwunsch enes Paradies. Wie oft waren sie und Peter noch am späten Abend miteinander spazierengegangen. Wieder einmal wurde ihr bewußt, daß sie den Tod ihres Mannes noch immer nicht überwunden hatte, obwohl inzwischen über vier Jahre vergangen waren.
    Edward sagte kein Wort. Er spürte, daß die junge Frau mit i hren Gedanken weit weg war. Er hatte sich vorgenommen, sie nicht zu drängen, ihr Zeit zu lassen, aber er wußte nicht, ob es ihm gelingen würde, diesen Vorsatz auch auszuführen. Sharon bedeutete ihm unendlich viel. Er hatte Angst, sie womöglich an einen anderen zu verlieren.
    Sie hielten auf einem Parkplatz unterhalb eines großen, hellen Gebäudes. Das Restaurant lag im ersten Stock. Edward Brown wies zu der erleuchteten, von einer Glaskuppel gekrönten Terrasse hinauf.
    Ein Ober geleitete sie zu einem kleinen Tisch, der zwischen Rosenkübeln stand. Der betäubende Duft der Blüten hüllte sie ein und versetzte Sharon in einen Zustand unendlicher Leichtigkeit. Sie dachte nicht mehr an Peter. Sie genoß es, mit Edward hier zu sitzen und sich mit ihm zu unterhalten.
    Ein weiterer Gast betrat die Terrasse. Er nahm an einem Tisch in ihrer Nähe Platz. Die junge Frau erwachte aus ihrem tranceäh nlichen Zustand. Sie spürte ein unangenehmes Prickeln auf ihrer Haut. Unauffällig wandte sie sich um. Der Mann schien sie nicht zu beachten, aber dennoch glaubte sie sich von ihm beobachtet. Am liebsten wäre sie aufgestanden und hätte ihren Chef gebeten, mit ihr das Restaurant zu verlassen.
    "Was haben Sie, Sharon?" fragte Edward verwundert. Er spürte ihre Unruhe.
    "Bitte, lachen Sie mich jetzt nicht aus, Edward", flüsterte sie fast lautlos, "aber der Mann, der eben gekommen ist, macht mir Angst. Außerdem bin ich überzeugt, daß ich ihn schon öfter gesehen habe."
    "Vielleicht handelt es sich bei ihm um Ihren geheimnisvollen Verfolger", bemerkte der Couturier. Dann entschuldigte er sich. "Verzeihen Sie, ich sollte mit so etwas nicht scherzen. Davon a bgesehen, scheint sich dieser Mann überhaupt nicht für uns zu interessieren."
    "Sie haben völlig recht, sich über mich lustig zu machen." Sh aron sah ihm in die Augen. "Vermutlich leide ich wirklich unter Verfolgungswahn. Heute abend hatte ich selbst Bedenken, Julie in der Obhut ihres Babysitters zurückzulassen, dabei kenne ich Mrs. Morland nun schon seit einigen Jahren und weiß, daß meine Tochter bei ihr gut aufgehoben ist."
    "Julie ist bei Mrs. Morland wirklich in guten Händen", best ätigte Edward.
    Das Essen wurde gebracht. Während der nächsten zwanzig M inuten unterhielten sie sich über ganz belanglose Dinge. Sharon fühlte sich durch den Fremden auch nicht mehr beunruhigt. Sie war überzeugt, daß sie sich nur etwas einredete. Warum sollte man sie verfolgen oder beobachten? Sie war weder reich, noch besaß sie den geringsten Einfluß. Sie war eine ganz gewöhnliche britische Bürgerin, die versuchte, aus ihrem Leben und dem ihrer Tochter so gut es ging etwas zu machen.
    Erst als sie beim Kaffee angelangt waren, bemerkte Edward plötzlich: "Haben Sie sich schon jemals Gedanken darüber g emacht, daß ein Kind nicht ohne Vater aufwachsen sollte?"
    Sharon schrak zusammen. Sie kannte ihren Chef. Es übe rraschte sie, daß er ihr eine so direkte Frage stellte. "Natürlich vermißt Julie ihren Vater", meinte sie, "aber sie ist es nicht anders gewöhnt. Sie hat ihren Vater ja kaum gekannt."
    "Aber Julie wird älter. Sie sieht, daß andere
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