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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade
Autoren: R. A. Salvatore
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zu dem Schluß, daß seine Freunde einem zu großen Risiko ausgesetzt wären, wenn er so leichtsinnig handeln würde.
    »Stell dich vor mich hin, Biggrin!« befahl das Gesicht im Spiegel. Es wartete einige Sekunden, schnaubte ungeduldig, und seine Züge spannten sich immer mehr an. »Wenn ich herausfinde, wer von euch Idioten mich versehentlich gerufen hat, werde ich ihn in ein Kaninchen verwandeln und in eine Wolfshöhle stecken!« schrie das Gesicht wütend. In dem Spiegel blitzte es noch einmal auf, und dann war das Bild verschwunden.
    Drizzt kratzte sich am Kinn und fragte sich, ob er hier noch etwas tun oder herausfinden konnte. Er kam zu dem Schluß, daß das Risiko im Augenblick einfach zu groß war.
    Drizzt kehrte in die Höhle zurück, wo er Wulfgar und Guenhwyvar nur ein paar Meter von den verriegelten Vordertüren entfernt im Haupttunnel vorfand. Der Barbar streichelte die Katze an den kräftigen Schultern und am Hals.
    »Wie ich sehe, hat Guenhwyvar deine Freundschaft gewonnen«, stellte Drizzt fest, während er auf sie zuging.
    Wulfgar lächelte. »Ein großartiger Verbündeter«, meinte er und schüttelte im Spaß das Tier, »und ein echter Kämpfer.« Er wollte sich gerade erheben, als er gewaltsam auf den Boden zurückgeworfen wurde.
    Die ganze Höhle erbebte von der Explosion, als das Geschoß einer Balliste in die schweren Türen einschlug. Die Holzstange, mit denen sie verriegelt gewesen waren, zersplitterte. Eine Tür zerbrach in zwei Hälften, und die obere Angel der anderen wurde abgerissen, so daß sie nur noch schief in der unteren Angel hing.
    Drizzt zog seinen Krummsäbel und stellte sich schützend vor Wulfgar, der mühsam versuchte, sein Gleichgewicht wiederzufinden.
    Plötzlich sprang ein bärtiger Krieger durch die zerborstene Tür. In der einen Hand hielt er einen runden Schild, auf den ein Bierkrug mit einer Schaumkrone gemalt war, und in der anderen eine eingekerbte und blutbefleckte Streitaxt. »Kommt her aus und spielt mit mir, Riesen!« rief Bruenor und schlug den Schild gegen die Axt, als ob seine Sippe nicht schon genug Lärm machte, um die ganze Höhle wachzurütteln!
    »Beruhige dich, wilder Zwerg«, lachte Drizzt. »Alle Verbeegs sind tot.«
    Bruenor erkannte seine Freunde und hüpfte zu ihnen in den Tunnel. Ihm folgte der Rest seiner gewalttätigen Sippe. »Alle tot!« schrie der Zwerg. »Verdammt, Elf, ich hab's doch gewußt, daß du das Spiel ganz alleine machen wirst!«
    »Was ist mit der Verstärkung?« fragte Wulfgar.
    Bruenor kicherte niederträchtig. »Kein bißchen Vertrauen, Junge? Wir haben sie alle in ein Massengrab geworfen, obwohl eine Beerdigung viel zu schade für sie ist, finde ich! Nur einer lebt noch, ein erbärmlicher Ork, aber nur so lange, bis er den Mund aufgemacht hat!«
    Nach der Episode mit dem Spiegel war Drizzt noch mehr daran interessiert, von dem Ork Genaueres zu erfahren. »Hast du ihn schon verhört?« fragte er Bruenor.
    »Na ja, bis jetzt ist er verstockt«, erwiderte der Zwerg. »Aber ich habe meine Methoden, um ihn zum Singen zu bringen!«
    Drizzt wußte es besser. Orks waren alles andere als treue Verbündete, aber wenn sie unter dem Zauber eines Magiers standen, waren Foltermethoden normalerweise nicht sinnvoll. Sie mußten die Magie irgendwie unwirksam machen, und Drizzt hatte bereits eine Idee, was funktionieren könnte. »Laß Regis holen«, beauftragte er Bruenor. »Der Halbling kann den Ork bestimmt dazu bringen, uns alles zu erzählen, was wir wissen wollen.«
    »Aber Foltern ist doch viel lustiger!« beschwerte sich Bruenor. Im Grunde sah er jedoch ein, daß der Vorschlag des Dunkelelfen vernünftig war. Es erfüllte ihn mit Neugierde und auch mit Sorge, daß sich so viele Riesen zusammengeschlossen hatten. Und daß sich obendrein Orks zu ihnen gesellt hatten…
    Drizzt und Wulfgar saßen am anderen Ende des kleinen Raumes so weit wie möglich von Bruenor und den beiden anderen Zwergen entfernt. Einer von Bruenors Männern war mit Regis noch in der gleichen Nacht aus Waldheim zurückgekehrt. Obwohl alle vom Marsch und vom Kampf erschöpft waren, waren sie auf die bevorstehenden Nachrichten zu gespannt, um schla fen zu können. Kaum hatte Regis den gefangenen Ork mit Hilfe seines Rubins in Trance versetzt, waren die beiden in den Nebenraum gegangen, um eine vertrauliche Unterhaltung zu führen.
    Bruenor beschäftigte sich mit einem neuen Rezept, nämlich Riesenhirneintopf, wobei er die Zutaten direkt in einem ausgehöhlten
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