Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
langsamer.«
    Ohne ein weiteres Wort richtete Sheraptus seinen Blick wieder auf die Insel unter ihm und lächelte. Die Sikkhuns fraßen. Die Schiffe dümpelten in der Brandung, während die Vorräte aufgeladen wurden. Und die Frauen jubilierten.
     
    So viele Stufen, dachte Mahalar, als er herunterstieg. Waren das schon immer so viele?
    Er spielte nicht zum ersten Mal mit dem Gedanken, sich umzudrehen, zur Spitze zurückzukehren und noch ein paar Stunden länger zu schlafen. Aber seine Leute warteten unten auf ihn. Sie hatten seine Führung erbeten.
    Er fand die Shen in einer dicht zusammengedrängten Gruppe am Fuß der gewaltigen steinernen Treppe; er spürte die Blicke ihrer gelben Augen auf sich, hörte das leise Zischen ihres Atems. An ihrer Spitze erkannte er Shalake. Er hörte den Atem des riesigen Shen, lauter und wütender als den der anderen.
    Er begrüßte sie mit einem Nicken und wollte sie gerade fragen, weshalb sie ihn gerufen hatten. Doch der Grund wurde klar, als er eine weitere Gestalt zwischen ihnen erkannte: eine kleine, kniende Gestalt, die vor Furcht zitterte.
    Menschen. Er erkannte sie sofort. Menschen, hier ... mit Shalake.
    Ihm sank der Mut. Er wusste, was für gewöhnlich als Nächstes kam.
    »Mahalar«, sagte Shalake. »Wir haben den hier vor dem Riff gefunden. Wir brauchen deine Weisheit.«
    Natürlich. Mahalar seufzte. »Weisheit« wird normalerweise nicht gebraucht, um panische Menschen zum Tode zu verurteilen. Trotzdem ...
    Er trat vor den Menschen, roch die Angst in seinem Atem, das Salz auf seiner Haut.
    »Dein Name?«, fragte er. Er hörte das Beben in der Stimme des Menschen.
    »Se... Sebast«, antwortete der Mensch. »Von der Gischtbraut, befehligt von Kapitän Argaol ...«
    »Sebast«, wiederholte Mahalar. »Was suchst du hier?«
    »Unsere Mä... Männer«, stammelte der Mensch. »Drei Männer, zwei Frauen, ein ... ein Ding. Sie sind vor mehreren Wochen von Bord gegangen. Wir sollten sie vor mehreren Wochen abholen. Aber unsere Mannschaft ist ... tot ... abgeschlachtet. Und jetzt, ich ...«
    Er ließ diesen Gedanken unvollendet in der Luft hängen, hoffte ganz offenkundig auf eine Verneinung, auf ein Schütteln von Mahalars schuppigem, faltigem Kopf, auf irgendetwas, was andeutete, dass er dem hier lebendig entrinnen könnte.
    Mahalar zog einfach eine Pfeife aus einer Tasche seines Gewandes, entzündete sie und paffte ein paarmal genüsslich.
    »Wo solltest du sie treffen?«, fragte Mahalar.
    »Te... Teji, Sir. Das ist angeblich ein Handelsposten nicht weit von...«
    »Wir wissen, was Teji ist, Mensch!«, zischte Shalake. »Aber offensichtlich weißt du es nicht. Diese Gewässer sind für Menschen verboten.«
    »Das wussten wir nicht!«, quiekte Sebast. »Wir wussten es wirklich nicht, ich schwöre es! Lass mich gehen, dann nehme ich meine Männer und kehre nie wieder hierher zurück!«
    Mahalar sah Shalake an. »Seine Männer?«
    »Tot«, antwortete Shalake.
    »Wa... was?«, stammelte Sebast.
    »Bedauerlicherweise ist das unsere Art«, antwortete Mahalar. »Wir stehen hier auf heiligem Boden, Sebast. Unsere Schutzbefohlene schläft tief, und wir sorgen dafür, dass niemand sie weckt.«
    »Eure Schutz... Schutzbefohlene?«
    »Es dauert zu lange, das zu erklären«, erwiderte Mahalar. »Und noch länger, um dich zu überzeugen. Aber wir sind überzeugt, und zwar schon sehr, sehr lange. Das ist unsere Schutzbefohlene. Das sind unsere Schwüre.« Er schüttelte den Kopf. »Wir brechen sie für niemanden, Sebast.«
    Er sah Shalake an und nickte. Er spürte, wie der Wind erstarb, als der riesige Shen seine Keule hob. Er spürte, wie die Luft stillstand, als die Stimme des großen Shen folgte.
    »SHENKO-SA!«
    »Nein! Bitte!«
    Er hörte ein Geräusch, als würde eine Melone platzen und anschließend ein Sack voller Früchte auf die Erde fallen. Er roch Blut in der Luft und seufzte.
    »Tut mir leid, Sebast.«
    »Wir tun, was wir tun müssen«, erwiderte Shalake. »Hätte er diese Menschen gefunden, die er gesucht hat ...«
    »Ich weiß«, meinte Mahalar. »Man hat mir gesagt, du hättest Krieger ausgeschickt, die sich um sie gekümmert haben.«
    »Yaike sagt, sie sind tot.«
    »Und wer hat es Yaike gesagt?«
    »Togu.«
    »Dann sei auf der Hut. Togu hat in der Zeit, die er fort ist, viel vergessen.«
    »Wir nicht«, erwiderte Shalake. »Wenn sie noch leben, werden wir sie töten. Die Langgesichter sind gesunken und sinken weiter, wenn wir auf sie stoßen. Die Dämonen ...«
    »Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher