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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade
Autoren: R. A. Salvatore
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überleben«, erklärte Cassius.
    »Ihre übelriechenden Frauen interessieren mich nicht im geringsten«, brauste Kemp auf und hob absichtlich die Stimme, damit Wulfgar und Revjak, die nicht weit entfernt ihren eigenen Rat abhielten, ihn hören konnten. »Ich spreche von diesen wilden Hunden! Du wirst ihnen doch nicht etwa deine Tore öffnen und sie einladen!«
    Der stolze Wulfgar ging auf die Sprecher zu.
    Cassius richtete sich wütend gegen Kemp. »Dickköpfiger Idiot«, flüsterte er barsch. »Unsere einzige Hoffnung liegt in der Einheit!«
    »Unsere einzige Hoffnung liegt im Angriff!« gab Kemp zurück. »Wir haben ihnen Angst eingejagt, und jetzt willst du, daß wir weglaufen und uns verstecken!«
    Der große Barbarenkönig trat vor die Sprecher, die er beide überragte. »Ich grüße dich, Cassius aus Bryn Shander«, sagte er höflich. »Ich bin Wulfgar, Sohn von Beornegar und Führer der Stämme, die gekommen sind, sich deiner ehrenhaften Sache anzuschließen.«
    »Was kann deine Art schon von Ehre wissen?« unterbrach ihn Kemp.
    Wulfgar ging nicht auf ihn ein. »Ich habe viel von eurer Unterhaltung mitbekommen«, fuhr er ungerührt fort. »Meiner Meinung nach hat dein unhöflicher und undankbarer Ratgeber«, er hielt inne, um sich zu beruhigen, »die sinnvollste Lösung vorgeschlagen.«
    Cassius, der immer noch erwartete, daß Wulfgar über Kemps Beleidigungen in Zorn geraten würde, war zuerst verwirrt.
    »Angriff«, erklärte Wulfgar. »Die Goblins sind jetzt völlig verunsichert, welche Vorteile sie überhaupt noch gewinnen können. Sie fragen sich, warum sie dem bösen Zauberer eigentlich an diesen Ort des Untergangs gefolgt sind. Wenn ihnen erlaubt wird, ihre Kampfeslust wiederzufinden, werden sie sich als ernstzunehmende Feinde erweisen.«
    »Ich danke dir für deine Worte, Barbarenkönig«, erwiderte Cassius. »Aber ich gehe davon aus, daß dieser Pöbel nicht in der Lage ist, eine Belagerung durchzuhalten. Noch vor Ende der Woche werden sie das Schlachtfeld räumen.«
    »Vielleicht«, räumte Wulfgar ein. »Aber auch in diesem Fall wird dein Volk teuer bezahlen. Wenn die Goblins freiwillig abziehen, werden sie nicht mit leeren Händen zu ihren Höhlen zurückkehren. Es gibt immer noch einige ungeschützte Städte, die sie auf ihrem Rückweg angreifen und plündern können. Und was noch schlimmer ist, sie werden nicht mit Angst im Nacken verschwinden. Dein Rückzug wird einigen deiner Männer das Leben retten, Cassius, aber er wird nicht verhindern, daß deine Feinde in der Zukunft wiederkommen!«
    »Dann stimmst du zu, daß wir angreifen sollen?« fragte Cassius.
    »Unsere Feinde haben gelernt, uns zu fürchten. Sie schauen sich jetzt um und sehen den Untergang, den wir über sie gebracht haben. Angst ist ein mächtiges Werkzeug, insbesondere bei den feigen Goblins. Laß uns angreifen, um sie vollständig in die Flucht zu schlagen, so wie es dein Volk mit meinem vor fünf Jahren getan hat…« Cassius sah den Schmerz in Wulfgars Augen bei der Erwähnung dieses Vorfalls, »… und diese widerwärtigen Bestien in ihre Höhlen im Gebirge zurückjagen! Viele Jahre werden vergehen, bevor sie erneut wagen, deine Städte anzugreifen.«
    Cassius sah den jungen Barbaren mit tiefem Respekt und brennender Neugierde an. Er konnte es kaum glauben, daß diese stolzen Tundrakrieger, die das Gemetzel überlebt hatten, das die Bewohner von Zehn-Städte unter ihnen angerichtet hatten, und sich lebhaft daran erinnerten, gekommen waren, um den Fischerstädten zu helfen. »Tatsächlich hat mein Volk dein Volk damals in die Flucht geschlagen, edler König, und das auf brutale Weise. Warum seid ihr dann gekommen?«
    »Das ist eine Angelegenheit, die wir besprechen können, wenn unsere Aufgabe erfüllt ist«, antwortete Wulfgar. »Jetzt laßt uns singen! Laßt uns die Herzen unserer Feinde mit Entsetzen füllen und sie zermürben!«
    Er wandte sich an Revjak und einige seiner Anführer. »Singt, stolze Krieger!« befahl er. »Laßt uns mit dem Lied an Tempus den Goblins ihren Tod verkünden!« In den Barbarenreihen brach stürmischer Jubel aus, und stolz erhoben sie ihre Stimmen zu ihrem Kriegsgott.
    Cassius fiel auf, welche Wirkung das Lied auf die Ungeheuer in ihrer Nähe hatte. Sie wichen einen Schritt zurück und hielten krampfhaft ihre Waffen fest.
    Ein Lächeln zog über das Gesicht des Sprechers. Er konnte die Unterstützung durch die Barbaren immer noch nicht fassen, aber Erklärungen mußten warten. »Schließt euch
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