Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Unsterblichen

Die Unsterblichen

Titel: Die Unsterblichen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
was mein Dad gesagt hat, was der Schlüssel zu jeder Verhandlung sei - dass man bereit sein müsse, auszusteigen, ganz gleich, was passiert.
    Sie betrachtet mich einen Moment, dann bedeutet sie mir mit einer Geste, mich zu setzen. »Wie du willst.« Sie seufzt. »Also, das geht so.«
     
    Als Ava mich schließlich hinausbegleitet, stelle ich überrascht fest, dass es schon dunkel ist. Ich habe da drinnen wohl mehr Zeit verbracht, als mir klar war, habe Schritt für Schritt eine Meditation durchlaufen, habe gelernt, wie ich mich erden und meinen eigenen Schutzschild aufbauen kann. Obwohl dieser Besuch nicht allzu gut angefangen hat, besonders all das Zeug über Riley, bin ich doch froh, dass ich gekommen bin. Dies ist seit sehr langer Zeit das erste Mal, dass ich mich vollkommen normal fühle, ohne Alkohol oder Damen als Krücke zu benutzen.
    Ich danke ihr noch einmal und gehe zu meinem Wagen, und gerade als ich einsteigen will, sieht Ava mich an und sagt: »Ever?«
    Ich drehe mich zu ihr um. Sie ist jetzt nur von dem sanften, gelben Licht ihrer Veranda umgeben, da ihre Aura nicht mehr sichtbar ist.
    »Ich wünschte wirklich, du würdest dir von mir zeigen lassen, wie man den Schild wieder herunterfährt. Vielleicht bist du ja überrascht und stellst fest, dass dir das fehlt«, drängt sie.
    Aber das haben wir bereits durchgekaut, mehr als einmal. Außerdem habe ich meinen Entschluss gefasst, und es gibt kein Zurück. Ich sage Hallo zu einem normalen Leben und Lebewohl zur Unsterblichkeit, zu Damen, zum Sommerland, zu hellseherischen Phänomenen und allem anderen,
     
    was dazu gehört. Seit dem Unfall war alles, was ich wollte, wieder normal zu sein. Und jetzt, da es so weit ist, habe ich vor, diese Normalität mit offenen Armen willkommen zu heißen.
    Ich schüttele den Kopf und stecke den Schlüssel ins Zündschloss. Dann schaue ich von Neuem auf, als sie sagt: »Ever, bitte denk darüber nach, was ich gesagt habe. Du hast das völlig falsch verstanden. Du hast dem falschen Menschen Lebewohl gesagt.«
    »Wovon reden Sie eigentlich?«, frage ich; ich will nur noch nach Hause, damit ich wieder anfangen kann, mein Leben zu genießen.
    »Ich glaube, du weißt, was ich meine.«
     
     

VIERUNDDREISSIG
    Nicht länger unter Hausarrest und aller hellseherischen Bürden ledig, verbringe ich die nächsten paar Tage mit Miles und Haven. Wir treffen uns auf einen Kaffee, gehen Shoppen oder ins Kino, ziehen durch die Stadt und sehen uns Miles' Theaterproben an. Ich bin überglücklich, dass mein Leben wieder normal ist. Und als Riley am Weihnachtsmorgen erscheint, bin ich erleichtert, dass ich sie immer noch sehen kann.
    »Hey, Augenblick!«, sagt sie und versperrt mir den Weg durch die Tür, als ich gerade nach unten gehen will. »Kommt gar nicht infrage, dass du deine Geschenke ohne mich auspackst!« Sie lächelt und ist so strahlend und so sichtbar, dass sie fast solide wirkt. Sie hat nichts Instabiles, Durchscheinendes oder Transparentes an sich. »Ich weiß, was du kriegst! Soll ich dir einen Tipp geben?«
    »Auf gar keinen Fall! Ich find's toll, zur Abwechslung mal etwas nicht zu wissen«, wehre ich lächelnd ab, während sie in die Mitte meines Zimmers tritt und ein paar Mal vollendet Rad schlägt.
    »Da wir gerade von Überraschungen reden.« Sie kichert. »Jeff hat Sabine einen Ring gekauft! Ist das zu fassen? Er ist bei seiner Mom ausgezogen, hat sich eine eigene Wohnung gesucht und bittet sie, zurückzukommen und noch einmal von vorn anzufangen!«
    »Im Ernst?«, frage ich und betrachte ihre ausgeblichenen Jeans und die übereinandergezogenen T-Shirts; ich bin froh, zu sehen, dass sie das mit den Kostümen hinter sich hat und mich nicht länger nachahmt.
    Sie nickt. »Aber Sabine wird ihm das Ding sofort zurückgeben. Ich meine, jedenfalls nach dem, was ich so erkennen kann. Sie hat den Ring noch gar nicht wirklich bekommen, also werden wir wohl einfach abwarten. Trotzdem, die Leute überraschen einen eigentlich selten, weißt du?«
    »Spionierst du immer noch Promis nach?« Ich überlege, ob sie wohl irgendwelche spannenden Neuigkeiten hat.
    Riley zieht eine Grimasse und verdreht die Augen. »Gott, nein. Die hatten echt einen superschlechten Einfluss auf mich. Außerdem ist das immer dieselbe alte Nummer, hemmungslose Shoppingmarathons, hemmungslose Fressattacken, hemmungslose Sauftouren, hemmungslose Drogentrips, und dann Entzugsklinik. Waschen, Spülen und das Ganze noch mal - Gähn!«
    Ich lache; am liebsten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher