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Die Tochter des Hauslehrers (German Edition)

Die Tochter des Hauslehrers (German Edition)

Titel: Die Tochter des Hauslehrers (German Edition)
Autoren: Julie Klassen
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gesagt.«
    »Es war unser kleines Geheimnis.«
    Nun führte er ihre andere Hand an seinen Mund und küsste sie ebenfalls.
    Emmas Herz raste. »Aber … Lady Weston würde es niemals billigen.«
    Er sah ihr in die Augen und sagte: »Ich liebe dich, Emma Smallwood. Und ich will dich heiraten, ob Lady Weston es billigt odernicht. Aber ich denke, sie wird einlenken. Ihr Stolz auf die westonsche Überlegenheit hat in den letzten Wochen einen kräftigen Dämpfer erhalten. Mir ist bewusst, dass du, nach allem, was passiert ist, vielleicht zögerst, den Namen Weston anzunehmen, aber ich hoffe, dass du es trotzdem tust.«
    Emma betrachtete sein starkes, aufrichtiges Gesicht und suchte in seinen Augen nach der Gewissheit, dass er es ernst meinte.
    Er umfasste ihre Hände fester. »Willst du mich heiraten, Emma Smallwood? Willst du meine Frau werden und mich zum glücklichsten aller Männer machen?«
    Emma brauchte Zeit, um zu begreifen. »Aber … du hast mich gehen lassen. Du hast nichts gesagt. Ich dachte …«
    » Ich dachte, du wolltest nichts mehr mit uns zu schaffen haben, und das mit gutem Grund, wenn man bedenkt, wie meine Familie dich behandelt hat.« Er holte tief Luft und fuhr fort: »Aber auch in dem Wissen, du könntest mich abweisen, musste ich es doch versuchen. Ich habe deiner Tante geschrieben, um ein bisschen vorzufühlen. Und sie schrieb mir zurück und deutete an, dass vielleicht doch nicht alles verloren ist. Was mir natürlich Mut machte. Aber ich wäre gekommen, auch wenn sie mir nicht geantwortet hätte. Mut hin oder her.«
    Emma schüttelte ungläubig den Kopf. »Henry Weston sollte keinen Mut zu irgendetwas haben? Undenkbar.«
    »Du hast offenbar keine Vorstellung davon, welche Macht du über mich hast.«
    »Macht?« Sie schüttelte wieder den Kopf. »Was für Macht?«
    »Die Macht, mich für den Rest meines Lebens glücklich oder unglücklich zu machen.«
    Emma spürte, wie ein Lächeln ihre Mundwinkel kräuselte. »Ich glaube, mir würde beides ganz gut gefallen.« Ihr Lächeln wurde breiter, sie beugte sich zu ihm vor.
    Er schlang die Arme um sie. »Ich hoffe doch sehr auf mehr Glück als Unglück.«
    Sie hob die Arme und nahm sein Gesicht in beide Hände. »Ichwerde mein Bestes tun, mein Liebster. Ich setze es sogar auf meine Liste.«
    Er lachte, ein Lachen, das sich zu einem genussvollen Murmeln vertiefte, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihren Mund dem seinen näherte.
    Er flüsterte: »Steht auf deiner Liste auch, dass du mich küssen willst, Emma Smallwood?«
    »Ja«, murmelte sie. »Punkt eins bis vier.« Sie drückte ihre Lippen auf seine und spürte, wie ein Wonneschauer sie überlief. Dann zog sie den Kopf ein Stückchen zurück und sah ihm in die Augen. Was sie darin sah, vergrößerte ihre Wonne noch. Sie küsste ihn abermals und legte den Kopf schräg, um ihrer beiden Lippen noch enger zueinanderzuführen.
    Er zog sie fest an sich und erwiderte ihren Kuss mit einer Leidenschaft, die ihr den Atem raubte. Ihre Knie waren plötzlich so weich, dass sie kaum noch stehen konnte. Zum Glück hielt er sie fest, dass sie nicht fallen konnte.
    Irgendwann unterbrach er ihren Kuss, jedoch nur, um ihre Schläfen, ihre Wangen und ihr Kinn mit kleinen Küssen zu bedecken. »Ist das ein Ja, Emma?«
    »Und ob es das ist.«
    Er packte sie noch fester um die Taille, hob sie hoch und wirbelte sie in dem engen Büro herum, wobei er eine Glasvase und ihre Teetasse vom Tablett fegte.
    Er ließ sie abrupt los, griff nach der goldgeränderten Tasse und fing sie in dem Augenblick, als die Vase auf den Fußboden aufprallte und zerschellte.
    Emma stand wie versteinert da, die Hände auf den Mund gepresst.
    »Das war knapp«, sagte Henry und richtete sich mit der geretteten Tasse in der Hand auf. Er stieß erleichtert die Luft aus. »Damit wären meine Chancen wohl zunichte gewesen, denke ich.«
    Sie blickte auf die zerbrochene, unbedeutende Vase und stellte sich vor, dass ihre geliebte Tasse daläge, in grünen und goldenen Scherben. Doch statt des erwarteten Kummers spürte sie, wie eine völligunerwartete Freude in ihr aufstieg. Freude über ihre Freiheit. Sie lachte. »Ich hätte dich auf jeden Fall geheiratet, du Tollpatsch, auch wenn du sie zerbrochen hättest.«
    Er hob die Teetasse hoch und betrachtete sie eingehend. »Du weißt doch, diese arme Tasse braucht einen Gefährten. Wenn wir auf unserer Hochzeitsreise nach Venedig kommen, kaufe ich dir ein Set, das zusammengehört.«
    Sie lächelte.
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