Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verbannte Braut (German Edition)

Die verbannte Braut (German Edition)

Titel: Die verbannte Braut (German Edition)
Autoren: Cathy McAllister
Vom Netzwerk:
ließ sich aus der Kutsche helfen. Er fasste sie am Arm und zog sie mit sich. Eve hatte kaum Zeit, sich umzusehen. Sie befanden sich auf einem Gut, welches schon mehrere Jahrhunderte alt zu sein schien. Zu ihrer rechten Seite erstreckten sich Hänge mit Wein, soweit das Auge reichte. Zur Linken lagen Stallgebäude, Lagerhäuser und eine kleine Kapelle. Dahinter erstreckte sich ein kleines Wäldchen aus hohen Nadelbäumen.
    Ronan führte sie ins Haus, wo sie von einer älteren Dienerin und zwei jungen Mädchen erwartet wurden. Ohne ein Wort zu verlieren, zog Ronan Eve eine geschwungene Treppe hinauf und die drei Frauen folgten ihnen.
    „Was habt Ihr mit mir vor?“, fragte Eve atemlos, als sie an seinem Arm die Treppe hoch eilte.
    Ihr Entführer antwortete nicht. Er sah sie nicht einmal an, sondern zerrte sie weiter, bis sie oben angelangt waren und einen Korridor entlang eilten.
    Sie betraten ein großes Schlafgemach und Ronan wandte sich zu der älteren Dame um, die hinter ihnen in der Tür stand und wartete.
    „Ist alles bereit?“, fragte Ronan herrisch.
    „Ja eure Lordschaft. Gebt uns zwei Stunden, die Lady herzurichten“, antwortete die ältere Dienerin.
    „Zwei Stunden? Was kann so lange daran dauern, ein paar Kleider zu wechseln?“, herrschte Ronan seine Haushälterin an.
    Die ältere Frau schien sich wenig daraus zu machen und reckte resolut das Kinn. Eve bewunderte die Frau für ihre Courage.
    „Als Erstes muss sie baden. Ihr Haar ist staubig von der Reise. Wir müssen es gründlich waschen und trocknen. Dann ...“
    „Schon gut!“, unterbrach Ronan mürrisch. „Ich habe verstanden. Zwei Stunden. Aber nicht eine Minute mehr! Ich habe nicht sonderlich viel Geduld für diesen ganzen Weiberkram!“
    Eve hatte die ganze Zeit mit klopfendem Herzen dagestanden und versucht, zu verstehen, was hier vor sich ging. Warum oder wofür sollte sie gebadet und umgezogen werden? Warum war sie hier? Sie riss sich aus Ronans Griff los und stemmte die Hände in die Hüften.
    „Könntet Ihr wohl bitte die Güte haben und mich darüber aufklären, was hier vor sich geht? Was habt Ihr nun mit mir vor?“
    „Wir werden heiraten!“, erklärte Ronan knapp.
    Eve fiel die Kinnlade runter. Sie glaubte, sich verhört zu haben. Das konnte doch nur ein Scherz sein. Er konnte unmöglich wollen, dass sie ihn heiratete. Wofür sollte das gut sein? Was versprach er sich davon?
    „Wie bitte? Dafür entführt Ihr mich und schleppt mich außer Landes? Um mich zu heiraten? Wir kennen uns doch gar nicht?“
    „Mylord, soll das etwa ...“, begann die Haushälterin.
    Ein vernichtender Blick von Ronan brachte die Frau augenblicklich zum Schweigen.
    „Lasst uns einen Augenblick allein, Mrs. Donovan.“
    Mrs. Donovan nickte, doch es war ihr anzusehen, dass ihr die Sache nicht schmeckte. Sie scheuchte die beiden französischen Mädchen vor sich her und schloss die Tür.
    Ronan packte Eve grob am Oberarm, dass diese erschrocken und vor Schmerz aufschrie.
    „Au! Lasst mich los. Ihr tut mir weh!“
    Er ignorierte ihren Protest und lockerte auch seinen Griff nicht. Sein Gesicht kam ihrem ganz nah und sie sah die eiskalte Wut in seinen Augen. Erschrocken wollte sie zurückweichen, doch sein fester Griff ließ dies nicht zu. Angst kroch lähmend in ihre Glieder. Noch nie hatte sie jemand so hasserfüllt angesehen.
    „Du wirst mir jetzt sehr aufmerksam zuhören, Liebes. Ich werde es dir nur einmal sagen und erwarte, dass du es dann begriffen hast. Da ich dich für eine intelligente Frau halte, wirst du mit dem Verstehen sicher keine Schwierigkeiten haben.“ Er sprach leise, doch sein Tonfall war hart und unverkennbar drohend.
    Ronan fasste Eve jetzt an beiden Armen und gab ihr so keine Chance, sich wegzudrehen. Sie war aufgebracht und verängstigt. Ihr Puls raste, doch sie hatte nicht den Nerv, ihn direkt anzusehen. In ihrem ganzen Leben hatte sie sich noch nie so hilflos und ausgeliefert gefühlt. Und noch nie war sie sich der Nähe eines Mannes so bewusst gewesen. Trotz seiner gnadenlosen Härte lösten seine Nähe, sein männlicher Geruch und die Hitze, die von seinem Körper ausging, etwas in ihrem Körper aus, was sie nicht verstand.
    „In zwei Stunden werden wir beide vor den Priester treten. Er wird uns trauen und wir werden eine kleine Feier halten. Danach werden wir die Ehe vollziehen. Dann schicke ich dich auf meinen Landsitz.
Das
ist alles.“
    Eve hob den Kopf und sah ihn ungläubig an. Dieser Mann musste den Verstand verloren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher