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Die Unsterblichen

Die Unsterblichen

Titel: Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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je für mich getan hat, denke ich im Stillen, ist, dass sie mein Leben sogar noch schlimmer gemacht hat, als es ohnehin schon ist. Ich sehe Riley abermals an, und mir fällt auf, dass sie die Halloween-Kostüme gegen Jeans, T-Shirt und Turnschuhe getauscht hat; die Aufmachung einer ganz normalen Zwölfjährigen. Aber sie ist auch ganz durchscheinend, wie Gaze, man kann praktisch durch sie hindurchsehen.
    »Was ist mit Damen passiert? Damals, als du zu seinem Haus gefahren bist? Seid ihr noch zusammen?«, will sie wissen.
    Ich will nicht über Damen reden; ich wüsste gar nicht, wo ich da anfangen sollte. Außerdem weiß ich, dass sie bloß von sich selbst und ihrer transparenten Erscheinung ablenken will. »Was ist los?«, frage ich, und meine Stimme wird lauter, angstvoller. »Warum verblasst du so?«
    »Ich habe nicht viel Zeit.«
    »Was soll das heißen - du hast nicht viel Zeit? Du kommst doch wieder, oder?«, schreie ich voller Panik, als sie zum Abschied winkt und verschwindet. Und Avas zerknüllte Visitenkarte an ihrer statt zurücklässt.
     
     

DREIUNDDREISSIG
    Noch ehe ich den Automatik-Hebel auf Parken stellen kann, ist sie schon an der Haustür und wartet auf mich.
    Entweder kann sie wirklich hellsehen oder sie steht schon da, seit wir aufgelegt haben.
    Doch als ich ihre besorgte Miene sehe, verspüre ich Gewissensbisse, weil ich das denke.
    »Ever, schön, dass du da bist«, sagt sie lächelnd, während sie mich die Stufen zur Haustür hinaufführt und in ein hübsch eingerichtetes Wohnzimmer lotst.
    Ich schaue mich um, betrachte die gerahmten Fotos, die schönen Fotobücher auf dem Couchtisch, die Polstergarnitur, und bin erstaunt, wie normal das alles ist.
    »Du hast wohl lila Wände und Kristallkugeln erwartet?« Sie lacht und bedeutet mir, ihr in eine helle, sonnige Küche zu folgen. Beigefarbene Steinfliesen auf dem Boden, Geräte aus Edelstahl und ein sonnenhelles Oberlicht in der Decke. »Ich mache uns Tee«, verkündet sie, stellt den Wasserkocher an und beordert mich auf einen Platz am Tisch.
    Ich sehe zu, wie sie geschäftig herumhantiert, Kekse auf einen Teller legt und den Tee aufgießt, und als sie mir gegenüber Platz nimmt, sehe ich sie an und sage: »Ah, tut mir leid, dass ich so ... unhöflich war und ... all das.« Hilflos zucke ich die Achseln und krümme mich innerlich, weil sich das so unbeholfen und unzulänglich anhört.
    Doch Ava lächelt nur und legt ihre Hand auf meine, und sobald sie mich berührt, fühle ich mich unwillkürlich besser. »Ich bin einfach nur froh, dass du gekommen bist, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.«
    Ich schaue auf den Tisch hinunter, den Blick starr auf das limonengrüne Platzdeckchen geheftet, und weiß nicht, wo ich anfangen soll.
    Aber da Ava die Führung übernommen hat, regelt sie das für mich. »Hast du Riley gesehen?«, erkundigt sie sich und sieht mir fest in die Augen.
    Und ich kann es nicht fassen, dass sie ausgerechnet damit anfangen will. »Ja«, antworte ich schließlich. »Und nur zu Ihrer Information, besonders gut sieht sie nicht aus.« Dabei presse ich die Lippen zusammen und wende den Blick ab; ich bin überzeugt, dass sie irgendwie schuld daran ist.
    Doch Ava lacht nur - sie lacht! »Glaub mir, es geht ihr gut.« Sie nickt und trinkt einen Schluck von ihrem Tee.
    »Ihnen glauben?« Mit offenem Mund starre ich sie kopfschüttelnd an. Sehe, wie sie auf diese gelassene, ruhige Art an ihrem Tee nippt und an ihrem Keks knabbert, die mich wirklich rasend macht. »Warum sollte ich? Sie sind doch diejenige, die ihr eine Gehirnwäsche verpasst hat! Sie sind diejenige, die ihr eingeredet hat, dass sie wegbleiben soll!« Jetzt brülle ich und wünsche mir, ich wäre niemals hergekommen. Was für ein kolossaler Riesenfehler!
    »Ever, ich weiß, dass du unglücklich bist, und ich weiß, wie sehr sie dir fehlt, aber hast du eigentlich eine Ahnung, was sie geopfert hat, um bei dir zu sein?«
    Ich schaue aus dem Fenster. Mein Blick schweift über den Springbrunnen, die Pflanzen, die kleine Buddhastatue, und ich mache mich innerlich auf eine wirklich blöde Antwort gefasst.
    »Die Ewigkeit.«
    Ich verdrehe die Augen. »Also bitte, sie hat doch nichts anderes als Zeit.« »Ich rede von mehr.«
    »Ja, klar, und was zum Beispiel?«, frage ich und denke im Stillen, dass ich eigentlich einfach den Keks weglegen und machen sollte, dass ich hier rauskomme. Ava hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Sie ist eine Schwindlerin, und sie lässt sich

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