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Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Titel: Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team
Autoren: Henry Robert
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Erscheinens wurden davon in solchem Maße gelähmt. Die Lebenswächter nahmen Astletsat sicherlich zur Kenntnis, doch reagierten sie in keiner Weise.
    Und vom Palais Protop kam mit Minimalschub ein Gleiter, überquerte die Fronten, die kreuz und quer durchs Stadtviertel verliefen, die Stellungen und Widerstandsnester. Eine weibliche Stimme begann aus einem Außenlautsprecher der Flugmaschine zu hallen.
    »Im Namen der Widerstandsbewegung fordere ich euch alle auf, die Waffen niederzulegen! Das Klamatz-Regime ist gestürzt. Wer noch weiterkämpft, wird sein Leben ohne Sinn verlieren. Männer der Eisernen Faust, Clan-Söldner, Zeloten und Polizisten, hört auf, das zu verteidigen, was nicht verteidigenswert ist! Ich wiederhole …«
    »Das ist Saskia«, stellte Lux mit einem Nicken der Anerkennung fest, wies mit dem Daumen über die Schulter.
    Zahlreiche Bewaffnete der verschiedenen Parteien – mit Ausnahme der Rebellen – warfen ihre Waffen beiseite; Mitglieder der EF ringen an, sich ihrer Defensiv-Leichtmetallrüstungen zu entledigen. Obwohl Saskia in ihrem Aufruf keinen direkten Bezug auf die Gegenwart des Organseglers nahm, keinerlei Drohungen im Zusammenhang damit aussprach, ließen die Denkmuster der Zuhörer offenbar nichts anderes zu, als einen solchen Zusammenhang zwangsläufig zu schlußfolgern. Konfrontiert mit einem unheimlichen, riesigen Lebewesen, das über ihnen am Himmel schwebte, sahen sie keine andere Möglichkeit, als zu kapitulieren.
    Doch nicht alle waren so einsichtig. Eine gar nicht so kleine Gruppe der übelsten uniformierten Gangster und die überlebenden des Klamatz-Clans – alles Personen, die erwarten mußten, zur Rechenschaft gezogen zu werden – behielten ihre Waffen, rotteten sich zusammen, um nun, nachdem sie den ersten Schrecken verwunden hatten, den Kampf fortzusetzen.
    Lux lauschte auf Meldungen aus seinem Telekom-Armband. »Kolumban, dieser Dreckskerl, ist der Aufhetzer«, sagte er wütend. »Er organisiert den Widerstand bis zum Letzten. Verdammt noch mal, er versaut uns vielleicht noch alles! Der Organsegler ist harmlos, und wenn die anderen das merken …«
    Er erhob sich aus der Limonade, die auf der Straße floß, kletterte auf den zerbeulten, aufgerissenen Rumpf eines der wracken Kampfgleiter und schaute sich nach allen Seiten um. Rebellen befanden sich bereits dabei, die fortgeworfenen Waffen aufzulesen, wiesen die Entwaffneten in die Richtung von Sammelstellen, wo man ihre Identität überprüfen und Mitläufer von Verbrechern trennen konnte.
    Doch die Gefahr, die Lux sah, war durchaus real. Jeden Moment mochte der Konflikt von neuem aufflammen.
    Aber dazu kam es nicht.
    Möglicherweise hatte es im Laufe der Nacht zuviel Hunger zu stillen gegeben, waren inmitten all des Chaos’ erst einmal Verwandte und Freunde gesucht worden, war es erforderlich gewesen, gewisse Unklarheiten zu diskutieren, für diese und jene Angelegenheiten Verantwortliche zu bestimmen, und vielleicht hatte man nicht zuletzt zuvor Mut sammeln müssen, ehe man eingefleischte Scheu vor Obrigkeit oder gewohnheitsmäßiges Stillhaltebedürfnis abzulegen vermochte; doch jetzt betrat die Bevölkerung schließlich den Schauplatz des Geschehens.
    Man hätte den Eindruck haben können, der gewaltige Organsegler über der Hauptstadt wäre für die so lange vom Klamatz-Regime betrogenen, ausgenutzten, unterdrückten, ausgebeuteten und von den Lebenswächtern schikanierten Menschen wie eine Art von mystischem Signal gewesen, das sie dazu bewog, ihre besseren Eigenschaften spontan zu entfalten, die im einzelnen wohnten und nie ganz verschüttet werden konnten.
    Die Einwohner der Hauptstadt kehrten ins Zentrum zurück, das sie für eine Weile nur den kämpfenden Parteien überlassen hatten; Sprechchöre brachten ihren Wunsch nach endgültiger Beseitigung des Regimes zum Ausdruck. Endlose Kolonnen zogen durch die verwüsteten Straßen und Alleen zum Palais Protop, unüberschaubare Marschsäulen füllten die Plätze.
    Die Mehrzahl der Leute war unbewaffnet, aber Franjo Kolumban und seine verbliebenen Kumpane hatten nicht die geringste Chance; die schiere Menge von Menschen, ihre erdrückende Übermacht ließen keine Zweifel an der Aussichtslosigkeit einer weiteren Gegenwehr aufkommen, und so streckten nun auch die letzten Clan-Getreuen die Waffen.
     
    Wenig später sahen Chantal Maikowin, der Anamorphot und der inzwischen eingetroffene Hege Krotzer von einem der oberen Fenster des Palais aus, wie eine laut jubelnde
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