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Die Toten des Meisters - Konrads erster Fall

Die Toten des Meisters - Konrads erster Fall

Titel: Die Toten des Meisters - Konrads erster Fall
Autoren: Andreas J. Schulte
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entsende, um die Städte mit burgundischer Besatzung zu unterstützen. Und es gab nicht nur diese eine Warnung, schließlich blieben die burgundischen Soldaten unter Führung des Hofmeisters und Gardehauptmanns Olivier de La Marche bei ihrem Zug über Rheinbach und durch das Ahrtal nicht unbemerkt. Dennoch wurde die Mannschaft im Bollwerk nicht verstärkt.
    Der Brief, den Johann von Glauburg zwei Tage nach dem Überfall an den Rat der Stadt Frankfurt schickte, beschreibt den Ablauf des Kampfes, von Glauburg macht aber auch seinem Unmut Luft, dass man den Überfall nicht verhindert hat. Und das, obwohl doch allen, auch dem Kaiser, klar war, dass eine Übermacht von Burgundern auf die ver gleichsweise kleine Besatzung des Bollwerks stoßen würde.
    Die Passage, die Konrad liest, ist Glauburgs Brief entnommen, der im Stadtarchiv Frankfurt aufbewahrt wird. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ausdrücklich bei Dr. Huiskes dafür bedanken, dass ich im Roman seine Übertragung des Briefes in unser „modernes“ Deutsch [Dr. Huiskes, Manfred: ebd. S. 71] verwenden durfte.

    Die Belagerung von Linz und der Tod der Andernacher Männer war nur eine kleine Episode im großen Streit um das Kölner Erzstift und die mehr als einjährigen Kämpfe um die Stadt Neuss.
    Kaiser Friedrich III. verfügte noch vor seiner Abreise aus Andernach, dass die Stadt nach 100 Jahren wieder Rheinzoll erheben durfte. Aus den erhöhten Zolleinnahmen sollte die Stadt einen Altar kaufen, einen Vikar einstellen und Gedenkgottesdienste bezahlen. Eine Stiftung, die ihn nichts kostete. Teile des so genannten Kaiseraltars, der jahrhundertelang in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt stand, werden heute im Kloster Maria Laach verwahrt.
    Noch Jahre später tauchen in den Andernacher Stadtbüchern Ausgaben für die Unterstützung der Witwen auf, deren Männer im Kampf um das Bollwerk gefallen waren. Die bei den betroffenen Familien sicherlich vorhandene Verbitterung über das Verhalten des Kaisers, bot sich als Mordmotiv geradezu an.
    Nun wissen Sie, warum Konrads erstes Abenteuer in Andernach und nicht in Köln, Bonn oder Koblenz spielt – der historische Rahmen passte einfach zu gut.
    Historische Personen
    Natürlich gibt es Personen in diesem Buch, die tatsächlich gelebt haben. Bei ihnen habe ich versucht, Informationen, z. B. über ihren Charakter, mit in die Handlung einfließen zu lassen.
    Konrad von Hohenstade und Greich, seine Freunde Jupp Schmittges, Pastor Heinrich und Pater Anselm, die Andernacher Bürger und die einzelnen Minderen Brüder – sie alle sind dagegen frei erfunden. Mögliche Ähnlichkeiten mit damals lebenden Personen wären, wie es immer so schön heißt, wirklich zufällig.
    Und auch wenn es in der damaligen Zeit unzählige Ritterorden gab – die Ritter des schwarzen Adlers mit all ihren Befugnissen haben nie existiert.
    Andererseits gibt es Listen von Bürgern, die für die Wachen der einzelnen Tore und Türme eingeteilt worden waren und überlieferte Ratsprotokolle. Von Dr. Klaus Schäfer, u. a. Leiter des Andernacher Stadtmuseums, erhielt ich auch eine Liste mit Namen von Gasthäusern des 15. und 16. Jahrhunderts. Das alles waren wunderbare Quellen gewesen, um authentisch klingende Namen aus Andernach zu verwenden.
    Einzelne erwähnte Amtmänner, Schöffen oder z. B. Gerlach Hausmann von Namedy, Vater des frei erfundenen Markward, lebten wirklich.
    Vor allem bei den Delegationen aus Habsburg und Burgund suchte ich historische Persönlichkeiten, die eine Verbindung zu den jeweiligen Adelsfamilien besaßen. Nun ja, bis auf eine Ausnahme: Gernot von Württemberg.
    Der hätte 1449 als letztes Kind Ludwigs von Württemberg geboren sein können – ist aber fikti v. Seinen Vetter Heinrich von Württemberg musste ich mir dagegen nicht ausdenken. Er wurde in der Tat von Burgund gefangen gehalten und es gibt Berichte, die auch von einer Scheinhinrichtung sprechen. Vielleicht waren es ja diese schrecklichen Ereignisse in seiner Gefangenschaft, die ihm später den unrühmlichen Beinamen „der tolle Heinrich“ oder „Heinrich der Verrückte“ einbrachten.
    Die übrigen Delegationsmitglieder sind historische Persönlichkeiten:
    Johann Cicero von Brandenburg war der älteste Sohn von Albrecht „Achilles“ von Brandenburg, einem engen Verbündeten Friedrichs III., außerdem Neffe des Kurfürsten und Trierer Erzbischofs Johann II. von Baden.
    Johann II. von Baden , Erzbischof von Trier, tritt zwar nicht selber im Roman auf, ihm
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