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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)
Autoren: John Boyne
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Großvaters.«
    »Darf ich ihn mal nehmen?«, fragte Melanie und streckte die Arme aus.
    »Jetzt noch nicht«, antwortete Eleanor.
    »Darf ich ihn nehmen?«, fragte Henry, dessen Arme weiter reichten als die seiner Schwester, weil er ja drei Jahre älter war.
    »Niemand nimmt Barnaby«, blaffte Eleanor. »Nur euer Vater und ich. Jedenfalls bis auf Weiteres.«
    »Ich möchte ihn jetzt erst mal nicht nehmen, falls du damit einverstanden bist«, erwiderte Alistair und blickte dabei seinen Sohn an, als wäre dieser aus dem Zoo entsprungen und müsste schleunigst dorthin zurückgebracht werden, ehe er das Mobiliar ruinierte.
    »Na ja – du bist auch für ihn verantwortlich«, fuhr Eleanor ihn an. »Glaub nur ja nicht, ich kümmere mich die ganze Zeit um dieses … dieses …«
    »Baby?«, schlug Melanie vor.
    »Ja, ich denke, das Wort passt ganz gut. Glaub nur ja nicht, ich kümmere mich ganz allein um dieses Baby.«
    »Ich helfe natürlich gern«, sagte Alistair und schaute weg. »Aber du bist seine Mutter.«
    »Und du bist sein Vater!«
    »So wie’s aussieht, hat er bereits eine enge Bindung zu dir aufgebaut. Sieh ihn doch nur an.«
    Alistair und Eleanor schauten auf Barnaby hinunter, und er lächelte vergnügt strampelnd zu ihnen hinauf, doch die Eltern weigerten sich beide, sein Lächeln zu erwidern. Henry und Melanie tauschten verdutzte Blicke. Sie waren es nicht gewöhnt, dass ihre Eltern so schroff miteinander redeten. Schnell kramten sie das Geschenk hervor, dass sie am Tag zuvor gekauft hatten. Sie hatten dafür sogar ihr Taschengeld zusammengelegt.
    »Das ist für Barnaby«, verkündete Melanie und hielt das Geschenk ihrer Mutter hin. »Um ihn in der Familie willkommen zu heißen.« Es war eine kleine Schachtel, in Geschenkpapier eingewickelt, und Eleanors Herz wurde ein wenig weicher, weil die beiden Kinder ihren kleinen Bruder so lieb begrüßten. Sie griff nach dem Geschenk, und sofort schwebte Barnaby nach oben. Dabei rutschte seine Kuscheldecke weg und fiel auf den Boden, während er zur Zimmerdecke strebte, die natürlich viel weiter entfernt war als die Autodecke im Taxi. Außerdem war sie auch um einiges härter.
    »Au!«, jaulte Barnaby Brocket. Sein kleiner Körper schmiegte sich flach ausgestreckt an die Decke, während er auf die Familie hinunterschaute – jetzt allerdings ziemlich brummig.
    »Oh, Alistair!«, seufzte Eleanor und warf vor Verzweiflung die Arme in die Luft. Henry und Melanie sagten nichts, sie starrten nur mit offenem Mund ungläubig hinauf zur Decke.
    Captain W. E. Johns kam gähnend angetrottet, weil der Tumult ihn aufgeweckt hatte. Interessiert musterte er die Familie, die ihn mit Futter und Wasser versorgte und ihn gefangen hielt, dann folgten seine Augen den Blicken der Kinder, bis auch er Barnaby oben an der Decke schweben sah. Da wedelte er heftig mit dem Schwanz und begann zu bellen.
    »Wuff!«, bellte er. »Wuff! Wuff! Wuff!«
    Ein bisschen später – längst nicht so rasch, wie man eigentlich erwartet hätte – kletterte Alistair auf einen Stuhl, um seinen Sohn herunterzuholen. Er übernahm jetzt die Aufsicht, da Eleanor sich mit einem Glas heißer Milch und mit Kopfschmerzen ins Bett zurückgezogen hatte. Widerstrebend gab er Barnaby die Flasche und wickelte ihn anschließend, doch als er die frische Windel unter den Babypopo schob, beschloss Barnaby, wieder aufwärts zu streben, und zwar in einem eleganten Bogen. Schließlich packte Alistair ihn in sein Körbchen und schnallte ihn mit den Trägern von Henrys Rucksack fest, damit er nicht wieder davonfliegen konnte. Nach einer Weile schlief Barnaby ein und träumte wahrscheinlich etwas Lustiges.
    »Melanie, du musst ein Auge auf deinen Bruder haben«, befahl Alistair, und Melanie setzte sich brav neben Barnabys Körbchen. »Henry, du kommst bitte mit mir mit.«
    Vater und Sohn gingen durch den Garten zum Nachbarhaus und klopften dort an die Tür.
    »Was wollen Sie, Brocket?«, fragte der mürrische Mr Cody, zupfte einen Tabakkrümel zwischen den Vorderzähnen heraus und schnippte ihn auf den Boden, Henry und Alistair genau zwischen die Füße.
    »Ich möchte mir Ihren kleinen Lieferwagen ausleihen«, erklärte Alistair. »Und den dazugehörigen Anhänger. Nur für ein, zwei Stunden, mehr nicht. Und natürlich zahle ich für das Benzin.«
    Mr Cody erteilte ihnen die Erlaubnis, und schon fuhren Alistair und Henry über die Harbour Bridge in die Stadt und zu dem großen Kaufhaus in der Market Street. Dort kauften sie drei
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