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Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)
Autoren: Jeamy Lee
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zumindest, dass es der weltraum sein musste, da meine umgebung jetzt so ähnlich aussah, wie jener weltraum, den ich aus filmen kannte.
    vor mir lungerten zwei kleine spiralgalaxien herum, die offenbar gerade miteinander kollidierten. ja sie schienen wirklich zusammenzustoßen. ihre zentren rasten direkt aufeinander zu. zeitweise ging ein ruck durch beide und unzählige sterne wurden in hohem bogen aus ihnen hinauskatapultiert. ich sah genauer hin und erkannte, dass die galaxien enorm schnell rotierten. wäre diese situation real gewesen, dann vergingen mit jeder sekunde, die ich hier zusah, millionen von jahren. also konnte es nicht real sein.
    nun glichen sie eher einem wütenden, ausschwärmenden bienenschwarm, denn zwei anmutigen galaxien. die sterne wirbelten in unkontrollierten bahnen umher, und eine große anzahl verlor sich in den weiten des universums und kreuzte nun einsam durch den schwarzen, leeren raum. im kern dieser wirren versammlung von milliarden heißer gaskugeln zuckten ununterbrochen helle blitze und kündeten vom tod zahlreicher sonnen.
    »wo war ich? was war geschehen? war ich vom stuhl gekippt und mit dem kopf etwas zu hart am boden aufgeschlagen?«
    ich erinnerte mich jetzt an den dumpfen knall. ja, so musste es sein, ich war bewusstlos. doch weshalb konnte ich mir den kopf darüber zerbrechen, wo ich doch bewusstlos war?
    »war ich tot? habe ich mir beim fallen mein genick gebrochen und bin auf dem weg ... wohin? war dies das leben danach?«
    »waren diese lichterscheinungen die gleichen gewesen, wie jene, von denen ins leben zurückgekehrte, klinisch tote menschen immer wieder erzählten?«
    »das sterben hatte ich mir anders vorgestellt. nicht so banal, etwas feierlicher, wenigstens etwas abenteuerlicher.«
    »wohin musste ich jetzt? vielleicht sollte ich jemanden nach dem weg fragen? bloß wen?«
    meine überlegungen wurden durch einen nebel abgelenkt, der sich in mein blickfeld schob. ich blickte von schräg oben, wo immer das auch sein mochte, auf ihn hinunter. ein stern mit fünf planeten im schlepptau, flog mit hoher geschwindigkeit heran und raste mitten durch die dunkle, alles licht aufsaugende wolke.
    diese erlitt anscheinend einen schweren schock und kollabierte, wurde rasch kleiner, dichter und rotierte immer schneller. ehe ich auch nur ahnen konnte, was hier geschah, tauchte ein gleißend heller, in weiß- und gelbtönen lodernder glutball vor mir auf, der sich zuerst sehr rasch aufblähte, um sich danach langsam seinem scheinbaren enddurchmesser zu nähern.
    mir stockte der atem. wenn ich meinen augen trauen konnte, hatte ich soeben die geburt eines sternes in zeitraffer miterlebt. nur konnte ich ihnen nicht trauen, denn dieser vorgang, den ich gerade beobachtet hatte, konnte sich doch unmöglich jetzt und hier ereignet haben.
    »bin ich gott?«
    »ich glaube nicht.«
    »war ich wirklich tot oder nur verrückt geworden? ein nervenkollaps. eine art bewusstseinsspaltung, hervorgerufen durch die große seelische belastung in verbindung mit meiner trinkorgie gestern nacht?«
    »wie lange war ich schon hier? sekunden, stunden, millionen jahre? ich sollte versuchen hier rauszukommen. wo ist hier der ausgang? hört mich den niemand?«
    »nur keine panik. 1 «
    ich versuchte etwas mir bekanntes aus meiner küche zu entdecken.
    ohne erfolg.

1
    Die Sippar schwebte bewegungslos über dem Krater, den die explodierende »Narbe« zurückgelassen hatte. Die einzelnen Stationen führten Messungen durch, um den Absturz des fremden Raumschiffes später in Simulationen möglichst genau rekonstruieren zu können.
    Hastor hatte die langweilige Aufgabe, das Schiff in ruhiger Lage, knapp über der Wasseroberfläche, zu halten, was hieß, dass er nichts zu tun hatte. Dieses Schiff meisterte diese banale Aufgabe ohne Schwierigkeiten von alleine und besser als die meisten Piloten im Einflussbereich des Imperiums es je vollbracht hätten.
    Sicher, Hastor war kein Durchschnittspilot. Im Gegenteil, er war einer der besten unter den »Navigatoren«, die ohnehin schon eine Sonderstellung in der Hierarchie der Offiziere der Imperiumsflotte einnahmen. Er hätte es jederzeit mit dem Computersystem der Sippar aufnehmen können und hatte dieses Schiff schon oft aus Situationen heraus manövriert, an denen ein Computer einfach an mangelnder Intuition gescheitert wäre. Doch weshalb sollte er sich mit Dingen belasten, die auch ohne sein Zutun zur vollsten Zufriedenheit gelöst wurden?
    Er warf nur ab und zu einen
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