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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit
Autoren: R. A. Salvatore
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immer noch mehr, während er sich abmühte und die Luft anhielt. Bruenor würde ihn nicht rechtzeitig erreichen. Er knurrte, um sich von seinen Schmerzen und der Angst abzulenken, und verzog das Gesicht, um gegen das taube Gefühl anzukämpfen.
    Und er drehte mit seiner ganzen Kraft.
    Regis schaffte es schließlich, seine Hand und den Anhänger unter seiner Jacke hervorzuholen. »Warte, Magierin!« schrie er Sydney zu. Er erwartete zwar nicht, daß sie ihn anhören würde, aber er hoffte, ihre Aufmerksamkeit lange genug fesseln zu können, daß sie einen Blick auf den Edelstein werfen würde. Und er hoffte, daß Entreri ihr nichts über die hypnotischen Kräfte des Steins erzählt hatte.
    Wieder richteten sich das Mißtrauen und die Geheimnistuerei der Gruppe der Bösen letztendlich gegen sie selbst. Da sie die Gefahren des Rubins nicht kannte, warf Sydney ihm einen Blick aus den Augenwinkeln zu. Eher um sicherzustellen, ob ihr Netz ihn noch gefangenhielt, als um sich anzuhören, was er zu sagen habe.
    Ein rotes Funkeln erregte ihre Aufmerksamkeit stärker, als sie beabsichtigt hatte, und lange Zeit verging, bis sie den Blick wieder abwandte.
    Im Hauptkorridor angelangt, lief Catti-brie so schnell sie konnte zu dem Vorraum, wo ihre Freunde in Bedrängnis geraten waren. Auf einmal hörte sie das dumpfe Bellen.
    Die Jagdhunde aus der Schattenwelt erfüllten die Korridore mit ihrem aufgeregten Gebell und Catti-brie mit Angst und Schrecken. Die Hunde waren noch weit entfernt, aber ihre Knie wurden weich, als das schauerliche Geräusch über sie hereinbrach, von allen Wänden widerhallte und sie in ein schwindelerregendes Durcheinander einschloß. Sie biß vor der Wucht dieses Geräuschs die Zähne zusammen und lief weiter. Bruenor brauchte sie, Wulfgar brauchte sie. Sie wollte die beiden nicht enttäuschen.
    Sie erreichte den Balkon und stürzte die Stufen hinunter. Die Tür zu dem Vorraum war jedoch verschlossen. Sie verfluchte ihr Pech, denn sie hatte gehofft, aus der Entfernung einen Pfeil auf die Magierin abschießen zu können. Enttäuscht legte sie sich Taulmaril um die Schulter, zog ihr Schwert und stürmte mutig und blindlings durch die Tür.
    In ihrer tödlichen Umarmung umschlungen, wankten Wulfgar und Bok in der Höhle herum und gerieten manchmal gefährlich dicht an die Schlucht heran. Der Barbar spielte seine Muskelkraft gegen Dendybars magische Arbeit aus. Noch nie hatte er es mit einem solchen Gegner zu tun gehabt. Heftig riß er Boks massiven Kopf hin und her und brach schließlich dessen Fähigkeit, Widerstand zu leisten. Dann drehte er den Kopf fest in nur eine Richtung und setzte dabei jeden Funken Kraft ein, den er noch in sich hatte. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal Atem geschöpft hatte, noch wußte er, wer oder wo er war.
    Seine bloße Dickköpfigkeit hielt ihn davon ab, aufzugeben.
    Er hörte Knochen knacken, war sich aber nicht sicher, ob es seine eigene Wirbelsäule war oder Boks Hals. Der Golem zuckte weder zusammen, noch lockerte er seinen schraubstockgleichen Griff. Sein Kopf ließ sich jetzt leicht drehen, und Wulfgar, angetrieben von der Dunkelheit, die sich endgültig über ihn zu senken begann, zog und zerrte an ihm in einem letzten Anfall von Trotz.
    Haut riß entzwei. Die Blutsubstanz der magischen Kreatur ergoß sich über Wulfgars Arme und Brust, und der Kopf löste sich vom Rumpf. Wulfgar glaubte zu seiner Verblüffung anfangs, daß er gewonnen habe. Bok schien es nicht zu bemerken.
    Der anfängliche Einfluß der hypnotischen Kräfte des Rubinanhängers wurde unterbrochen, als die Tür aufgestoßen wurde, aber Regis hatte seine Rolle bereits gespielt. Als Sydney die drohende Gefahr erkannte, war Catti-brie schon zu dicht bei ihr, um einen Zauber werfen zu können.
    Sydney verharrte mit weit aufgerissenen Augen wie gelähmt. In ihrem Blick spiegelten sich Verwirrung und Einspruch wider. In diesem Augenblick stürzten all ihre Träume und Zukunftspläne auf sie ein. Sie versuchte zu schreien, sie wollte ihre Verweigerung herausschreien und daß sie überzeugt war, daß die Schicksalsgötter ihr eine wichtigere Rolle in ihrem kosmischen Plan zugewiesen hätten und nicht zulassen würden, daß der glänzende Stern ihrer angehenden Macht ausgelöscht werden sollte, bevor er sich voll entfaltet hatte.
    Aber ein schlanker Holzstab konnte gegen eine Metallklinge wenig ausrichten.
    Catti-brie sah nur ihr Ziel und fühlte nichts in diesem Augenblick, nur die Notwendigkeit,
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