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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)
Autoren: Brett McBean
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Gedanken kehrten zum Sterben zurück.
    Er hatte von Menschen mit Nahtoderfahrungen gelesen, die von Licht am Ende eines Tunnels berichteten.
    Womöglich war das hier ja sein Licht. Womöglich war er noch nicht tot, sondern stand kurz davor zu sterben.
    Der Tod ist gar nicht so schlimm. Nicht, wenn man die Alternative in Betracht zieht.
    Davon abgesehen wäre er im Tod vielleicht wieder mit seiner Frau vereint.
    Ob mir eine solche Belohnung wohl gewährt wird? Ich habe sie zwar umgebracht, aber nicht absichtlich. Trotzdem ist es mein Fehler gewesen.
    Er robbte weiter am Ufer entlang.
    Allmählich konnte er seine Umgebung deutlicher erkennen.
    Er musste die Augen gegen den Lichtschein zusammenkneifen, aber nun nahm er diesen als lang und schmal wahr, allem Anschein nach eine große Spalte in einer Betonwand.
    Beton?
    Die Betonwand passte überhaupt nicht zu dem felsigen Boden, über den er sich kämpfte. Mittlerweile konnte er auch den Fluss ausmachen: dunkel, aber klar, nicht allzu tief.
    Schließlich langte Nick an der Betonmauer mit der Lichtspalte an.
    Er setzte sich hin und begutachtete den Riss in der Wand. Glatt und abgerundet, wie der Eingang zu einem Tunnel. Nick duckte sich und spähte hinein. Er sah nicht viel, nur die Stämme zahlreicher Bäume und Farngewächse.
    Dschungel, dachte Nick, und sein Magen und sein Verstand begannen zu zittern. Ich bin fast draußen!
    Er lauschte.
    Er bildete sich ein, Menschen zu hören: Geschrei und Kinderlachen. Und das Tosen eines Wasserfalls.
    Er roch brennendes Holz und gebratenes Fleisch.
    Er stöhnte.
    Er war so hungrig, dass es sich anfühlte, als hätte sich sein Magen nach innen gestülpt.
    Er hatte die Wahl: umzukehren und zu versuchen, dem Hauptfluss stromabwärts nach Gott weiß wohin folgen – zu einer weit entfernten Lagune oder ins Nirgendwo …
    … oder er riskierte es, ins Licht hinauszugehen.
    Die Entscheidung fiel ihm alles andere als schwer.
    Nick stapfte in den Fluss.
    Das Wasser war eiskalt.
    Er tauchte mit dem Kopf unter, öffnete die Augen und sah, dass das Loch gerade groß genug war, dass sein verhärmter Körper hindurchpasste.
    Er hob den Kopf über den Wasserspiegel, atmete tief ein, tauchte erneut unter und schwamm mit den Füßen voran durch die Öffnung. Nick stieß sich an den Kanten ab, um hindurchzugelangen.
    Als er sicher sein konnte, es auf die andere Seite der Wand geschafft zu haben, kam er an die Oberfläche.
    Er blickte sich um. Das Licht, obwohl noch immer recht spärlich, blendete ihn. Er kniff die Augen zusammen und sah das nahe Ufer. Er schwang sich auf den zerbrochenen Beton, legte sich hin, schöpfte Atem und gab seinen Augen Zeit, sich an die Welt um ihn herum zu gewöhnen.
    Schließlich setzte er sich auf und ließ seinen Blick schweifen.
    Er runzelte die Stirn.
    Obwohl er von Dschungel umgeben war, schien er sich in einer Art Bunker zu befinden. Unzählige Risse und Löcher zogen sich durch die breite Betondecke, und darüber entdeckte er zahllose Schichten weiterer Betondecken. Von sehr weit oben fiel Sonnenlicht herab.
    Wo bin ich hier?
    Nick rappelte sich auf.
    Die menschlichen Geräusche wurden lauter, der Geruch von gebratenem Fleisch intensiver.
    Nick wünschte sich, er wäre noch immer im Besitz seines mit Nägeln besetzten Knüppels. Was immer dies für ein Ort sein mochte, Nick befand sich definitiv nicht unter freiem Himmel. Eher in einer Art Gebäude – ein Parkhaus? Denkbar!
    Genau die Art von Ort, den ein Löwenrudel sich als Bau aussuchen würde, entschied Nick.
    Der Fluss schlängelte sich quer durch den langen Korridor, vorbei an großen Betonpfeilern, an denen Leitern hingen, und verschwand dann hinter einer Ecke.
    Nick machte sich auf den Weg.
    Er folgte dem Lauf des Flusses, kämpfte sich an Farnen und anderen Pflanzen vorbei und achtete darauf, so leise wie möglich zu sein. Als er die Ecke der Mauer erreichte, blieb er stehen und lugte um die Betonwand herum.
    Ihn erwartete eine große, von Ebereschen und verschiedenen anderen Bäumen durchzogene Fläche. Gewächse aller Art, die üppige Früchte trugen, ragten neben turmhohen Baum- und gedrungenen Bodenfarnen auf.
    In einiger Entfernung bemerkte Nick den Wasserfall, der schäumend zu Boden rauschte und sich in einem zweiten Fluss sammelte. Nick beschloss, ihm zu folgen.
    Seilartige Leitern aus Lianen und stabilere Holzleitern ermöglichten den Zugang zu der darüberliegenden Ebene. Das Herzstück des Geländes auf dieser unteren Etage war ein großes
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