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Die Tränen der Massai

Die Tränen der Massai

Titel: Die Tränen der Massai
Autoren: Frank Coates
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unausgesprochenen Dinge auszusprechen, wenn er zurückkehrte. Ein Telefon war nur eine unvollkommene Möglichkeit der Kommunikation. Er wollte, dass alles perfekt war, wenn er sie bat, ihn zu heiraten.
    Jack, können Zebras je glücklich sein?
    Die Antwort lautete Ja.
Ja, ganz bestimmt.
    Die wirkliche Frage war, wo wurden Zebras als Menschen, als Liebende, jenseits von Rassenvorurteilen akzeptiert? Das war nicht so leicht. Es würde immer einige geben, die sie anstarrten und verurteilten. Aber die Kenianer waren toleranter als viele andere. Und Nairobi war gut zu ihnen gewesen. Er konnte vielleicht immer noch einen Job bei den Vereinten Nationen bekommen, wenn vor Gericht alles erledigt war.
    Ja, Nairobi war gut zu ihm gewesen.
    Hey, Lady! Was ist Ihr Problem?
    Ich habe kein Problem.
    Für wen halten Sie sich eigentlich?
    Ich? Ich bin eine afrikanische Prinzessin.
    Von mir aus könnten Sie die verdammte Königin von Saba sein.
    Ha, Pech gehabt. Ich bin Massai.
    Sie hatte gesagt, sie würde ihre Klinik an einem Ort namens Laikipia aufbauen – im Massailand. Dort hatte der Fluch ihrer Familie, Sendeyos Fluch, seinen Anfang genommen. Jack stellte sich einen trostlosen, windigen Ort vor. Bear hätte ihn wahrscheinlich gut gekannt.
    Sag mir noch mal, wieso wir campen.
    Um Afrika zu erleben.
    Ich verstehe. Können wir es nicht in der Seronera Lodge erleben?
    Nein.
    In der Ferne konnte er die Lichter von Sydney hinter der blauschwarzen Masse der Great Dividing Range erkennen. Jack war zufrieden mit seiner Entscheidung, in Afrika zu leben. Es war das Richtige für ihn. Für sie. Was hatte Bear noch gesagt?
Pass auf, Kumpel, Afrika wird dir ans Herz wachsen. Es hat drei Ehen überdauert.
    Er fragte sich, ob sie Bears Leiche je finden würden. Mengorus Leute hatten ihn wahrscheinlich tief im Busch vergraben, Meilen von allem entfernt.
    Oder vielleicht hatten sie seine Leiche wie die eines Massaikriegers unter den Sternen liegen lassen, damit die Raubtiere der afrikanischen Nacht sie nahmen.
    Jack lächelte. Das hätte Bear gefallen.

Anmerkung des Autors
    D ie kurzen Ausschnitte von Kenyattas Ansprache bei seinem Amtsantritt als Premierminister von Kenia wurden aus
Harambee – The Speeches of Jomo Kenyatta,
Oxford University Press, Nairobi, 1964, entnommen.
    Die anderen Figuren dieses Romans sind erfunden, mit Ausnahme der
Laibons (Oloiboni)
Mbatian, Lenana, Sendeyo und Seggi, bei denen es sich um wichtige historische Persönlichkeiten handelt. Der Autor hat sich bei der Darstellung der Ereignisse ihres Lebens viele Freiheiten genommen.
    Der Konflikt zwischen den Brüdern Lenana und Sendeyo wird in der mündlichen Überlieferung der Massai beschrieben. Bei Recherchen über diese Geschichten und Gesprächen mit vielen Angehörigen des Massaistammes stellte der Autor fest, dass es zwei Ansichten darüber gibt, welcher Bruder der rechtmäßige Nachfolger von Mbatian war. Die Interpretation in diesem Roman ist willkürlich, und die Taten, die den Brüdern zugeschrieben wurden, wurden rein um der dramatischen Wirkung willen erfunden.
    Das Leben und Verhalten von Lenanas Sohn Seggi wurde vollständig erfunden. Es sollte auf keinen Fall als wahrheitsgemäße Darstellung einer historischen Persönlichkeit betrachtet werden.
    Der Autor weiß, welch hoher Respekt dem
Laibon
in der Massaikultur entgegengebracht wird, besonders den historischen Personen, die in diesem Roman erwähnt werden. Es war nicht seine Absicht, sich gegenüber einer dieser Personen, seien sie tot oder lebendig, respektlos zu zeigen, und er möchte mit dieser Geschichte keinesfalls dem Ruf dieser wichtigen Führer der Massai schaden.

Danksagung
    E s hat lange gedauert – tatsächlich dreißig Jahre –, bis ich diesen Punkt erreicht habe. Mich an die Menschen zu erinnern, die mir geholfen haben, bis hierher zu kommen, stellt eine gewisse Herausforderung dar.
    Nehmen wir zum Beispiel jene, die, ohne es zu wissen, dazu beigetragen haben, indem sie Anteil an Ereignissen hatten, die maßgeblich für meine Entscheidung waren, zumindest mit dem Schreiben anzufangen.
    Ich erinnere mich an eine Fahrradtour durch die Provence im Jahr 1998. Das Wetter war unfreundlich, aber wie schon seit Ewigkeiten förderte der Mistral die Entschlossenheit – in diesem Fall die Entschlossenheit, etwas mit dieser Geschichte anzufangen, die ich schon immer hatte erzählen wollen.
    Joy Atkin hat mich in eine zwanglose Gruppe eingeladen, der das chronische Bedürfnis zu schreiben
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