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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut
Autoren: Virginia Henley
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einen bösen Streit hatten?«
    »Ja, ich weiß. Ich war so schrecklich wütend auf dich, weil du so
herrisch und rechthaberisch warst.« Sie bedeckte die Augen. »Und auch wegen anderer Dinge.«
    »Du hast mich beschuldigt, ein Ungeheuer zu sein, das dich schlagen will. Du sollst wissen, dass ich dir nie wehtun könnte, Georgina.«
    »Ja, aber ich wollte dich aus der Reserve locken. Dich provozieren, bis du vielleicht wirklich deinen dunklen Seiten nachgegeben hättest, die manchmal hinter deiner Fassade aufscheinen.«
    »Du warst gefährlich nahe dran. Nicht als du mir den Schmuck an den Kopf geworfen oder mich geschlagen hast. Aber du wolltest dich in deinem Zimmer einschließen und mich damit aussperren. Da fühlte ich mich zurückgewiesen, und meine Dämonen hätten beinahe die Oberhand gewonnen.«
    »Nachdem du die Tür eingetreten hast, wusste ich, dass ich zu weit gegangen war«, gestand sie. »Es tut mir leid, John.«
    »Nein, ich bin es, der sich entschuldigen muss. Als du bewusstlos dalagst und ich fürchten musste, dich zu verlieren, erkannte ich die Kleinlichkeit meiner Eifersucht. Du bist der Mittelpunkt meines Lebens, Georgy. Wenn Freiheit dich glücklich macht, werde ich sie dir nie wieder versagen. Kannst du mir verzeihen?«
    »Natürlich verzeihe ich dir, denn ich habe dich schließlich mit voller Absicht gereizt.«
    Nach einer Weile brachte Burke heiße Brühe. »Ich nahm mir die Freiheit, etwas Wein zur Stärkung hineinzutun, Mylady.«
    »Danke, Mr. Burke, und richten Sie auch der Köchin meinen Dank aus.« John nahm die Schale und führte den Löffel an ihre Lippen.
    Georgina schien dies zu amüsieren »Das kann ich doch wirklich allein.«
    »Bitte erlaube mir, dass ich dich füttere, kleines Mädchen«, sagte er zärtlich.
    Immer wenn John ihr in die Augen sah, wich Georgina seinem Blick aus. Sie wusste, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen war, mit
der Wahrheit über Francis herauszurücken und allen Mut für dieses Geständnis zusammenzunehmen.
    »Ich will nicht im Bett bleiben«, erklärte Georgina, nachdem sie die Brühe ausgelöffelt hatte.
    »Du sollst dich nicht rühren, sagt der Arzt«, erklärte John.
    »Das tue ich auch nicht, wenn ich mich auf die Fensterbank setze.« Sie schlug die Decke zurück, ging durch den Raum und ließ sich so am Fenster nieder, dass sie hinausschauen konnte. Lange Zeit verharrte sie reglos dort, dann suchte sie Johns Blick. »Komm und setz dich zu mir.«
    Er kam ihrem Wunsch nach und wartete.
    »Ich habe eine Lüge gehegt und gepflegt. Du dachtest, ich hätte deinen Bruder Francis geliebt, und ich ließ dich in dem Glauben. In Wahrheit jedoch hasste ich ihn abgrundtief.«
    John zog die dunklen Brauen zusammen. »Du hast ihn gehasst?« »Ach, anfangs nicht. Als er nach meinem Debüt Interesse für mich zeigte, war ich ihm gegenüber völlig indifferent, während zwischen dir und mir von Anfang an Funken sprühten und ich mich, gegen meinen Willen, unglaublich zu dir hingezogen fühlte. Du warst verheiratet, und deshalb dachte ich, es sei falsch. Nach dem Tod deiner Frau hoffte ich auf eine Chance, dass du meine Gefühle erwidern würdest. Dann hast du mir eine Abfuhr erteilt, und ich wollte dich eifersüchtig machen. Zu diesem Zweck habe ich mit deinem Bruder gespielt, es darauf angelegt, dass er mir den Hof machte. Es war gemein von mir.«
    »Ich weiß, dass er um deine Hand angehalten hat«, sagte John leise.
    »Mehrmals, und obwohl es Mutter riesig gefreut hätte, gab ich ihm immer wieder einen Korb und ließ keinen Zweifel daran, dass ich ihn nicht liebte. Ich wollte fort von ihm und weg aus London. Deshalb fuhr ich zum Geburtstag meiner Schwester Susan nach Kimbolton, wo meine Familie ohne mein Wissen jedoch ein Rendezvous für mich und Francis arrangiert hatte.«

    Georgina zögerte, und John war klug genug zu schweigen.
    »Ich wahrte die Form, weil ich Susan den Geburtstag nicht verderben wollte. Um Mitternacht dachte ich erleichtert, die Gefahr sei vorbei, und zog mich zurück in mein Zimmer. Aber Manchester hatte Francis einen Schlüssel gegeben … Plötzlich stand er mitten im Raum.« Sie hielt inne und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. »Francis versuchte, mich zu vergewaltigen. Ich rammte ihm mein Knie in die Leiste und trat ihn in den Unterleib. Er wand sich vor Schmerzen auf dem Teppich, raffte sich jedoch wieder auf und wollte mir hinterher. Da nahm ich die Champagnerflasche, die er mitgebracht hatte, und schlug sie ihm auf den Kopf.
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