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Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)

Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)
Autoren: Jill Monroe
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Als ihr bewusst wurde, was der Wächter gerade zu ihr gesagt hatte, wurden ihre Finger eiskalt, und ihr Herz begann zu rasen. „Wir müssen ihnen helfen“, flüsterte sie.
    Rolfe schüttelte den Kopf. „Dafür ist es zu spät. Eure Eltern würden wollen, dass ich Euch und Eure Brüder durch den Geheimgang aus der Burg bringe.“
    „Aber …“, wandte sie ein. Tränen stiegen ihr in die Augen, und ihre Kehle zog sich zusammen. Der Geheimgang war von längst verstorbenen Vorfahren gebaut worden, als letzter Ausweg, wenn den Bewohnern der Burg nur noch die Flucht übrig blieb.
    „Kommt, Prinzessin, und beeilt Euch. Zieht Eure Schuhe an. Wir müssen Micah und Dayn holen.“
    „Was ist mit Nicolai?“
    Der Wächter schüttelte den Kopf.
    Breena wurde von Angst gepackt. Endlich drang durch den Nebel ihres Traumes, in welcher Gefahr sie sich wirklich befand. Das war nicht einfach ein Angriff auf die Burg, von denen sie in der Vergangenheit schon so viele abgewehrt hatten, es war ein richtiger Ansturm. „Haben sie ihn auch in ihrer Gewalt?“
    „Ich kann ihn nicht finden. Kommt, wir müssen retten,so viele wir können.“
    Breena begann zu zittern und atmete tief ein. Sie musste stark sein und sich der Gefahr stellen. Ihre Brüder verließen sich auf sie.
    Nachdem sie ihre Füße in die Slipper am Fuß des Bettes gesteckt hatte, folgte sie Rolfe den Flur hinab, der zu den Schlafkammern von Micah und Dayn führte. Unter sich hörte sie Scheppern und Hämmern von Schwert gegen Schild. Kriegsgebrüll. Und Tod.
    Sie beschleunigte ihre Schritte und stahl sich zuerst in Micahs Zimmer, während Rolfe zu Dayn ging. Eben noch hatten sie Micahs fünften Geburtstag gefeiert. Jetzt lag es an ihr, dafür zu sorgen, dass er noch einen weiteren erlebte. Wenn sie die Fähigkeiten ihrer Mutter hätte, könnte sie einfach Gedanken ans Aufwachen in die Träume ihres Bruders setzen. Stattdessen würde sie ihn sanft an der Schulter rütteln müssen.
    Sie betrat Micahs Kammer. „Wo ist mein Bruder?“, fragte sie eine Magd.
    „Seine Kinderfrau hat ihn mitgenommen. In eines der höchstgelegenen Zimmer der Burg.“
    Breena sackte vor Erleichterung zusammen.
    „Aber was ist mit Eurem kleinen Vetter?“
    Entsetzt schlug sie die Hand auf den Mund, um ein Keuchen zu unterdrücken. Ihr Vetter Gavin, kaum mehr als vier Jahre alt, hatte sie zur Feier in der Burg besucht. Dass einer der Wächter daran denken würde, nach ihm zu sehen, bezweifelte Breena. Sie rannte den Korridor hinab bis zu seinem Schlafzimmer.
    „Gavin, mein Schatz“, flüsterte sie. „Zieh dich an. Du musst mit mir und Rolfe kommen.“
    Ihr kleiner Vetter rieb sich die Augen. „Warum?“, fragte er noch ganz verschlafen.
    „Wir spielen Verstecken“, sagte sie mit einem Lächeln.
    Er setzte sich im Bett auf, verwirrt über die späte Stunde, aber immer für ein Spiel bereit. Gavin war so klein, dass sie ihn tragen konnte. Sie hob ihn einfach aus den Laken und legte ihn sich über die Schulter. Dann sang sie ihm ein leises Schlaflied ins Ohr, damit er nicht unruhig und laut wurde.
    Rolfe schloss sich ihr auf dem Korridor an. „Dayn ist nicht in seiner Kammer.“
    Angst um ihren älteren Bruder ließ sie wieder am ganzen Körper zittern. „Vielleicht ist er schon entkommen.“
    In Rolfes Augen glommen für einen Augenblick Zweifel, ehe der Wachmann seine Miene rasch verschloss. Dayn war dafür zuständig, die äußeren Mauern der Burg zu verteidigen. Natürlich war er bei der Verteidigung dabei. Aber man hatte ihre Verteidigung bereits durchbrochen. Das bedeutete, ihr Bruder …
    Nein, sie gestattete sich diesen Gedanken nicht. Im Augenblick musste sie sich um Gavin kümmern. Rolfe eilte bereits auf den geheimen Fluchtweg zu, den seit mehreren Generationen niemand in Elden mehr benutzt hatte. Wer griff sie an? Und warum? Ihr Königreich lag in Frieden mit den meisten anderen.
    Rolfe schob einen schweren Wandteppich zur Seite,hinter dem die Tür zum Fluchtweg lag. Kampfgeräusche drangen immer noch zu ihnen herauf, und sie kamen immer näher. Die verborgene Tür ächzte, als Rolfe sich gegen das uralte Holz stemmte. Die Scharniere wehrten sich lautstark, nachdem sie jahrelang nicht benutzt worden waren.
    „Halt!“
    Breena drehte sich um und sah eine furchterregende Gestalt, aus Bosheit geschaffen. Auf acht Beinen, besetzt mit glänzenden Rasiermessern, an denen noch das Blut ihrer Untertanen klebte, raste sie auf sie zu. Das Monster würde sie alle erwischen, wenn sie
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