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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi
Autoren: emons Verlag
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Isabel, es wäre nur ein böser Traum gewesen und nichts davon Wirklichkeit. Roman brachte sie zu Dr.   Wagner, der sich um sie kümmerte und sie eine Nacht unter Aufsicht bei sich behielt.«
    Der Traum, der Isabel schließlich wieder eingeholt hatte. Blocher schloss für einen winzigen Moment die Augen. Zu winzig, um etwas tun zu können.
    »Das ließ uns Zeit, die Leiche und auch die Scherben und den Rahmen loszuwerden. Das Totenmaar ist sehr verschwiegen. Wie verschwiegen hätte ich aber im Traum nicht gedacht. Neunzehn Jahre, und nur ein Zufall brachte sie zurück ans Licht.«
    Blocher schöpfte Atem, als wäre er gerannt, und er schluckte.
    »Isabel hatte mich gesehen, den Mörder von Kristina Dissen, doch lange Zeit konnte sie sich nicht erinnern. Roman sagte nichts, und auch ich schwieg. Erst seit dem Tag des Autounfalls kommen einige der Bilder zurück.« Blocher beugte sich vor und verzog schmerzvoll das Gesicht.
    Vincent hatte zugehört. Es stimmte alles, und doch fehlte etwas. Blocher würde es nicht offenbaren.
    »Henning Weiß’ Kugel? Sie steckt immer noch in ihrem Bein, oder?«, fragte er ohne jedes Mitleid.
    »Tut höllisch weh. Verdient. Ich hätte ihn nicht töten müssen«, gab Blocher zurück.
    »Sie hätten nicht auf ihn schießen müssen.«
    »Ich sagte, ich hätte ihn nicht töten müssen, Klee. Sie muss ich auch nicht töten.«
    Das klang nicht gut, weil es hieß, Blocher würde auf ihn schießen.
    »Ganz wunderbar, Ihre Idee«, raunzte Vincent. Es war zu dunkel, um gut zu zielen.
    Vincent musste versuchen, ihm die Waffe abzunehmen; reden, reden und dann das Überraschungsmoment nutzen.
    »Isabel dachte, sie hätte den Atemschlauch angeschnitten.«
    Vincent konnte Blochers Reaktion nicht sehen, glaubte aber, dass er schmerzlich Luft holte.
    »Wir sind bald am Ende der Nacht. So viel Zeit habe ich nicht mehr. Klee, Sie werden das Richtige tun.«
    Er sah es nur, weil Blocher sich bewegt hatte, weil sich das Licht des Nachttischlämpchens für einen kleinen Moment auf dem Schlitten der Pistole spiegelte. Die Hand bediente den Abzug.
    »Blocher, nicht!«, rief Vincent, bevor die Kugel einschlug.
    * * *
    Luise und Johnny schlichen einer hinter dem anderen in den Schatten über den Weg und hinüber zu den Ferienappartements. Sie bildete die Vorhut, weil sie diejenige mit einer Waffe war.
    Die Bezeichnung »Waffe« war womöglich etwas übertrieben. Alles, was greifbar gewesen war, war der Feuerlöscher. Prima, wenn sich jemand damit auskannte. Luise kannte sich nicht aus, aber zuschlagen konnte man mit ihm sicher auch.
    Wo war der Kerl, den sie gesehen hatte? Den sie glaubte gesehen zu haben. »Der kann doch nicht vom Erdboden geschluckt worden sein. Johnny, schnüffelst du irgendetwas? Zwei saftige Hundekuchen, dickes Ehrenwort.«
    Der Labrador ließ sich davon weder beeindrucken, noch wandte er seine Nase dem Boden zu. Das brauchte er auch nicht, denn jetzt waren Stimmen zu hören. Sie kamen aus Vincent Klees Zimmer. Es war eine Männerstimme und dazu eine, die Luise überall erkannt hätte.
    »Johnny, das gefällt mir nicht.« Schlimmer, es machte ihr Angst. Galen klang kalt und hörte sich an, als hätte er etwas vor … Und im selben Augenblick, als sie es dachte, ertönte der Schuss.
    »Nein, nein, oh nein!«
    Ihr Schrei klang durch die Nacht. Sie lief auf Vincent Klees Zimmertür zu. Den Feuerlöscher benutzte sie, um das Türschloss einzuschlagen. Vielleicht war sie gar nicht verschlossen gewesen, aber wen interessierte das. Johnny war vor ihr im Zimmer, er winselte.
    »Johnny?« Die Nachttischlampe brannte, aber sie lag halb unter dem Bett. Sie tastete nach dem Lichtschalter. »Vincent? Galen?«
    Luise konnte die Silhouette des Bettes sehen, sie stand seitlich davon. Dann vernahm sie das leise Röcheln und wäre beinahe über die beiden Körper vor ihr am Boden gestolpert. Johnny war darübergebeugt.
    Sie brauchte ein Telefon, sie brauchte – keinen Feuerlöscher mehr. Luise ließ ihre Bewaffnung fallen, die polternd zu Boden fiel.
    »Luise Sonnenschein?«
    Was für eine ausnehmend dämliche Frage. Sie drückte auf den Lichtschalter seitlich der Tür.
    »Rufen Sie den Notarzt«, sagte Vincent Klee.
    »Da liegt doch Ihr Handy.« Luise deutete aufs Bett.
    »Das geht nicht, in dem Moment, in dem ich meine Hand von seiner Brust nehme, und damit den Druck, verblutet er. Machen Sie schnell«, sagte er.
    Luise schniefte und nickte.
    Vincent Klee konnte es nicht sehen. »Nicht weinen, das ist
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