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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)
Autoren: Brett McBean
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aber schließlich hatte er in der letzten Woche freigehabt und die meiste Zeit zu Hause vor seinem 50-Zoll-Plasmafernseher verbracht, um sich Australian Football und Wiederholungen von Two and a Half Men anzuschauen. Er hatte sich in diesem faulen, leicht angetrunkenen Dauerzustand sehr wohl gefühlt. Nicht seine Schuld, dass er die morgige Geburtstagsparty seines Sohnes vergessen und überstürzt ins Westland-Einkaufszentrum hatte fahren müssen, um auf den letzten Drücker ein Geschenk zu kaufen . Streich das wieder. Natürlich ist das deine Schuld, auf wen willst du sie sonst abwälzen? Etwa auf diese heiße Möchtegern-Morticia-Addams?
    Paul betrat die Tiefgarage.
    Die vierte Parkebene lag beinahe völlig verlassen da. Abgesehen von der Frau und dem Mädchen, die nach links aus dem Fahrstuhl gegangen waren und nun auf einen Range Rover in Metallicgrau zusteuerten, der vor der Mauer am hinteren Ende parkte, hielt sich lediglich noch ein älteres Paar mit einem etwa acht Jahre alten Kind hier auf. Sie schlurften auf einen alten BMW zu, der in einer Parkbucht in einer der mittleren Reihen stand. Dann gab es da noch einen jungen, vielleicht 19- oder 20-jährigen Mann, der sich gegen einen schwarzen Commodore lehnte, lässig eine Zigarette qualmte und der Frau und dem Mädchen nachschaute, als sie an ihm vorbeigingen.
    Als sich die Fahrstuhltür schloss, drehte sich der junge Mann um und blickte mit seinen runden schwarzen Augen zu Paul hinüber. Er starrte Paul für einen unbehaglich langen Moment an, bevor er sich wieder in die andere Richtung wandte und die beiden Frauen beobachtete. Dabei blies er Rauchkringel gegen die von Neonröhren erhellte Decke.
    Freak, dachte Paul, als er nach rechts abbog und durch die weite Einöde der untersten Parkebene trottete. Seine Turnschuhe quietschten auf dem Asphalt.
    Dieses ganze verfluchte Ungetüm ist ein einziges riesiges Ödland. Westland … Ödland … Zufall? Ich glaube kaum. Mein Gott, demnächst wird sich dieser Komplex auf ganze Vororte ausdehnen – wie ein lebendiges Wesen, das immer weiterwächst, während immer mehr Geld in sein verrottendes Herz gepumpt wird.
    Wie hieß noch mal dieser Film?, überlegte Paul, während er sich seinem Honda Accord näherte. Der Blob! Genau. Dieses Einkaufszentrum ist wie Der Blob.
    Er gluckste leise vor sich hin, und das Geräusch hallte von Mauern, Boden und Decke des Parkdecks, allesamt aus Beton, wider. Das Echo jagte Paul mehrere eiskalte Schauer über den Rücken.
    Er hatte sich noch nie vorher so spät hier unten aufgehalten. Das Einkaufszentrum schloss um neun, und normalerweise bekam er nicht mehr mit, wie die Lichter in den Geschäften mit einem Flackern erloschen, die Türen zugingen und die Sicherheitstore heruntergelassen wurden.
    Es machte ihn nervös, hier unten zu sein, ganz allein mit einer Handvoll Fremder. Er fragte sich, ob die höheren Ebenen der Tiefgarage genauso ausgestorben waren wie diese. Er nahm es zumindest an. Vielleicht huschten aber auch dort ein paar verspätete Kunden wie er zu ihren Autos. Höchstwahrscheinlich war dieses Ungetüm aus Beton jedoch mehr oder weniger verlassen, und auch wenn es von Neonlichtern erhellt wurde, gab es hier und da ein paar Flecken schwärzester Dunkelheit, die förmlich auf einen zuzukriechen schienen.
    Mein Gott, hör dir doch mal selber zu … du klingst ja schon wie Liam.
    Nein, schlimmer als Liam. Sein sechs Jahre alter Sohn konnte inzwischen ohne Nachtlicht einschlafen. Er hatte keine Angst mehr vor der Dunkelheit, ganz im Gegensatz zu seinem alten Herrn.
    Als Paul seinen Wagen erreichte, stellte er die Toys-R-Us-Tüte mit dem Spielzeuglaster auf den Boden und kramte in seiner Hosentasche nach dem Autoschlüssel. Er erschrak, als ein donnerndes Röhren über den Parkplatz grollte. Er ließ den Schlüsselbund fallen, der mit einem metallischen Scheppern auf dem ölverschmierten Boden neben dem Auto landete.
    »Scheiße«, fluchte Paul.
    Er war furchtbar nervös, und er wusste selbst nicht, warum – für gewöhnlich zählte er nicht zur schreckhaften Sorte.
    Er klaubte seine Schlüssel vom kalten Betonboden auf, und während er sich wieder aufrichtete, wurde das Dröhnen noch lauter.
    Als er sich umdrehte, sah er, wie der Range Rover die Rampe hinaufrollte, die zu Parkebene drei führte.
    Im Geländewagen schienen sich die Frau und das Mädchen zu unterhalten, aber aufgrund des ernsten Blicks der Frau und des genervten Ausdrucks, den er im überschminkten Gesicht
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