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Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Titel: Die Vampirjaegerin - Till the End of Time
Autoren: Sarah Hellwich
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zischte der Vampir Sayura plötzlich zu. Dann verschwand er vor ihren Augen, scheinbar im Nichts.
    Die Fortbewegungsart der Vampire war für Sayura eine bekannte Erscheinung. Sie waren zu schnell für das menschliche Auge. Wollte ein Vampir von einem Menschen gesehen werden, musste er sich dem menschlichen, langsamen Schritt anpassen.
    Sayura hatte sich so manches Mal gewünscht, so schnell zu sein wie sie, aber das war auch das Einzige, was sie Vampiren neidete. Über ein gutes Gehör und für einen Menschen sehr schnelle Reflexe verfügte sie, seit sie von der Organisation zu einer Jägerin ausgebildet worden war. Waffen schufen den weiteren Ausgleich für ihre vermeintlichen Unzu­länglichkeiten gegenüber den Vampiren.
    Sayura sah jetzt, wie die zwei Männer, die zuvor ihre Waffen auf sie und den Vampir gerichtet hatten, umzufallen schienen wie Papierfiguren; einer prallte mit dem Kopf gegen die Wand und blieb regungslos liegen. Der zweite Mann fiel ächzend zu Boden. Der Vampir hatte ihn umgestoßen. Aus Erfahrung wusste Sayura, dass die Kraft, mit der sich ein Vampir zu Wehr setzen konnte, um ein Vielfaches stärker war als die eines Menschen. Für die Männer verbarg sich hinter der Attacke des Vampirs, die an sich so harmlos und einfach wirkte, eine enorme Angriffskraft. Sie schienen zwar einfach umzufallen, tatsächlich waren sie aber mit einer Stärke konfrontiert, deren Unvergleichlichkeit kaum messbar war.. Der zweite Mann versuchte sich derweil benommen aufzurichten, war jedoch so geschwächt, dass seine Arme unter ihm nachgaben.
    Sayura richtete ihren Blick nun bereits auf den Mann an der Tür. Erwartungsgemäß kam der Vampir nun vor diesem zum Stehen – jedoch nur für einen Augenblick. Der Vampir spielte bereits ein Spiel: Er wollte, dass sein Opfer den Angriff begriff und doch keine Chance auf eine Möglichkeit zur Verteidigung erhielt. Dann verlor sie den Vampir wieder aus den Augen.
    Der Mann an der Tür drehte seinen Kopf plötzlich unnatürlich weit nach links. Der Vampir wurde hinter ihm sichtbar, und das Knacken der menschlichen Halswirbelsäule beendete das Leben des Mannes. Sein Körper fiel in sich zusammen und landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden.
    Im Türrahmen stand der Vampir.
    „Komm zu mir!“ Wieder streckte er die Hand nach ihr aus.

– 2 –
    Der Vampir und Sayura liefen einen hellen, steril wirkenden Gang entlang. Dabei passierten sie zwei verschlossene Türen. Dieses Gebäude schien nicht sehr groß zu sein und beherbergte offenbar keine weiteren Mitarbeiter. Denn es tauchten keine neuen maskierten Männer auf, die ihre Flucht zu verhindern versuchten. Vielleicht war es den übrigen dieser Gestalten aber auch zu gefährlich, und sie hielten sich versteckt. Schließlich hatte der Vampir soeben einen von ihnen umgebracht, einen weiteren von ihnen gegen die Wand geschleudert, und auch der dritte der Peiniger war nur noch bei kläglichem Bewusstsein.
    Am Ende des Ganges konnte Sayura eine große Tür erkennen. Hinter ihr musste sich der Ausgang befinden: die Freiheit!
    Nur scheinbar lief sie allein. Auch wenn sie ihn nicht sehen konnte, hörte sie die Schritte des Vampirs in einiger Distanz vor ihr. Natürlich, er war um einiges schneller als sie. Sayura spürte noch immer die Nachwirkungen der Betäubung: Ihre Beine waren schwer wie Blei. Vielleicht waren es aber auch einfach nur die Kälte und Nässe des Gefängnisbodens, die ihr die Glieder schwer gemacht hatten.
    Plötzlich hörte sie hinter sich ein bekanntes Geräusch, und wieder spürte sie einen stechenden Schmerz in der Schulter. Sie musste keine Hellseherin sein, um zu ahnen, dass jener nur halb bewusstlose Mann, den der Vampir zu Fall gebracht hatte, seine Mission trotz Niederlage versuchte zu retten.
    Sie sah, wie der Vampir zum Stehen kam und sie ansah. Sie wollte auf ihn zugehen, ihre Beine versagten jedoch den Dienst, sie fiel auf die Knie. Er machte Anstalten, sich ihr zu nähern.
    „Nein! Geh! Sei frei!“, konnte sie noch sagen, es war allerdings schon mehr ein Lallen. Sie spürte noch, wie sie zu Boden sank und von einer vertrauten Dunkelheit verschlungen wurde.
    Wieder wurde sie mit einem Betäubungsschuss niedergestreckt.

    Als sie erwachte, fand sie sich in jenem Raum wieder, den sie zuvor fluchtartig verlassen hatte. Diesmal war sie allein. Die dicke Eisenfessel, die zuvor den Vampir gebändigt hatte, war nun um ihren Hals gelegt. Sie war schwer, steif und kalt. Sayura vermochte nicht
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