Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tiefe einer Seele

Die Tiefe einer Seele

Titel: Die Tiefe einer Seele
Autoren: Kate Dakota
Vom Netzwerk:
Stellen eingerissen und ihre Füße bluteten. Weil sie irgendwann, als sie ziellos durch die Stadt geirrt war, ihre Pumps verloren hatte, wie sie schluchzend erklärte. Bitterlich hatte sie in James Armen geweint und wirres Zeug von sich gegeben. Auch noch, als James sie zu Rubens Auto getragen und sich mit ihr auf dem Schoß auf den Rücksitz gesetzt hatte. Für keinen Preis der Welt hatte er sie wieder loslassen wollen, aber es war ihm nichts anderes übrig geblieben. Denn als er endlich begriff, was sie da fortwährend von sich gab, hatte er reagiert. Weil er etwas klarzustellen hatte. Nicht ahnend, was ihm blühte, waren die Worte von seinen Lippen geflossen. Es hatte ein paar Sekunden gedauert, bis sie sich durch die Windungen ihres Hirns gegraben hatten. Doch als das geschehen war, hatte sie ihn zuerst mit ihren großen grünen Augen angesehen, wobei erdolcht vermutlich die bessere Beschreibung war, und dann hatte sie ihm eine gescheuert. James hätte nicht mal im Traum annehmen können, dass ein solch winziges Persönchen eine derart beeindruckende Schlagkraft besaß, aber es war so. Für einen kurzen Moment hatte er geglaubt, dass sein Kopf sich vom Rest seines Körpers verabschieden würde. Laut schimpfend war die Kratzbürste von seinem Schoß gerutscht, um infolgedessen jegliche Kommunikation mit ihm völlig einzustellen. Egal, was er auch zu ihr sagte, er bekam einfach keine Antwort. Als sie bei der Villa der Prescotts vorgefahren waren, hatte er sie ins Haus tragen wollen. Aber er fing er sich einen so bösen Blick, dass er das dann doch lieber seinem Bruder Bill überlassen hatte. Seitdem waren zwei Stunden vergangen, indem er sie nicht mehr gesehen hatte. Bill hatte Amelie nach oben in das Zimmer von James gebracht, wo Erin sie sofort unter die Fittiche nahm. Und sich wie der Hüter des Heiligen Grals aufspielte, denn sie schmetterte alle Versuche von James, mit Amy zu sprechen, einfach ab. Hatte sich sogar mit ihr eingeschlossen. James versuchte ruhig zu bleiben, aber das konnte ja nur bis zu einem gewissen Punkte gutgehen. Und der war nun erreicht!
    »Erin Eliza Prescott!«, schrie er aufgebracht und hämmerte energisch gegen das Holz der unschuldigen Tür. »Wenn Du jetzt nicht aufmachst, werde ich es tun und glaub mir, Mom wird überhaupt nicht begeistert sein, sollte ihr kostbares Mobiliar gewaltsam zu Bruch gehen. Und bin ich erstmal drin, in meinem Zimmer wohlgemerkt, dann werde ich Dir Deinen Hals umdrehen, und zwar ganz langsam, ich schwöre es Dir.« Als er keine Antwort vernahm, nahm er Anlauf und wollte sich schon gegen das Hindernis stemmen, das ihn von seiner Liebe trennte, da hörte er, wie der Schlüssel umgedreht wurde. Erin öffnete die Tür und sah den vor Wut kochenden Mann kopfschüttelnd an.
    »Mein lieber James, ich hätte nie gedacht, dass Du solche Gewaltphantasien hegen könntest!«, tadelte sie ihn mit strenger Stimme.
    »Wenn Du mich doch einfach nicht zu ihr lässt«, maulte ihr Bruder zurück.
    »Es geschah nur zu Deinem Schutz, das kannst Du mir glauben. Amy ist immer noch stinksauer auf Dich.«
    James runzelte die Stirn und reckte sich, um über Erins Schulter ins Zimmer zu blicken. »Darum will ich ja mit ihr sprechen. Wo ist sie denn?«
    »Ich habe ihr ein Bad eingelassen. Außer den Schnittwunden an den Füßen ist sie zum Glück unversehrt. Man darf wirklich nicht darüber nachdenken, was alles hätte passieren können. Schließlich ist das hier Washington und keine beschauliche Nordseeinsel.«
    Ihr Bruder nickte und schob sich dann vorbei in das Zimmer. »Das ist wohl wahr. Danke, dass Du Dich um sie gekümmert hast, aber ab jetzt übernehme ich wieder.« Er drehte sich um und steuerte das Bad an.
    »James, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist!«, rief Erin noch hinter ihm her, doch das nahm er gar nicht mehr wahr. Er öffnete die Tür und zuckte erschrocken zusammen, denn es flog haarscharf etwas an seinem Kopf vorbei. Ein Stück Seife, wie er feststellen musste. Er grinste. Seine Süße machte mal wieder auf Kampfzwerg, aber das war ihm so viel lieber, als wenn sie sich die Augen ausheulte oder regungslos in die Luft starrte.
    »Hervorragender Wurfarm, Miss Johannson!«, zog er sie auf, als er ins Bad trat, jedoch sicherheitshalber erst mal an der Tür stehen blieb. Man konnte ja nie wissen.
    »Verschwinde, Prescott!«, fauchte sie ihn wütend an und ließ sich ein wenig weiter in die Wanne zurücksinken.
    James war ihr dafür dankbar, verdeckte der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher