Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)
wollte.
„Da kommen auch schon unsere Soldaten.“ Cedric konnte die Freude in seiner Stimme nicht verbergen.
„Ich will unter vier Augen mit meinem Söldner reden“, verlangte Breena.
Cedric sah aus, als wollte er etwas einwenden, doch dann neigte er nur ergeben den Kopf.
Osborn folgte ihr zu einem Baum, der weit genug fort von Cedric und Rolfe stand. „Was hast du jetzt vor?“, fragte sie.
Ihr Krieger rieb sich mit der Hand übers Gesicht. „Nach Hause zurückgehen. Meine Brüder ausbilden.“
Ihr wurde schlecht. „Du willst wirklich gehen?“
Osborn neigte seinen Kopf in Richtung Lager. „Sie haben hier alles unter Kontrolle. Deine Brüder sind auf dem Weg.“
„Und du lässt mich einfach hier allein?“
Sein Nicken war die einzige Antwort.
„Aber … aber du bist mein Krieger. Du gehörst zu mir.“
Er griff nach ihren Armen. „Du hast mich in deiner Vorstellung verherrlicht und ein falsches Bild von mir bekommen. Du hast in mir einen der Helden aus deinen Märchen gesehen.“ Seine dunklen Augen brannten sich in ihre. „Aber ich bin nur ein Mann. Ein Mann, der dich auf jede Art wollte, die er bekommen konnte.“
„Wie einen Seelenverwandten?“
Das klang wenigstens romantisch.
Aber Osborn, der Krieger, schüttelte nur den Kopf. „Ich glaube nicht an Seelenverwandtschaft. Ich glaube an nichts außer Lust und Leidenschaft.“
Ihr Körper fing an zu beben. „Ich habe mir nur vorgemacht, dass du etwas für mich empfindest, nicht?“
Osborn schluckte und sah ihr direkt in die Augen. Er sah aus, als wollte er widersprechen. Bitte sag etwas. Sag mir, dass ich mich irre.
„Wir hatten Spaß miteinander. Jetzt ist es vorbei.“
Breena gestattete es sich nicht, vor diesem Mann zu weinen. Und schon gar nicht seinetwegen. Niemals. „Geh“, sagte sie und wandte ihm den Rücken zu.
Er wartete einen Augenblick, und fast wollte sie sich wieder umdrehen und seine Hand nehmen. Aber dann hörte sie, wie seine Stiefel im Laub raschelten. Osborn verließ sie.
„Und, Söldner?“
„Ja?“
„Komm nicht zurück.“
Nachdem sie mehrere tiefe Atemzüge genommen hatte, kehrte Breena zu Cedric und Rolfe zurück.
„Kommt herein, Prinzessin“, lud Cedric sie ein. „Seht, was wir für die Rückkehr Eurer Familie im Schloss vorbereitet haben.“
Mit einem Nicken folgte sie ihm in den Außenposten. Dayn hatte ihr mal erzählt, dass sich hier einst der ursprüngliche Burgwall von Elden befunden hatte, als ihr Reich noch neu und nicht so riesig gewesen war. Das Gebäude hatte nur zwei Geschosse, viel kleiner alsdie von hohen Pfeilern gestützte Burg, die ihr Zuhause war. Die wieder ihr Zuhause sein würde … bis man sie mit einem passenden Ehemann verheiratete. Ihr Herz zog sich zusammen, als ihr klar wurde, dass Osborn nicht der Mann an ihrer Seite sein würde. In ihrem Bett.
Die Wände des Gebäudes aus Holz und Stein waren von jahrelangen Feuern im Kamin schwarz gefärbt. Auch jetzt brannte für die Leute, die hier Unterschlupf suchten, wieder ein Feuer darin. Mit den Jahren war das Gebäude ein Lager geworden, gefüllt mit Fässern voll Öl und Wein, die man auf ihrem Land herstellte und von hier aus verkaufte.
„Ich habe Euch ein Geschenk gebracht“, sagte Cedric zu jemandem in den Schatten.
„Wurde deshalb draußen so laut gejubelt?“
Breena schauderte. Eine Gänsehaut überzog ihre Arme und ihren Nacken. Die Stimme klang eiskalt. Böse. Das war alles, was ihr einfiel.
„Leyek, ich präsentiere Breena, Prinzessin von Elden.“
„Lebendig, wie schön“, sagte die Stimme, die immer noch in den Schatten verborgen blieb.
Cedric arbeitete für den Blutmagier. Jetzt verstand sie, warum er so ausgezehrt aussah. Und wie es den Anhängern des Blutmagiers gelungen war, die äußeren Schutzmauern zu durchdringen – den Bereich, den Cedric bewacht hatte. Sie verstand, was Rolfe gemeint hatte, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Ihr dürftet nicht hier sein.
Die Leute, die aussahen, als würden sie sich am Feuerwärmen, waren an Haken im Boden gefesselt. Männer und Frauen und zwei kleine Mädchen, die nicht älter als vier Jahre sein konnten und vollkommen verängstigt aussahen. Ihr Schicksal war es, ausgeblutet zu werden.
„Die riesige Armee, von der Ihr gesprochen habt, war eine Lüge, oder?“ Sie kannte die Antwort bereits. Niemand würde kommen und sie oder ihr Volk retten. Die Rettung lag ganz allein bei ihr.
„Deine Brüder sind so tot wie deine Eltern“, sagte Cedric
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