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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi
Autoren: emons Verlag
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auf den Mörder.
    Galen hatte ihm alles erzählt.
    Roman hatte nichts erwidert, und sie hatten nie mehr ein Wort darüber verloren.
    Roman Friedrich brachte es fertig, einem Raubmörder zu vertrauen.
    Galen hatte sich oft gefragt: Verdammt, wie nur?
    Und genau dieses Vertrauen wollte er nicht enttäuschen – es waren gleichermaßen seine Handfesseln, doch es gab Menschen, für die würde man sogar sterben.

25
    Der Abend hatte wie ein Dieb den Tag mitgehen lassen.
    Ich dachte nichts und fühlte noch viel weniger, rechnete aber damit, dass Luise Sonnenschein schon bald auftauchen würde, um mich zu befragen.
    Vincent Klee wollte das Gleiche, doch ich hatte mich angezogen und war aus dem Spanischen Zimmer getürmt, mit so viel Würde, wie ich aufbrachte.
    »Das Problem ist, ich könnte mich in dich verlieben«, hatte er gesagt und einen Finger unter mein Kinn gelegt. »Falsch. Das Problem ist, ich habe mich in dich verliebt.«
    Zwischen uns stand nur ein Mord.
    Es gab für mich noch ein paar Handgriffe im Institut zu erledigen, aber dann wäre Felix vorzeigbar. Seine Mutter klang, als hätte ihr Sohn sie maßlos enttäuscht, als ob sie Felix’ Tod als persönliche Kränkung betrachtete.
    Wie so oft teilte ich meinen Klienten meine Gedanken mit, gerade auch Felix, und überlegte mir, was er darauf wohl erwidert hätte. Gleichzeitig fürchtete ich mich davor, Katharinas Gesicht statt seinem zu sehen. Vielleicht waren die beängstigenden Szenen auch vorbei, sagte ich mir und glaubte jedoch, das könnte erst sein, wenn sämtliche Rätsel gelöst wären.
    Immerhin hatte ich Konstantin Höllrath angerufen. Vielleicht konnten wir gemeinsam auf eine Lösung kommen, nur musste ich jemandem vertrauen. Und ich musste reden, erzählen.
    Nachdem Caramello beim Tierarzt vorstellig geworden war, kam Luise Sonnenschein auf schnellstem Weg zurück. Um ein Zusammensein mit dem Polizeihauptkommissar zu genießen, wäre das in keinem Fall genug Zeit gewesen. Ich wusste nicht, was sie erwartete – Turbosex?
    »Du siehst schrecklich normal aus«, sagte sie, als sie im Laufschritt durch meine Tür eilte. »So unangetastet.« Sie beäugte mich und brachte es fertig, ein wenig enttäuscht auszusehen.
    Luise wollte sich von einer Liebesszene berichten lassen. Sie wippte erwartungsvoll in flachen Schuhen. Ausnahmsweise zeigte sie ein bisschen Bein. Sie trug ihre Jeans aufgekrempelt. Ich hatte sie selten in Jeans gesehen und ihre Unterschenkel das letzte Mal beim Schulsport.
    »Wir kamen nicht über Petting hinaus«, sagte ich und winkte sie herein.
    »Er sah doch so potent aus.« Luise klang ehrlich erstaunt.
    »Sehr potent, wären da nicht ein Mord und ein versuchter.«
    Ich konnte ihr nur von Rückzug und Kapitulation erzählen.
    »Er will dich, wo liegt das Problem?«, fragte sie und schüttelte den Kopf. »Was für ein seltsamer Held.«
    Doch für Fabian war Vincent Klee ein echter, was mich darauf brachte, nach Caramello zu fragen.
    »Irgendwie sieht er ja ganz niedlich aus mit dem braunen Haarteil.« Luise wiegte ihren Kopf hin und her. Das hatte ich doch tatsächlich unlängst auch gedacht.
    Luise wollte mich im Institut nicht allein zurücklassen, aber ich wollte nicht nach Hause und mich ins Bett legen. Ich überzeugte sie, wenn ich es schon nicht könnte, sollte sie sich für uns beide ausruhen, Johnny mitnehmen und ihm den versprochenen Hundekuchen besorgen.
    »Ich könnte bleiben und … erinnerst du dich noch an das Ouija-Brett?«, fragte sie. Johnny argwöhnte eine Verlängerung und trabte auf die Eingangstür zu.
    Ich erinnerte mich, aber ungern. Die Haushälterin des Pfarrers hatte es Luise geschenkt, die mit den Wahrsagekarten. Nur war das Ding noch beängstigender. Auf einem Ouija-Brett waren das Alphabet und Ziffern abgebildet, dazu Wörter wie »ja« und »nein«. Und es gab einen Zeiger, der einen Buchstaben markieren konnte. Zur Benutzung musste man die Hände darauflegen. Man stellte eine Frage und wartete. Die markierten Buchstaben ergaben dann eine Botschaft. Meist wurden diese Botschaften als Signale von Wesen aus dem Jenseits interpretiert. Der Führer des Zeigers war sich dabei, wie es hieß, keines Einflusses auf dessen Bewegung über das Brett bewusst. Luise und ich hatten geglaubt, es sei nur ein Spaß. Wir hatten beide ganz leicht zwei Finger auf den Zeiger gelegt, bis sich das Holzding schließlich tatsächlich bewegt hatte und jede von uns schwor, ihn nicht verrückt zu haben.
    Wen wollte Luise damit etwas
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