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Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Titel: Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)
Autoren: Stefanie Mohr
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bitte?«
    »Wünnenberg, Kripo Nürnberg, und das ist mein Kollege Stellfeldt«, übernahm Ersterer die Vorstellung, während beide Polizisten ihre Dienstausweise vorzeigten.
    »Worum geht es denn?«, Fragte Frau Teck.
    »Wir hätten ein paar Fragen.«
    Nach kurzem Zögern bat sie die Beamten herein. Das wenige, was von der Wohnung zu sehen war, ließ auf eine luxuriöse Ausstattung schließen. Sie gingen ins Esszimmer, in dem ein übergroßer, beigefarbener Tisch sofort die Blicke der Eintretenden auf sich zog.
    »Wir kommen wegen Herrn Siebert«, begann Wünnenberg.
    »Ach, hat sich endlich mal jemand über ihn beschwert?« Frau Tecks Interesse geweckt.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich dachte bloß, weil ich ihn nachts immer höre, wenn er nach Hause kommt und Krach macht. Das bekommt sogar Frau Rhom unter mir noch mit.« Sie klang missbilligend. Offensichtlich waren ihr die Geschehnisse der Nacht noch nicht zu Ohren gekommen.
    »Herr Siebert ist heute Nacht im Treppenhaus zu Tode gekommen«, teilte ihr Wünnenberg daher die Neuigkeit mit.
    »Was? Peter ist tot? Wie ist das denn passiert?«
    Wünnenberg glaubte, in der Stimme eine Nuance zu hören, die mehr nach Erleichterung oder Freude als nach bloßem Erstaunen klang. »Er wurde ermordet.«
    Frau Teck sah die Beamten mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Haben Sie gestern Abend irgendetwas gehört?«
    »Nein, ich habe seit einiger Zeit gesundheitliche Probleme und habe deswegen gestern Abend eine Schlaftablette genommen, bevor ich um acht Uhr ins Bett gegangen bin.«
    »Im Moment stehen wir noch ganz am Anfang unserer Ermittlungen. Erzählen Sie uns doch bitte ein bisschen was über Herrn Siebert.«
    Frau Teck schien einen Moment nachzudenken. »Peter hat immer die Nacht zum Tag gemacht. Auch als er noch gearbeitet hat, ging er immer erst um zehn oder elf am Vormittag aus dem Haus. Dafür lief nachts stundenlang der Fernseher. Und wenn er Freunde da hatte, war es immer noch lauter.«
    »Haben Sie ihn auch manchmal mit jemandem streiten hören?«
    »Streiten würde ich das nicht nennen, sie waren eben angetrunken.«
    Wünnenberg nickte verstehend. »Kennen Sie seine Freunde?«
    »Nein. Er hat zwar immer das ganze Haus zu seinen Geburtstagsfesten eingeladen, aber ich bin nie hin.«
    »Wie ist Herr Siebert denn mit den übrigen Nachbarn ausgekommen?«
    »Wissen Sie, Peter war unser Hausverwalter, da kommt es schon mal zu Meinungsverschiedenheiten. Vor allem Frau Rhom lag in den meisten Dingen ziemlich konträr zu ihm, und auch Frau Rauch war in letzter Zeit nicht mehr so sonderlich gut auf ihn zu sprechen, aber das ging ja nicht gegen ihn als Person.«
    »Etwas ganz anderes. Wohnen Sie hier allein?«, wechselte Wünnenberg das Thema.
    »Ja.«
    »Und gestern Abend waren Sie auch allein?«
    »Ja, natürlich. Wie schon erwähnt: Ich habe mich nicht wohlgefühlt und eine Schlaftablette genommen. Deswegen habe ich auch das Telefon ausgeschaltet. Es wird also niemand bezeugen können, was ich gemacht habe.« Ihre Stimme klang kühl.
    »Was machen Sie beruflich, Frau Teck?«, versuchte Stellfeldt dem Gespräch wieder eine freundlichere Wende zu geben.
    »Ich habe mich aus gesundheitlichen Gründen zur Ruhe gesetzt, zuvor habe ich die Bewährungshilfe geleitet.«
    Stellfeldt verbarg sein Erstaunen hinter seiner nächsten Frage – er hätte nicht gedacht, dass die Frau schon im Ruhestand war. Auf ihn machte sie einen sehr vitalen Eindruck, aber manchmal konnte man Krankheiten nicht auf den ersten Blick erkennen. »Können Sie uns sagen, wann Frau Rhom zurück ist? Als wir bei ihr geklingelt haben, öffnete niemand.«
    »Tut mir leid, wir sind zwar befreundet, pflegen uns aber nicht über unser Kommen und Gehen zu unterrichten.« Damit begleitete sie die Beamten zur Tür.
    »Eine allerletzte Frage habe ich noch«, meinte Wünnenberg, während er ins Treppenhaus trat. »Hat bei Ihnen gestern Abend jemand geläutet?«
    »Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, dass ich eine Schlaftablette genommen und nichts gehört habe?«
     
    Bei Schwartz öffnete ein junger Mann. Wünnenberg fragte ihn, wer er war.
    »Ich bin Jörg. Wollen Sie hereinkommen?« Ganz selbstverständlich wandte sich der Junge um und wies den Beamten den Weg in die Küche. Dort saß noch ein anderer Sprössling der Familie, den Wünnenberg noch nicht kannte.
    »Das ist mein Bruder Fred.«
    »Sind Ihre Eltern auch da?«, fragte Stellfeldt.
    »Nein, tut mir leid«, bedauerte Jörg.
    »Und Dominik?«
    »Der pennt noch,
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