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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)
Autoren: Brett McBean
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    Nur für den Fall … Für welchen Fall weiß ich selbst nicht, schließlich kommen wir ja bald hier raus …
    … aber auch, weil ihr Magen nicht mehr davon verkraftete.
    »Möchtest du einen Schluck Cola? Ein bisschen Zucker wäre gut für dich.«
    »Vielleicht später«, erwiderte Candice.
    »Ich würde was von dem Wasser nehmen«, sagte der Mann.
    Beth zögerte, aber sie wusste, dass sich der Mann bestimmt genauso ausgetrocknet fühlte und Wasser brauchte, also reichte sie ihm die Flasche. »Aber trinken Sie nicht alles.«
    »Schau dir das nur an«, stieß Candice aus. »Mein Gott, was zur Hölle ist denn hier los? Warum sind alle Lichter aus?« Sie klang verängstigt.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Beth.
    »Bäume«, sagte Candice. »Hier sind überall gottverdammte Bäume! Und ist das Regen?«
    »Wie fühlst du dich?«, fragte Beth.
    Ohne Beth anzuschauen, antwortete Candice: »Hauptsächlich hab ich schreckliche Kopfschmerzen.«
    »Das wird schon wieder«, erwiderte Beth, und ohne nachzudenken, küsste sie ihre Tochter auf die Wange. Beth ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie ihre Tochter seit Jahren nicht mehr geküsst hatte – nicht, seit Candice keine Zöpfe mehr trug.
    Beth fing an zu weinen.
    »Mum, ist alles okay?«
    Sie schloss die Augen. Sie hatte das Gefühl, die Wände kämen immer weiter auf sie zu, so als wäre sie in ihrer eigenen Welt gefangen. Sie stand kurz davor, durchzudrehen.
    Aber da sie sich nun schon seit Jahren mit einer Tochter im Teenageralter herumschlug und geübt darin war, ihre Gefühle zu unterdrücken und den Schein zu wahren, verlor sie auch jetzt nicht die Beherrschung. Sie atmete ein paarmal tief ein, um sich zu beruhigen, zählte bis fünf und öffnete die Augen. Sie sah zu Candice. »Es tut mir leid«, sagte sie.
    »Hey, wir dürfen alle mal durchdrehen, Mum. Ich meine, mein Gott, schau dich doch mal um.«
    »Ich weiß, aber es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass dir nichts passiert. Deshalb darf ich nicht die Fassung verlieren, nicht jetzt. Wenn wir diesen … diesen gottverlassenen Ort erst mal hinter uns gelassen haben, kann ich immer noch durchdrehen.«
    Candice lächelte. Beth konnte sich nicht erinnern, wann ihre Tochter das letzte Mal gelächelt hatte.
    »Okay, von mir aus. Aber nur unter einer Bedingung: Wenn du meinen Hausarrest wieder aufhebst, gebe ich dir die Erlaubnis, durchzudrehen.«
    Nun war es Beth, die lächelte. »Abgemacht.«
    Sie wischte sich über die Augen, stand auf und drehte sich zu dem Mann um. Er streckte ihr die Wasserflasche hin, die beinahe leer war.
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe«, sagte Beth. »Tut mir leid, aber ich weiß gar nicht, wie Sie heißen.«
    »Bruce.«
    »Danke, Bruce. Ich bin Beth, und das ist meine Tochter Candice.«
    »Also, äh, was zur Hölle machen wir jetzt?«
    Beth schaute sich erneut in dem völlig veränderten Parkhaus um.
    Wenn die teilweise umgestürzten Betonpfeiler nicht gewesen wären, hätte sie angenommen, dass alles, was sie sah, allein ihrer Fantasie entsprang – eine Schöpfung ihres erschütterten Verstands.
    Denn ihre Umgebung konnte nicht real sein.
    Unmöglich!
    Sie ging zum nächsten Baum und blieb einen Meter vor dem mächtigen Stamm am Rand eines Lochs im Boden stehen. Wie alle anderen Bäume, die sie sehen konnte, trug auch dieser keine Rinde und sein Holz war völlig glatt. Regen rann am Stamm hinunter, als blute er Wasser statt Baumsaft.
    Ich träume nicht, dachte Beth. Und ich halluziniere auch nicht.
    Im gesamten Parkhaus waren etwa ein Dutzend mächtiger Bäume durch den Boden geschossen. Wilde, knorrige, uralt aussehende Bäume.
    Sie hatten dem Boden ganz schön zugesetzt. An den Stellen, an denen sie in den Himmel gewachsen waren, klafften riesige Öffnungen, und massive Betonplatten lagen auf einem Bett aus Schutt.
    »Sollten wir nicht versuchen, von hier zu verschwinden?«, fragte Bruce und stellte sich neben Beth.
    Beth sah ihn an. »Ich weiß nicht, was hier los ist oder wie so etwas überhaupt passieren kann, aber dieses Parkhaus macht einen ziemlich instabilen Eindruck. Ich denke, wir sollten versuchen, hier rauszukommen, und das möglichst schnell.«
    Da der Boden und aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Decke einem Schweizer Käse aus Beton glichen, nahm Beth an, dass das Fundament der vierstöckigen Tiefgarage inzwischen sehr wackelig sein musste. Was, wenn es schon in wenigen Sekunden einstürzte?
    Sie liefen Gefahr, zwei Ebenen in die Tiefe zu fallen oder von
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