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Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten

Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten

Titel: Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten
Autoren: Andreas Weiler
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Narda.
    David zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung?« Aura?
    Noch immer keine Antwort.
    Nur Gedankenschweigen.
    »Wir müssen weiter«, sagte Narda. »Ich weiß nicht, was hier vor sich geht, aber ich spüre deutlich, daß wir nicht viel Zeit haben. Wie Aura sagte. Komm.«
    David folgte ihr. Unschlüssig. Zögernd.
    Narda hob die Hand und wollte die silbernen Wegfäden zur Seite wischen. Mit der einen Berührung löste sie einen blitzartigen Reflex aus.
    Die Webfäden lösten sich binnen eines Sekundenbruchteils von den Gangwänden und legten sich mit einer fließenden Bewegung um ihren Körper. Einen Atemzug später war sie ganz von den silberweißen Fäden eingehüllt.
    Schmerz.
    »Da …vid …« Ihre Stimme klang dumpf und undeutlich. David sprang vor, hütete sich aber, die Webfäden zu berühren. Ein dumpfes Geräusch, und der Kokon, in dem Narda gefangen war, prallte auf den Boden. Die Fäden bewegten sich, zogen sich enger zusammen. Narda versuchte sich zu wehren, doch ihre Arme und Beine waren an den Körper gefesselt. Ein tonnenschweres Gewicht schien auf ihrer Brust zu lasten.
    David hob die Waffe und justierte sie auf geringste Energieabstrahlung.
    Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung wahr.
    Aus der Decke direkt über ihm wuchs ein zweites Webnetz. Und noch bevor er etwas dagegen unternehmen konnte, stürzte es auf ihn hinab.
     
    *
     
    Oh, du Sternenwanderer, Reisender durch die Ewigkeit.
    Umarmt vom Licht hunderter Sonnen. So ziehst du dahin, Sternenwanderer, eingetaucht in das Nichts und die Leere und die Kälte. Eine Oase des Lebens in der Dunkelheit der Ewigen Nacht.
    Wie lange bist du bereits unterwegs, Sternenwanderer?
    Seit Äonen. Seit Anbeginn der Zeit selbst. Seit der Großen Katastrophe, die dich vom wärmenden Licht der Einen Sonne trennte.
    Und wann wirst du dein Ziel erreichen, Wanderer durch die Ewigkeit? Hast du überhaupt ein Ziel?
    Deine Tage sind hell, Sternenwanderer, und selbst in der Nacht wird es nicht finster. An deinem Himmel lodern die Fackeln unzähliger Sterne, und ihr Strahlenstaub ist es, die das Leben verleiht. Der Strahlenstaub, der Wärme und Licht vermittelt. Und der Stamm, der Schutz und Geborgenheit bietet.
    Wäre der Stamm nicht, Sternenwanderer, dann hätte deine Lange Reise längst ein Ende gefunden. Lobe den Stamm, Wanderer, werde dir seiner Rolle bewußt. Und lobe den Einsamen, der den Stamm hütet. Du wärst nichts, existierte der Stamm nicht. Du wärst nichts, gäbe es nicht den Einsamen. Du wärst ein Kalter Wanderer, ohne Licht und ohne Leben und ohne Wärme.
    Ziehe weiter deine Bahn, oh, du Sternenwanderer. Für alle Ewigkeit. Biete Licht und Wärme und Leben. Lasse dich von den Strahlungsgesängen der Sonnen umarmen.
    Ziehe weiter deine Bahn, oh, du Sternenwanderer.
    Denn vielleicht wirst du dir irgendwann deiner Wahren Aufgabe erneut bewußt. Vielleicht wirst du irgendwann zurückkehren in die Lange Reihe.
    Ziehe weiter deine Bahn, oh du Sternenwanderer.
    Denn eines Tages wirst du dein Ziel erreichen. Wo auch immer es sich befinden mag.
    (3. Hymne der Wolkengänger)
     
    *
     
    David terGorden warf sich zur Seite. Brennender Schmerz, als ihn das Webnetz an der Hüfte berührte und sofort begann, an ihm hinaufzukriechen und sich um seinen Körper zu schlingen.
    David! erklang Nardas telepathischer Schrei. Hilfe! Bitte, hilf mir …
    Er feuerte.
    Der blasse Strahl aus seiner Waffe leckte sengend über das Netz hinweg, kochte, brannte, löste auf. Ekelhafter Gestank drang an seine Nase, ließ ihn würgen. Der Druck des Webnetzes ließ nach. David konzentrierte sich und setzte seine psionische Kraft wie einen immateriellen Hebel an. Es knisterte. Die Silberfäden des Webnetzes tasteten hin und her.
    David! Ich halte es nicht mehr lange aus. Ich … Es … lähmt mich. Meine PSI-Kraft sickert dahin. David … ich …
    David holte tief Luft, ignorierte die brennende Pein in seiner Brust und holte aus.
    Der psionische Schlag fegte das Webnetz davon. Es prallte an die Gangwandung und saugte sich sofort an einem Pflanzenstrang fest. Mit einem Satz war David wieder auf den Beinen, legte die Waffe an, zielte sorgfältig und betätigte den Auslöser. Der blasse Strahl leckte über den Kokon, in dessen Innern Narda gefangen war. Die Silberfäden verfärbten sich. Der weiße Glanz versiegte. Im Gang heulte es plötzlich. Windböen zerrten an Davids Gestalt. Er kniff die Augen zusammen, feuerte weiter. Seine PSI-Sinne vernahmen seltsame Worte. Worte, die Macht
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